Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Hartz IV, unverschuldet“ von Andrea Regine Meixner


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Heaven07

01.08.2011
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In deinem Gedicht hast du das Thema was viele Menschen betrifft klar und deutlich dargstellt. Wer durch das Sozialenetz fliegt und bei HartzV landet, wird ein gebrochner seelisch kranker Mensch.
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Aber was nützt, liebe Andrea Regine, wenn man alle Hoffnung längst verloren hat? Wenn man schon seit Jahren in der Situation steckt und nicht mehr herauskommen kann aus eigener Kraft, obwohl man alles versucht hat. Mir geht es so, wie Du auch beschrieben hast im Textverlauf. Allerdings beziehe ich mich hier auf den Schlusssatz, den Schlussvers Deines Textes: Du meinst also, dass am Ende die Gerechtigkeit siegen wird und dass dann am Tunnelende Licht erscheint. Der Ansicht bin ich allerdings nicht, auch wenn mir Dein langes Poem sehr gefällt und Du ausgezeichnet gereimt hast, die Situation auf den Punkt gebracht. Aber: war es denn jemals so, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat? Immer wieder erleben wir doch alle, dass im wahren, echten Leben NIEMALS die Gerechtigkeit siegt, sondern dass diese Gesellschaft und auch diese Welt ungerecht sind bis zum Gipfel. Dass eben NIE die Menschen eine Chance bekommen, ihre Lebensverhältnisse zu verbessern, die ganz unten sind. Das wird auch niemals so sein, so viele Revolutionen auch noch stattfinden können. Wobei Letztere sind unmöglich geworden, da wir alle von den Medien wie dem Fernsehen und von den eloquenten Politikern eingelullt werden und da unser aller Not offenbar noch nicht groß genug ist, um den Aufstand zu proben. Zwar können wir uns gegen unsinnige Bahnprojekte wehren, doch nichts weiter passiert. Proteste gegen die finsteren Machenschaften von Bänkern, von Top-Managern und sonstiges Elite-Pack ebben zu schnell wieder ab.
Es wird nie Gerechtigkeit geben, das ist, womit wir uns alle abfinden müssen. Gerechtigkeit gibt's nur in Filmen. Aber Filme sind allesamt unrealistisch. Und wir wissen, wie das laufen wird: Es wird höchstens noch schlimmer für die Armen, für diejenigen, die schon ganz unten sind. Leider sind allzu viele davon betroffen, von dem, was ein Peter Hartz ausgeknobelt hat vor Jahren. Derselbe Hartz-Kerl, der sich schön hat Lustreisen spendieren lassen, Gelder veruntreut hat und weiß der Geier was sonst noch. Von solchen Bratzen wird unsere Gesellschaft nun mal regiert, die bestimmen, wie arm man zu sein hat. Und die verdienen das große Geld. Und kürzen einem die Hartz-Sätze weg - und stopfen einen in sinnlose Maßnahmen, die allein der Kosmetik der Arbeitslosenbilanz dienen (weil man dann ja nicht mehr als erwerbslos gilt, wenn man teilnimmt). Maßnahmen auch, an denen sich viele private Arbeitsvermittler, Zeitarbeitsfirmen und sonstige Konsortien eine goldene Nase verdienen - das sind die Fakten.

Sorry, das ist nichts gegen Dich. Du hast Dir so Mühe gegeben und einen sehr guten Text gemacht, in dem Du die Wirklichkeit so getreu abgebildet hast, dass meine alte Rage wieder aufkommt, wenn ich denke an die Tatsachen in der Modernen HARD (Hartz-Republik Deutschland).

Toll geschrieben und dankesehr dafür.

frohe grüße


eddi suvega
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Liebe Andrea,

das ist ein ganz schlimmes Thema unserer Zeit. Wieviele Konzerne, von den Banken bis zur Post haben tausende von Mitarbeitern entlassen. Sie sind über 40, keine Chanze mehr auf einen Job. Was hat der Staat damit gemacht. Er hat sie zu Assozialen gestempelt, weil sie ja keine Kaufkraft mehr haben. Sie geben dem Staat keine Steurgelder mehr. Also wird feste auf sie geschimpft, als Entschuldigung dafür sie jetzt schlecht behandeln zu dürfen. Diese schreckliche von der Leyen mit ihren 5 Euro ist der blanke Hohn. Am allerliebsten würde man diese Menschen verhungern lassen, weil sie kein Geld mehr bringen, sondern fordern. Ich kann nur sagen, lasst euch, die das betrifft doch ja keine Komplexe einreden. Nicht ihr seid schuld an der Entlassung sondern die, mit den Konzernen abgesprochene Politik. Eigentlich müsstet ihr, wie bei Stuttgart 21, oder in Frankreich alle auf die Straße gehen und denen einheizen. Andrea, Dein Gedicht war toll und soo Situationsnah. Sehr gutes Thema.

liebe Grüße,

Heidi
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Liebe Andrea, Dein Gedicht berührt mich sehr. Ich denke immer wieder an den Mann, der an dem Tag, an dem er Hartz IV hätte beantragen müssen in den Wald ging und sich dort über Wochen hin verhungern ließ (mein erstes Gedicht hier war ihm gewidmet). ... Es gibt immer mehr Einschränkungen, so dass man auf die Art kaum noch leben kann. Sogar die Freude an einem Lotteriegewinn (wie oft passiert sowas schon) wird einem genommen, denn das Geld wird angerechnet. Und dann die ewigen Anklagen, dass diese Leute nicht arbeiten wollen... das ist größtenteils üble Verleumdung. Ein trauriges Thema. Und eines, das geändert werden muss, finde ich. Liebe Grüße, Ute
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Hallo Andrea Regine
Die Masse rutscht unverschuldet in dies gesellschaftliche Debakel, nur ein geringer Prozentsatz gehört zu den Unwilligen, jedoch diese, versauen das schon bedenklich genug vorhandene Image! Doch, was juckt´s den Staat, auch da gibt´s diesem bezogen genug Nutznießer !!!
Grüße Franz und mein Herzblatt

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