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Christiane Mielck-Retzdorff (17.10.2010):
Liebe Mel,
ich danke Dir für deinen Kommentar. Ich halte Höflichkeit für sehr wichtig für ein angenehmes Zusammenleben, selbst dann wenn sie sich an vielleicht unehrliche, starre Formen hält. Doch wenn sie in zielgerichtete Schmeichelei ausartet, kommt sie einem Betrag gleich. Und oft ist Schweisamkeit die größte Höflichkeit.
Liebe Grüße von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (24.09.2010):
Ich danke Dir, lieber Mark. Manches Mal hilft wohl nur schweigen, bevor man aus Höflichkeit seine Gedanken lügend schönfärbt.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (24.09.2010):
Lieber Hinnerk,
ich bin schon lange der Meinung, dass für mich Regeln und Gesetze überflüssig sind, denn ich versuche stets respektvoll mit Menschen umzugehen, stehe zu meiner Verantwortung in einer Gemeinschaft und möchte niemanden schädigen. Sollte mir das mal mißlingen, führe ich Schadensbegrenzung durch oder bitte um Entschuldigung. Das mag sich selbstgerecht anhören, aber man kann ja nur sich selbst gerecht sein.
Bei der Höflichkeit wie bei der Rechtsprechung kommt es wohl im Wesentlichen auf die Absicht an. Die kann gut oder schlecht sein. Auf jeden Fall sind ihre Gesetze dazu gemacht, das Leben der Menschen untereinander zu regeln. Was diese daraus machen und ob eine Regelung überhaupt nötig tut, bleibt dahin gestellt. Unstrittig ist aber, dass viele Menschen Regeln brauchen, um nicht die Orientierung zu verlieren. Sie sehnen sich gradezu nach einer ordnenden Macht.
Liebe Grüße von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (24.09.2010):
Lieber Agathon,
ich bin eine große Vertreterin der Höflichkeit, doch oft bietet sie auch der Bösartigkeit eine treffliche Bühne. "Dieses Kleid bringt ihre Figur hervorragend zur Geltung" birgt bei einer übergewichtigen Frau bissige Ironie. Andererseits fände ich es schon angemessen, wenn sich wieder alle Männer am Tisch erheben würden, wenn eine Frau aufsteht ;)
Natürlich würde Ehrlichkeit oft Schaden anrichten, aber höfliches Schweigen könnte das verhindern. Gerade Kindern, denen man ja Ehrlichkeit beibringt, ist schwer zu vermitteln, warum sie aus Gründen der Höflichkeit lügen sollen. "Ich freue mich ja so über dein Geschenk" oder lieber "Ich spiele nicht mehr mit Puppen".
Mein Aphorismus soll auch nur die Gedanken anregen, die Diskrepanz zwischen dem Gewünschten und dem Tatsächlichen aufzeigen, denn genauso wie es gerechte Urteile gibt, gibt es auch ernstgemeinte Höflichkeit.
Doch beides entspringt der Oberschicht, dem Hofe und der Gerichtsbarkeit. Dort wurden schon immer die moralischen Grundsätze verbogen. Im Leben des kleinen Mannes gelten oft andere Regeln, wo Ehrlichkeit und Gerechtigkeit eine höhere Stellung haben können.
Wer entscheidet, was wirklich ehrlich und gerecht ist? Das muß jeder für sich selbst wissen. Und damit sich durch diese Erkenntnis kein Chaos entwickelt, werden eben Höflichkeitsregeln und Gesetze erlassen. Für den respektvollen, verantwortungsbewußten Menschen sind sie eigentlich überflüssig.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (24.09.2010):
Dass ich Dich zum Nachdenken gebracht habe, lieber Bertl, dass freut mich. Es ist ebenso eine Kunst hinter höflichen Worten eine Bösartigkeit zu verbergen, wie Ungerchtigkeit in ein Urteil im Namen des Volkes zu kleiden. Letzteres kann man allerdings studieren :))
Liebe Wochenendgrüße von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (24.09.2010):
Lieber Franz,
und gerade bei diesen Lügen denke ich oft, dass sie in ihrer scheinbaren Freundlichkeit so überzogen sind, dass die beleidigende Absicht deutlich zu erkennen ist. Eine stark übergewichtigen Frau strahlend zu sagen, ihr Kleid würde ihre Figur vorteilhaft hervorheben, ist doch Ironie. So verbirgt sich hinter der Höflichkeit oft Bösartigkeit, wie auch die Gerichte eine Ungerechtigkeit manchmal gutieren.
Liebe Grüße in das Wochenende an das Herzblattteam von
Christiane und ihrem Künstler
Christiane Mielck-Retzdorff (24.09.2010):
Danke, lieber Helmut, und auch wenn ich dessen bewußt bin, halte ich sehr viel von Höflichkeit. Man muß ja nicht unbedingt lügen, sondern kann nur die Dinge erwähnen, die einem positiv auffallen.
Herzlich grüßt
Christiane
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