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Christiane Mielck-Retzdorff (08.02.2010):
Lieber Mark,
ich danke Dir für deinen ausführlichen Kommentar.
Das Gedicht ist bewußt kurz, undifferenziert und provokativ gehalten und entstanden, als in Hamburg ein sehr gewalttätiger Angriff auf eine Polizeistation verübt wurde. Außer einer generellen Ablehnung der Polizei als Symbol der Obrigkeit konnte ich dahinter keine politische Motivation erkennen. Trotzdem sprach die Presse von Autonomen und Chaoten. Das wirkte auf mich wie eine Entschuldigung für dieses auf Zerstörung und Verletzung, wenn nicht sogar Tötung, ausgerichtete Gewaltverbrechen.
Wir hatten mal einen, sich auch zu Gewalt bekennenden, Autonomen in unserem Forum. Wir haben uns über Monate und viele Seiten in E-Mails sachlich über unsere Standpunkte ausgetauscht. Ich bin also durchaus bereit, mich mit den Anliegen von Autonomen auseinanderzusetzen. Wobei ich aber Gewalt grundsätzlich ablehne.
Vielleicht sollte man auch verbal zwischen politisch motivierten Autonomen und sich auf solchen Demonstrationen rumdrückenden Krawallbrüdern unterscheiden. Allerdings kann man sie durch die gleiche Kleidung selten auseinanderhalten. Da sollten sich die überzeugten Autonomen deutlich distanzieren.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (10.07.2009):
Danke, lieber Faro,
und da haben wir es doch. Autonome ist eine Verharmlosung, impliziert das ehrenhafte Streben nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit wie zum Beispiel bei den Tibetern. Diese Kravallmacher darf man nicht einmal als Anarchisten bezeichnen, weil sie nicht wirklich einere politischen Ideenlehre oder Philosophie anhängen. Sie handeln aus sinnloser Zerstörungswut oder aus ideologiefreiem Protest gegen alles. Das muß die Presse auch so darstellen, um Sympathisanten fernzuhalten.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (10.07.2009):
Ich danke Dir ganz herzlich für dein Lob, lieber Klaus. Im Augenblick versuche ich mich auf Vierzeiler beim Dichten zu reduzieren. Das ist nicht ganz einfach, und wenn es dann gelingt eine Aussage wirklich rüberzubringen, liegt doch in der Kürze die Würze.
Liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Lieber Adalbert,
wer anderer Leute Eigentum zerstört, aus welchen Gründen auch immer, ist ein Krimineller. Wo wollen wir denn sonst die Grenzen ziehen. Auch für Mord findet sich meistens eine Entschuldigung.
Ich finde es grundsätzlich gut, dass sich junge Menschen aufregen und engagieren, aber das darf nicht in Terror ausarten. Und Gewalttaten dürfen nicht verharmlost werden, in dem man ihnen einen ideellen Anstrich verpaßt. Noch sind wir nicht im Krieg.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Lieber Jürgen,
mich stört vor allem, dass die Presse einen gewaltfreien Betrüger als Kriminellen bezeichnet, während diese sogenannten Autonomen Zerstörungen im sechstelligen Bereich anrichten und verständnisvoll Chaoten genannt werden. Dann ist ein Betrüger auch nur ein Egoist.
Wenn man das Übel nicht direkt beim Namen nennt, wird es als solches auch nicht erkannt.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Liebe Heide,
mich stört vor allem die Verharmlosung dieser Täter in der Presse. Fehlt nur noch das die schreiben: Ach, die wollen doch nur spielen.
Morgengruß von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Wir verstehen uns, lieber Franz, und ich rege mich besonders über die Presse auf, die die Täter verharmlost, in dem sie sie beinahe liebevoll Chaoten oder politisch "linke Szene" nennen. Wären das Islamisten, sähe das ganz anders aus. Dann fällt sofort das Wort Terrorismus.
Worte in der Zeitung bilden Meinungen. Bin Laden könnte man doch auch als hochmotivierten Religionsführer mit machtorientiertem Sendungsbewußtsein und militanter Durchsetzungskraft bezeichnen während die Mafia eine profitorientierte, autonome Firma des globalen Wettbewerbs ist mit einer Neigung zu feindlichen Übernahmen. Schon ist alles entschuldigt.
Herzlich grüßt
Christiane
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