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„Jugendliche Mörder“ von August Sonnenfisch


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Lieber August,
ich glaube, Du hast das richtig erkannt und bedichtet. Ein junger Mensch braucht Grenzen und Werte, um sich an ihnen reiben zu können. Statt dessen bieten wir ihnen poröse Gummibänder und allgemeingültige Phrasen. Wenn alles erlaubt und verstanden wird, suchen sich die Jugendlichen eine andere Stätte, um ihre Kräfte zu messen und landen in der virtuellen Welt. Bei der Flut der Bilder in PC und Fernsehen wird es schwer für sie, die Realität nicht zu verlieren. Und das alles in einem Alter, in dem sie sowieso noch auf der Suche sind nach sich, der Zukunft, dem Sinn des Lebens. Aber auch die Erwachsenen vergessen bei der lärmenden Informationsmasse auf die leisen Töne der Menschen zu achten. So finden sich viele in Lärm und Lichtern verloren in einer orientierungslosen Zeit wieder, und einige wissen sich nicht anders zu helfen, als alles zu zerstören, was in ihrem Umfeld ist, damit endlich Ruhe herrscht.
Ich sende Dir ganz herzliche Grüße
Christiane

August Sonnenfisch (14.03.2009):
Liebe Christiane, ja, das ist es wohl: "alles ist erlaubt und alles wird verstanden": so fragt man denn auch gleich nach den Motiven dieses jungen tyrannischen Massenmörders - statt erst einmal festzustellen, dass er anderen unendliches Leid zugefügt hat - dass er selbst psychisch stark retardiert ist (möglicheweise noch in der symbiotischen Phase sich befindet (10. bis 16. Lebensmonat)) und dass sein Vater gröblichst gegen das Waffengesetz und gegen seine Aufsichtspflicht verstoßen hat ... Und auch darin stimme ich Dir zu: die Erwachsenen fühlen sich seit ca. 20 Jahren überfordert von Tempo und neuen (technischen und beruflichen) Anforderungen, sie sind "orientierungslos", sie fühlen sich "verloren" ... und sie missbrauchen daher oft nicht nur ihre Haustiere, sondern sogar ihre Kinder viel zu früh als Partner, als Kompensatoren und im Extrem als Symbioseobjekte. ... Große Herausforderungen - die zu bemeistern sind, z. B. so, wie Michael Winterhoff es vorschlägt, insbesondere in seinem Band 2: "Tyrannen müssen nicht sein"! ... Mit Dank, liebe Christiane, für diesen Austausch und mit herzlichen Grüßen von: August.

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Lieber August,
wahr ist die Aussage in Deinem beeindruckenden Gedicht,das mir sehr gut gefällt.(Ich kann mich nur kurz zu Wort melden,weil ich früher zu Bett gehen muss,da ich morgen anstrengende Proben zu Dvoraks "Stabat Mater" vor mir habe.)
Herzlich grüßt Dich
Ingrid

August Sonnenfisch (14.03.2009):
Liebe Ingrid, ich wünsche Dir, wohl den Dvorak singend geprobt zu haben und ich danke Dir für Dein spontanes Feedback! Mich haben die Ausführungen von Herrn Winterhoff zum Thema der Erziehung in den letzen 20 Jahren aufs äußerste interessiert und beindruckt: sie sei viel zu früh in falscher Weise partnerschaftlich, auch anbiedernd-benutzend und (schlimmstenfalls) unaufgelöst symbiotisch. ... Herzlich. August.

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