Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Loslassen“ von Brigitta Firmenich

Hallo Brigitta, du hast ein Thema poetisch aufgearbeitet, das mich mein Leben lang begleitete, durch Aufenthalte in Waisenhäusern und bei Pflegefamilien, sicher früher und häufiger, als die meisten Mitmenschen es erleben. In vielen Situationen ist es bestimmt richtig loszulassen, denn alles "Klammern" führt zu nichts, wenn der "Geklammerte" das Zusammensein nicht mehr möchte. Es gibt aber auch Situationen, da sollte man (ich!) nicht loslassen. Beispiel: Wenn mein als Erwachsene erst gefundener (Halb)Bruder sich gerade etwas zurückzieht (aus welchen Gründen auch immer), da lasse ich nicht gleich los. Aus meiner Sicht hat Loslassen eher selten dazu geführt, das Leben besser gelang. Und "Nicht-Loslassen" muss ja nicht automatisch "Klammern" sein, man kann ja versuchen vorsichtig festzuhalten, oder eine Ruhepause gewähren und dann wieder "nach der Hand tasten", um festzustellen, ob ein "Hand-in-Hand" noch möglich ist ... Das Thema ist unendlich, ich lasse es jetzt aber gut sein! LG ~ Sonja

Brigitta Firmenich (09.02.2004):
Jetzt verstehe ich deine Problematik. Es geht beim Loslassen auch nicht nur um Menschen, denen man nicht im Wege stehen oder die man nicht verlieren will. Es geht auch um Süchte, von denen man lassen sollte, damit das eigene Leben und das der Nächsten gelingt.

Wie wahr, knapp und doch auf den Punkt gebracht. Sehr gut.

Brigitta Firmenich (31.01.2004):
Hallo Karin, unser ganzes Leben besteht aus Gewinnen und Verlusten. Wir müssen immer neu lernen, Dinge oder Menschen loszulassen. Und das ist gar nicht so einfach. Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne ..... Ich versuche ganz bewusst, mich innerlich nicht zu klammern. Aus dieser Intention heraus kommt das Gedicht.