Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Einfach Kompliziert“ von Anja Bernhofer

Liebe Lyra,

kann es sein, daß (sofern autobiographisch) Du vielleicht ein paar Erwartungen hast/hattest, die nicht erfüllt werden? S1, V2 hebt mit "doch" an; dies impliziert, daß das Subjekt eine Erwartung gehabt hat. Hat sich wirklich nichts "verändert" --> vielleicht hat sie nur die Wahrnehmung des Subjekts nicht verändert?

Das Anheben zur rheorischen Frage in S2, V1 leitet m.E. wieder etwas unzulässig über zur (negativen Erwartungs-) Projektion, denn in S2, V5 wird ja "sein wird" verwendet. ---> Dies impliziert wieder, daß das Subjekt die Zukunft (im Sinne von Erwartung) schon zu kennen scheint.

S3 bricht mir semantisch zu stark ab, denn zwischen "kompliziert" und "zerstören" liegen bei mir Welten! Diese Dialektik (er)scheint mir im Kontext Liebe doch etwas eigenartig...

Sich Fragen zu stellen ist sicher nie verkehrt, aber hinterfragst Du auch Dich?

LG,
S.

Anja Bernhofer (22.10.2010):
Lieber Ars, vielen Dank erstmal für deinen Kommentar. Ich freue mich immer sehr über Rückmeldungen. Ja, der Text ist autobiographisch. Das mit den Erwartungen kann durchaus sein, wobei ich hierzu sagen würde, dass ich über diesen Punkt hinweg bin und keine Erwartungen mehr an diese Beziehung (wenn man es so nennen will) habe. Ja, es hat sich nichts verändert außer das wir älter geworden sind. Ansonsten ist es genauso einfach und kompliziert wie immer. Ja die Zukunft in dieser "Beziehung" ist so vorhersehbar, da sie sich nicht verändert. Das zerstören bezieht sich eher auf mich und mein wissen das ich eine feste Beziehung nicht durchstehen würden, weil wir dazu beide zu kompliziert sind. Ich hoffe es kommt heraus was ich sagen will. LG Lyra