Susanne Bruschke
Zweite Wahl
Es ist ja klar
Dass ich meist an zweiter Stelle stehe
Und gar nicht wunderbar
Wenn auf neue Leute ich zugehe
Ich leide unter Auferhaltungszwängen
Man könnte mich von meinem Platz verdrängen
Es geschah oft, doch unerwartet
Und meistens ist dies bald ausgeartet
Meine Eltern waren viel mit sich beschäftigt
Das hat meinen Kampfgeist ganz gut bekräftigt
In Schulen und Wohngruppen ging´s genauso weiter
Trotzdem blieb ich stets am unteren Ende der Leiter
Es ist wie in einem Vogelnest
Wer am stärksten ist, am lautesten piept,
das schönste Gefieder hat, überragt zuletzt
Und so wird alltäglich das Mittelmaß ausgesiebt
Wer Zuwendung will, muss sich Mordsmühe geben
Nichts kommt daher geflogen so mal eben
Es ist unfair, wenn man nie die Chance hat
Mal beliebt zu sein - für einen anderen die Nummer Eins
Wenn Aufmerksamkeit der anderen davonfliegt wie ein Blatt
Und man kein Recht hat zu sagen, das war aber meins
Hartnäckig halte ich fest, was von den Brotkrumen mir übrig bleibt
Wie ein Greifvogel wetze ich meine Krallen
Ich hab mir meine feste Routine einverleibt
Wehe einer sagt, sie könnte verfallen
Dadurch werden meine Kontakte nicht gerade die besten
Aber keiner soll sich auf meine Kosten mästen
Wenn ich bestimmen kann in jeder Situation
Komme ich mal nicht zu kurz wie früher sonst schon
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Susanne Bruschke).
Der Beitrag wurde von Susanne Bruschke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.04.2008.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).