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Christiane Mielck-Retzdorff (11.12.2011):
Ich danke Dir, lieber August, mit ging es im Wesentlichen darum, dass kollektive Betroffenheit ob nun über Nazi-Morde oder hungernde Kinder zu einer Modeerscheinung geworden sind, obwohl die Menschen damit gar nichts direkt zu tun haben. Oft sind es Alibihandlungen, während der Nachbar mit seinen Problemen lieber übersehen wird. Gleichzeitig führt das zu der, von Dir erwähnten, Desensibilisierung. Schließlich wird bei all dem weltweiten Elend den Menschen alles, auch der Nächste, egal.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (24.11.2011):
Doch viele Menschen benutzen diese Einrichtungen auch als Alibi für Untätigkeit in ihrem direkten Umfeld. Von den Problemen, die der NABU und die Antiatomkraftbewegung angehen, sind wir direkt betroffen. Doch ein naturbelassener Garten tut oft mehr für die Umwelt als eine Spende an NABU. Und mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen und gleichzeitig Umweltaktivist zu sein, widerspricht sich auch. Doch jene, die tatsächlich etwas tun, schwingen selten Betroffenheitsreden. Sie handeln, und vielleicht können sie das besonders gut, weil es sie nicht direkt betrifft. Man muß nicht betroffen sein, um die Welt zum Besseren verändern zu wollen, sondern klar denken.
Der Aphorismus entstand übrigens anläßlich des Selbstmordversuchs eines Schiedsrichters, der sofort Betroffenheitsreden nach sich zog. Bei zuviel Betroffenheit stumpfen die Menschen eines Tages ab, und es ist nur noch ein Wort.
Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende liebe Grüße
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (22.11.2011):
Das ist auch noch ein Aspekt, lieber Faro. Einige sind so betroffen über hungernde Kinder in Afrika, dass sie ihre eigenen vernachlässigen. Es ist ja so leicht, seine tatsächliche Verantwortung gegen weltumspannende Betroffenheit zu tauschen.
Liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (21.11.2011):
Lieber Siegfried,
wenn man von seiner Betroffenheit spricht, ist man vermutlich getroffen. Doch wer dauernd von etwas getroffen wird, stirbt doch irgendwann an den Folgen des Kugelhagels. Und ich fürchte, etliche sind schon vor lauter Betroffeheit gefühlsmäßig gestorben.
Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende liebe Grüße in den Wochenanfang
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (21.11.2011):
Genau, lieber Lenn, sie brüsten sich nicht mit hohlen Worten sondern helfen im Rahmen ihrer Möglichkeiten schweigend. Sie benutzen auch nicht die Betroffenheit als Entschuldigung für das Nichtstun.
Ich danke Dir für deinen aussagekräftigen Kommentar und sende liebe Grüße
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (21.11.2011):
Wie weise, liebe Heide, denn Du hast den Umkehrschluss gefunden. Wir beziehen ein anderes Schicksal einfach auf uns und hoffen, von diesem verschont zu bleiben. Doch sind wir denn gleich selbstmordgefährdet, wenn ein Bundesliga-Schiedsrichter aus dem Leben scheiden will? Ein Blick in den Kühlschrank beweist uns, dass kein baldiger Hungertod a al Somalia bevorsteht. Und die Rheinschiffer warten geradezu auf Zustände wie in Thailand.
Hinter mancher Betroffenheit steht einfach moderne Heuchelei. Wir sind ja alle, ach, so empathisch.
Ich wünsche Dir eine fröhliche Woche.
Liebe Grüße von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (21.11.2011):
Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich noch gar nichts über "Betroffenheitslyrik" wußte und es erstmal gegoolet habe. Heißt der Betroffenheitslyriker nicht Olaf Schubert?
Ja, die ständige Betroffenheit in unserem Wohlstandsstaat treibt seltsame Blüten.
Danke und lieben Gruß von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (21.11.2011):
Lieber Michael,
trotzdem wird dieses Wort so oft mißbraucht, dass kein Raum mehr für echte Betroffenheit bleibt. Wer schon Angst vor Dingen bekommt, die ihn noch gar nicht betreffen, vergeudet sein Leben. Und das sollte uns alle betroffen machen.
Liebe Dank und herzliche Grüße von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (20.11.2011):
Ja, liebe Ramona, genau das meine ich!
Ich danke Dir für deinen Kommentar und wünsche Dir einen vergnüglichen Sonntag
Christiane
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