29.03.2008
Kategorie "Erfahrungen" (Gedichte)
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Herzkasper Herklopfen Träumereien

Helga Aberle

Wo bist du?

Du hast viele Worte gesprochen,

die andere dir vorgesagt haben.

Hast du schon deine Worte gesagt?

Du hast vieles gesehen,

worauf dich andere aufmerksam machten.

Hast du schon selbst Entdeckungen gemacht?

Du hast vieles getan,

was andere so tun.

Hast du schon dein Herz machen lassen?

Du hast vieles gefühlt,

von dem andere sagen, man fühle so.

Hast du dich schon mal selbst gespürt?

Du hast vieles angehäuft,

von dem andere sagen, es sei von Gewinn.

Hast du schon mal nach deinen Bedürfnissen gefragt?

Du hast vieles geträumt,

von dem andere sagen, solche Träume seien perfekt.

Hast du schon deinen Traum geträumt?

Du hast vieles geliebt,

von dem andere sagen, dass es liebenswert sei.

Hast du schon selbst die Liebe gespürt?

Du hast vieles besungen,

von dem andere sagen, es sei einer Melodie wert.

Hast du schon deine Seele zum Klingen gebracht?

Hier wird nach Eigeninitiative, Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit gefragt.
Individualität und Selbstbestimmung lassen Menschen zu Persönlichkeiten werden.

Es gibt Personen, die geben sich so, wie es von anderen erwartet wird und trauen sich meistens auch keine eigene Meinung zu. Viele davon merken es noch nicht einmal, dass sie anderen nach dem Mund reden.Helga Aberle, Anmerkung zum Gedicht

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Leserkommentare (3)

ja, man selbst sein und das Leben spüren ist wundervoll liebe Helga.
Schick dir noch einen lieben Gruß Martina

Martina Wiemers29.03.2008

Liebe Helga,
sich an dem zu orientieren, was andere Menschen sagen, machen und denken, ist vielleicht eine Möglichkeit in der Jugend einen Halt zu finden, aber Menschen, die später noch danach handeln, sind wohl einfach zu schwach, ihr eigenes Ich zu ergründen und nach außen zu tragen. Eben ein Mangel an Selbstbewußtsein, wie das Wort schon sagt. Diese Menschen haben wohl niemanden, der es ehrlich mit ihnen meint, und das ist sehr traurig.
Ein gutes Gedicht, das zum Nachdenken anregt.
Liebe Grüße
Christiane

nanita29.03.2008

Hallo,liebe Helga!
Es gefällt mir gut, wie du in deinem Gedicht die Frage nach dem eigenständigen Ich stellst. Wir sind ja keine Kopien (sollten es zumindest nicht sein), sondern jeder Mensch ist einzigartig - als Original geschaffen.
Einen schönen Frühlingssonntag wünscht
Astrid.

Astrid vKD29.03.2008

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