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Christiane Mielck-Retzdorff (24.11.2009):
Ich danke Dir für deine Zustimmung. Durch den nun entdeckten Bestechungsskandal wird noch deutlicher wie aus einem Sport eine lukrative Medienshow geworden ist, die keine Rücksicht mehr nimmt auf die Beteiligten. Doch genau das will das Volk leider sehen. Gladiatoren, die, wenn schon nicht ihr Leben, so zumindest ihre Seelen opfern müssen. Aber wen interssiert das? Und kommt einer um, wird kollektive Betroffenheit geheuchelt und die Presse steigert mal wieder ihre Auflage.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (17.11.2009):
Lieber Klaus,
ich freue mich, dass Du meinen Gedanken folgst. Es ist auch nicht zu vergessen, dass die Familie Enke gerade eine kleien Tochter adoptiert hatte, die nun zum zweiten Mal ihren Vater verliert. Schon dieses kleine Wesen wäre es wert gewesen, eine Therapie zu machen und sich unter Umständen vom Profifußball zu verabschieden. Ich fürchte gerade der Mediendruck, der sich so deutlich gerade in seinem Selbstmord zeigt, hat ihn davon abgehalten. Für mich sind diese Veranstaltungen und die Trauerfeier nicht ein Zeichen echter Betroffenheit sondern eines kollektiven schlechten Gewissens. Denn alle wissen, dass sie weitermachen werden wie bisher. Der Ruhm steht über der Menschlichkeit. Wenn Robert Enke das gewußt hätte, hätte er sich vielleicht nicht umgebracht, sondern seinem Leben eine Wende gegeben wie Du sie angeregt hast.
Ich danke Dir für deinen ausfürhlichen Kommentar und grüße Dich ganz herzlich
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (16.11.2009):
Und genau das hat mich wirklich aufgeregt, lieber Faro, zeigt es doch darin, dass die Menschlichkeit zugunsten der Quoten verloren geht.
Eine schöne Woche wünscht
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (16.11.2009):
Ich danke Dir, liebe Simone. Auf diese Art können die Menschen eine Pseudo-Betroffenheit demonstrieren, sich als mitfühlend darstellen, ohne wirklich etwas tun zu müssen. Dabei sind sie noch in guter Gesellschaft, während der verzweifelte Nachbar gerade seinen Strick knüpft. Anstatt unbekannte "Helden" anzuhimmeln, sollten wir uns lieber um die Menschen neben uns kümmern.
Ganz liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (16.11.2009):
Ich danke Dir, liebe Monika. Ein Schulkamerad von mir warf sich mit 19 Jahren vor den Zug. Die Familie zerbrach daran. Anstatt monströse Trauerfeiern auszurichten, sollten die Menschen lieber angeregt werden, auf ihre Mitmenschen zu achten und zuzugehen. Aber das muß ja keiner mehr, denn schließlich hat man sein Maß an Betroffenheit ja bereits bei der Enke-Beerdigung demonstriert.
Liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (16.11.2009):
Lieber Franz,
ein Kommentar in unserer Tageszeitung von heute zweifelt auch an, ob diese Trauerveranstaltung im Sinne von Robert Enke gewesen wäre. Und wer denkt an das Trauma des Lokführers? Und ich weiß auch nicht, ob es Klasse hat, eine Therapie abzulehnen und seine Adoptivtochter, die schon ihre leiblichen Eltern verloren hat, ohne Vater aufwachsen zu lassen. Dieser Enke mag ein guter Fußballspieler und ein sozialer Mensch gewesen sein, aber letztlich hat er versagt.
Wir wünschen Monika und Dir eine schöne Woche und senden liebe Grüße gen Bayern
Christiane und Alexander
Christiane Mielck-Retzdorff (16.11.2009):
Danke, lieber Adalbert. Und dann lebt auch noch irgendwo in Deutschland ein unschuldiger Lokführer, der damit fertig werden muß, dass er einen Nationalhelden getötet hat. An diesen lebendigen Mann erinnert wenigstens der Kommentar in unserer Tageszeitung von heute.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (16.11.2009):
Liebe Heide,
Du meinst also, die Bevölkerung wird durch so ein Spektakel wachgerüttelt. Wurde Rom je durch den Tod eines Gladiators wachgerüttelt? Wieso reagierte niemand auf Sebastian Deislers Bekenntnis zu seinen Depressionen? Und wieso huldigt man einem Mann, der sich offensichtlich weigerte, eine Therapie zu machen, denn Depressionen können gelindert und sogar geheilt werden? Ich fürchte, das ganze Spektakel dient nur dazu, das Volk zu unterhalten, scheinheilige Betroffenheit zu demonstrieren und dann weiter zu machen wie bisher. wir werden ja sehen.
Liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (15.11.2009):
Ich danke Dir, liebe Chris. Es ist ja gerade das Groteske, dass Robert Enke sich vermutlich aus Angst vor der Öffentlichkeit umgebracht hat, die nun überdeutlich beweist, dass sie aus jedem Ereignis einen Medienrummel veranstalten will. Das ermuntert bestimmt keinen depressiven Sportler mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Und Enke dreht sich vermutlich in seinem Grab um.
Liebe Sonntagsgrüße sendet
Christiane
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