Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Berg“ von Christiane Mielck-Retzdorff

Hallo Christiane,

Dein Gedicht, welches ein Leben zu beschreiben scheint, klingt irgendwie verzweifelt, ja hoffnungslos, weil die erträumten Ziele nicht erreicht wurden. Der Mut hat nicht genützt, der Verstand vermochte nicht zu fliegen, Du hast nur Lachen geerntet. Der Berg konnte nicht bezwungen werden.
Dein Gedicht habe ich mehrfach gelesen und fand gut, wie Du dieses äußerst mühsame Bemühen um Selbsterkenntnis und Bewältigung des Lebens an sich, welches sich wie ein hoher, scheinbar unüberwindlicher Berg zeigt, beschreibst. Das Gedicht klingt so gar nicht optimistisch eher hoffnungslos, verzweifelt. Aber dadurch kommen Stimmungen rüber, die ein jeder irgendwie schon einmal mehr oder weniger schlimm und beängstigend erlebt hat: Nichts geht und man fühlt sich als Zwerg, als Ameise, die nichts ausrichten können. Das Gefühl der Ausgeliefertheit ist sehr zermürbend. Der Kampf gegen Windmühlenflügel so entmutigend. Das ist nicht witzig. Du hast es gut vermittelt, finde ich.

Dir eine gute Woche.

Lieben Gruß von Helga

Christiane Mielck-Retzdorff (15.07.2008):
Liebe Helga, tut mir leid, daß ich erst so spät auf deinen Kommentar antworte. Die hast die Aussage in deinem Text noch besser eingefangen, direkter und es paßt, denke ich, genau auf das, was viele junge Menschen empfinden, denn deren Gedanken versuchte ich einzufangen. Ziemlich anmaßend für eine 51jährige, oder, aber ich bemerke mehr und mehr, daß viele Jugendliche verzweifeln an unserer Gesellschaft, ihrer Hilflosigkeit, den ignoranten Politikern, der Globalität und dem Verlust sämtlicher Werte. Diese Gefahr wird bei weitem unterschätzt, denn einige wehren sich mit sinnloser Gewalt, siehe London. Allerdings, und deshalb ist das Gedicht wohl entstanden, beschleicht mich manchmal auch dieses Gefühl. Nur ich bin und bleibe eine Optimistin. Liebe Grüße und danke für diesen ausführlichen und treffenden Kommentar Christiane