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„Es geschieht noch“ von Okan Canbaz


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Lieber Okan,

ja, es geschieht, dass sich ein Mensch so fühlen kann, sich selbst entfremdet,
wie ein "teerdurchtränkter Vogel".

Alles wird zuwider; der Alltag frisst die Seele an, und man sehnt sich einfach danach, diesem entfliehen zu können; sucht sich den Ort in seiner Vorstellung.

Als Mensch müde werden, ein Mensch zu sein - das ist das, was man unter Burnout einstuft.

Zahn zu sein am finstren Zahnrad, alles zu geben bis zum Zusammenbruch, und doch wird es nicht entlohnt von den obersten Etagen.

"Drum flammen die Tage wie Fackeln auf,
wenn sie mein von Kerkern gezeichnetes Gesicht
kommen sehen und sie schlagen pünktlich Alarm,
über Blut, Zeit und Nacht."

Hier höre ich den Aufschrei des Körpers, der sich durch Krankheit wehrt, Zeichen gibt, weil er die seelische und körperliche Schinderei nicht mehr erträgt.

In müder und dumpfer Gelassenheit, weil die Kraft fehlt, wird der Auftrag des Lebens wieder angenommen; es geht ja nicht anders, jedoch mit "Wut in den Schuhen", was ich auch als innere Auflehnung betrachten könnte. Es wird nach einem Ausweg gesucht, aber er zeigt sich noch nicht.

Das ist ein unter-die-Haut gehender Aufschrei des gesamten Menschens, mit starken, berührenden Wortbildern.

Liebe Grüße
Renate

Okan Canbaz (09.11.2013):
Liebste Renate, habe vielen Dank für deine Gedanken und für deine Auseinandersetzung mit meinem Gedicht..du ehrst mich immer wieder! Ich grüße dich herzlichst Okan

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Ja, lieber Okan, manchmal möchte man von allem weit, weit weg... wenn einen nichts halten würde...
Liebe Grüße ins WE, christa

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