12.04.2008
Kategorie "Satire" (Gedichte)
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Spiegel alter Mann Gesicht Blut Rasieren

Norbert Wittke

Spiegeleien

Ich schau in den Spiegel, erstaune dann,

da zeigt sich mir ein alter Mann.

Er schaut mir ganz frech ins Gesicht,

was Leute so tun, man denkt es nicht.

Ständig habe ich ihn um mich herum,

das wird mir langsam doch zu dumm.

Soll er doch woanders hin gehen.

Ich will ihn einfach nicht mehr sehen.

Und jetzt grinst er auch noch frech,

wart nur, bis ich mich an dir räch.

Gleich fang ich mit dem Rasieren an,

schneide ihm ins Gesicht sodann.

Freu mich, dass er endlich blutet,

doch dann zeigt sich mir unvermutet,

das Blut tropft an mir herunter.

Jetzt werde ich endlich munter.

Ich erkenne, der Mann bin ich,

da werde ich wieder freundschaftlich.

Ich sage zu mir:" Du alter Mann,

schön dass ich mit dir leben kann.

12.04.2008 Norbert Wittke

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Leserkommentare (12)

Lieber Norbert,

man muss sich nur selbst mögen,
dann kann nichts passieren,
auch nicht beim rasieren....

Liebe Grüße sendet dir Chris

cwoln12.04.2008

Ja lieber Norbert,
der Spiegel sucht schon den Dialog mit dem Publikum.
Ich schaue lieber nachts in den Spiegel hinein da guckt dann nur der Teufel heraus.
Mit frdl GR Karl- heinz

Musilump2312.04.2008

Ha, lieber Norbert, da haben wir heute mal das selbe Thema drauf! Dein Gedicht, obwohl Blut fließt, gefällt mir, da du das Thema Altern von der humorigen Seite siehst, und es versöhnlich endet. Genau das ist es, was ich auch ausdrücken will, sich mit sich selber zufrieden geben, ohne selbstzufrieden zu sein.
Wir haben doch noch so viel vor.
Herzlichen Gruß, wünsche dir ein schönes Wochenende, Heino.

hsues12.04.2008

Super Norbert und mit Humor geschrieben, ein mancher,
ob Frau oder auch Mann
schaut im Alter
nicht gerne in den Spiegel...schmunzel...
Einen herzlichen Gruss Wiltrud

wimo12.04.2008

Lieber Norbert!
Wie schön, dass wir noch so viel Humor haben.
Humor und Natürlichkeit sind das
Schönste an den Menschen.
Leider muss man beim Rasieren in den
Spiegel schauen.
Sonst würde man es lieber vermeiden.
Aber das Äußerliche ist doch unwichtig.
Herzlich Grüße zu Dir von
JHorst + Ilse

Malerin12.04.2008

Lieber Norbert, ein wunderbares Gedicht von dir, dass uns zeigt, wir sollen uns doch lieben wie wir sind.Das Herz ist mir aufgegangen beim lesen, so schön hast du das geschrieben.
Liebe Grüße Gabriela.

Seele12.04.2008

Lieber Norbert,

sehr bildich dein Gedicht heute.. und irgendwie auch sehr anrührend.

Die Lebenszeit vergeht schneller, als man die Veränderung durch die Zeit, für sich wahrnehmen will, weil das was in dem Körper steckt, noch Jahre zurück dem ist, wie sich der alternde Körper aufzeigt!

Es ist immer mal wieder, in Augenblicken, sehr schmerzlich zu erkennen, wie die Hülle, in der man lebt, sich alternd zeigt, doch jung der Kern noch Kräfte schürt.. .

Aber man hat sich und somit auch sein äußeres Zuhause anzunehmen und das Beste daraus zu machen, über diesem Bild zu stehen, was es zeigt.

Es ist ein irgendwie, in meinen Augen, doch sehr schmerzliches Thema, welches du hier aufzeigst, und doch ist es present.

Du zeigst es ungeschminkt auf und das Verstehen deiner Worte hat sich für den Leser gewiss nicht "geschnitten"!

Herzliche Grüße von
Kerstin

halbmond197212.04.2008

Ja, es ist gut,lieber Norbert, sich mit dem Alter zu arrangieren. Wer nicht alt werden will, muss sich halt beizeiten von der Welt verabschieden. Aber, das will erst recht keiner...
Liebe Grüße von Heinz

Heinz Saering12.04.2008

Lieber Norbert,
Da hast du schon recht! Mann muss sichselbst mögen, mit alles was wir falsch machen! Aber das das Leben zu schnell vorbei geht, und es gibt noch soviel schönes das man machen will.
Liebe Grüsse Selma

Selma12.04.2008

Das war aber eine kluge
Einsicht von dir. Gutes
Gedicht lieber Norbert.
sagt dir Margit

mkvar12.04.2008

Lieber Norbert, ein echtes Schmunzler-Gedicht, hat mich erfreut und viel gelacht. Gut und perfekt geschrieben. Ja, wir bleiben alle so wie wir sind, trotz Alter und ich fühl mich sehr wohl dabei. Liebe Wochenendgrüße zu Dir von Gundel

Gundel12.04.2008

Hallo Norbert,

Als er sich im Spiegel sah
nach vielen langen Wochen
vieles wurde ihm dann klar
und er war betroffen.
Und um es nicht wieder zu sehen,
war es um den Spiegel geschehen.
Mit der Faust schlug er hinein,
dann in den Müll, das schepperte fein.

Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Goslar12.04.2008

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