Es geschah in einer eiskalten Nacht,
sogar der Mond am Himmel gefror,
da ist gelaufen ein zarter Jüngling,
allein, - durch Wald und Moor.
Ihn zog es stets zu seiner Liebsten,
nur nach ihr stand ihm der Sinn,
ein jeder warnte, - geh nicht im Dunkeln,
doch er hörte da einfach nicht hin.
Als dieser sah in der Ferne ein Licht,
von Nebelschwaden umhüllt,
da sangen die Sirenen ihm leise,
gleich wird deine Sehnsucht gestillt.
Komm lass dich von uns begleiten,
so raunten sie dem Jüngling ins Ohr,
du willst zu dem Licht - dem Weiten,
wir zeigen dir den Weg durch das Moor.
Ihm ein Schauer lief über den Rücken,
obwohl er war - schon fast ein Mann,
doch im Hauch jener einsamen Schönen,
er jetzt spürte sie ihn fassten an.
Weil diese wollten den Burschen verführen,
mit ihren Reizen nun taten nicht sparen.
„Mach uns glücklich!“ flüsterten sie leise,
„dein Schatz - wird es nie erfahren.“
Der Jüngling wurde schwach,
er gab nach,
vergass seine Liebste und das Licht,
die Sirenen ihn führten ins Moor,
dabei küssten sie ab sein Gesicht.
Von ihm das Mädel –
noch oft mußte weinen,
wenn sie nachts zu den Sternen aufsah,
blieb ihr Liebster im Moor doch verschollen
und nur der Wind - weiß was wirklich geschah.
Dies soll sein eine wahre Geschichte,
welche ging so tragisch aus,
drum merkt euch ihr Mädchen und Jungen,
wenn es dunkelt - bleibt besser zu Haus.
Horst Husner