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„Bauernschläue“ von Ernst Dr. Woll


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Leider bleiben jene Bauern die gesunde
Lebensmittel produzieren auf der Strecke
lieber Ernst. Der Große Markt überrollt
sie. Ein gutes Gedicht das zum Nachdenken
anregt. Lieben Gruß Anna

Ernst Dr. Woll (02.03.2015):
Wie Recht Du hast zeigt sich darin, dass der Anteil wirklicher Biobauern kaum wächst und diese Produktion auch schon in „Massenproduktion“ ausufert, liebe Anna. Andererseits wird mit Bio viel Schwindel getrieben – ich habe erlebt, dass solche Betriebe Eier aus Käfighaltungen aufkauften und vieles mehr. Die Strafen sind dann meist sehr gering. Liebe Grüße Ernst

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Lieber Ernst,
ich kaufe seit vielen Jahren mein Fleisch von einem Biohof. Ich
kenne den Bauern und seinen Hof persönlich. Fast alle seine
Tiere haben noch nie einen Stall gesehen und außer ihn und
seinen Mitarbeitern auch noch keinen Menschen. Qualvolle
Tiertransporte gibt es hier nicht, die Tiere werden auf der
Weide erschossen. Wie schwierig es ist, hierfür eine Genehmigung
zu bekommen, sei nur am Rande erwähnt. Alles wird in der Hof
eigenen Fleischerei verarbeitet und selbst vermarktet. Wenn man
als Bauer "schlau" ist und nicht nur nach überkommenen Mustern
wirtschaftet, z.B. Rinder auch als Landschaftspfleger einsetzt
oder an feuchten Standorten Wasserbüffel hält usw. kann man auch
von einem Biohof gut leben. Leider fehlt vielen Jungbauern der
Mut zur Lücke und so wird immer weiter nach dem Grundsatz
"wachsen oder weichen" gewirtschaftet, das dann zu
Massenproduktion und unwürdiger Tierhaltung führt. Solange
jungen Bauern keine Alternativen aufgezeigt werden und in den
zuständigen Regierungsgremien nur Betonköpfe sitzen, wird sich
daran wohl auch nichts ändern.
Liebe Grüße, Ralf

Ernst Dr. Woll (02.03.2015):
Lieber Ralf, sehr vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar mit diesem sehr einleuchtenden Beispiel, wie Nutztierhaltung in der Landwirtschaft auch gehen kann. Neben Deinen wichtigen einleuchtenden Gedanken denke ich, in Deutschland ist die Landwirtschaft zu einem zweitrangigen Zweig geworden, weil so viele billige Produkte importiert werden können. Welch Schaden dabei für die Natur entsteht ist gar nicht auszudenken, denn die Bedeutung der Landwirtschaft für Landschaftspflege wird heute noch immer sehr unterschätzt. Neue Wege braucht das Land und da sehe ich genau wie Du schwarz, dass diese mit den jetzigen Regierenden gefunden werden. Nochmals Danke und herzliche Grüße Ernst

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Lieber Ernst.
Die Bauern in Deutschland kenne ich nicht, und kann nur zu Berichten im TV etwas schreiben, die Tierhaltung müsste sich ändern, denn Tieren mehr Platz in denn Stallungen geben, die Tiere sollten auch die Möglichkeiten haben nach draussen gehen zu können.Bei Medizinischen Handlungen am Tier sollte man bedenken das ein Tier Schmerzen spürt wie der Mensch.....
Der Bauernstand in der Schweiz ist Total anders. Sehr strenge Gesetze zu Gunsten der Tiere. Vom Veterinär Amt werden die Bauernhöfe überprüft dies ohne Voranmeldung.Hier hat man genaue Vorschriften was die Stallungen, Plätze, Lüftungen, Futter Qualität, Herkunft des Futters,Tiertransporte, Tiertötung anbelangt.Die Bio Höfe bekommen mehr Subventionen als andere, aber müssen sich genauestens an die Vorschriften halten. ansonsten wird ihnen das Bio Emblem aberkannt.
Es gibt immer wieder schlecht geführte Betriebe,Kürzlich nahmen sie einem alle Tiere weg und verteilten sie auf die anderen Bauernhöfe.Im Kanton Jura....
Hier im Ort könnte ich über keinen Bauern Schlechtes schreiben, die sind Stoltz auf ihren Bauernstand, und fleissig sind sie auch.Will ein Jungbauer heute Erfolg haben muss er eine Ausbildung machen, in allen Fachgebiete die ein Bauern Betrieb beinhaltet auch die Frauen die einen Bauernbetrieb erben oder kaufen. Junge Frauen die einen Bauer heiraten machen die Bäuerinnen Schule.
Bauern sind nicht Dumm, sie wissen sehr viel und sind bei Interesse weitschichtig begabt.Auch haben sie es manchmal dick hinter den Ohren, aber einer der die Tiere liebt mit den Menschen auskommt ist ein sehr verträglicher Mensch.Bei uns sind sie in jedem Verein was wiederum das zusammenleben fördert.Politisch sind unsre für die Freie Schweiz, wenns sein muss fahren sie mit dem Traktor vor,s Bundeshaus um für Recht und Freiheit ein zu stehen.Ein wenig stur aber ich mag diese)). Mich Interessierten sie schon immer, was sie denken und wie sie leben.
Danke, LG von Ursula

Ernst Dr. Woll (02.03.2015):
Liebe Ursula, zunächst sehr vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über die Nutztierhaltung in Bauernwirtschaften in der Schweiz. In Deutschland war ja die Entwicklung bis 1990 zweigeteilt. Im Osten entstanden große (LPG) landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften – damit gab es traditionelle Landwirtschaft nur noch in den so genannten individuellen Tierhaltungen der Genossenschaftsbauern – (das war ein verschwindend geringer Anteil). Also es war industrielle Landwirtschaft, die heute in ganz Deutschland mehr und mehr um sich greift, vorherrschend. Im Westen waren die meisten Bauernwirtschaften gegenüber den Großproduzenten und der Einfuhr billiger Produkte nicht mehr konkurrenzfähig und es gab ein „Bauernsterben“ d. h. viele Bauernwirtschaften gaben auf. Die artgerechte Tierhaltung in den Bauernhöfen ist in der Schweiz tatsächlich besser als in Deutschland, hier fordern vor allem Tierschützer einen Wandel. Das deutsche Tierschutzgesetz ist nicht schlecht aber die Forderungen werden zu lasch gehandhabt und vor allem zu wenig kontrolliert. Leider stelle ich auch fest, dass der Bauernstand in Deutschland nicht mehr das Ansehen genießt wie vor 70 Jahren, als ich in der Landwirtschaft aufwuchs – in der Schweiz hat sich auf diesem Gebiet vieles „gesünder“ entwickelt – bei uns ist auch das „Dorfleben“ mehr oder weniger gestorben. Bei meinem Gedicht dachte ich auch an die Zeit, als ich Ende der 1950er Jahre als junger Tierarzt noch viel mit traditionellen Bauern zu tun hatte. Nochmals Danke und herzliche Grüße Ernst

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Lieber Ernst,

es ist doch immer wieder so auf der Welt, dass einer dem anderen nichts gönnt. So wird der eine immer schauen, dass er mehr hat, als der andere Bauer. Auf die Tiere und ihr Leid wird sowieso nicht geachtet. Bei denen heißt es nur:" Es war immer so, warum soll ich etwas ändern?" Die kleinen Ferkelchen ohne Betäubung kastrieren ist absolut grausam und roh. Die Kälber von ihren Müttern wegsperren ist gemein und so geht es immer weiter. Viele Kühe werden heute auch schon früher geschlachtet, weil sie kaputte Beine haben vom vielen stehen. Sie dürfen doch gar nicht mehr raus auf die Wiese. Man sieht das nur noch sehr selten. Ich hätte nie Bäurin werden können. Nicht, wegen der Arbeit, sondern wegen dem Schlachten. Bei mir dürfen die Tiere alle bis zu ihrem selig Ende leben bleiben.

liebe Grüße,

Heidi

Ernst Dr. Woll (01.03.2015):
Du sprichst mir mit Deiner Antwort aus dem Herzen, Danke, liebe Heidi. Mich freut aber, dass der Kreis derjenigen, die gegen die von Dir genannten Missstände und ähnliches Front machen größer wird. Allerdings Landwirtschaft ohne Nutztiere ein Ziel, das aber in sehr weiter Ferne liegt. Ich habe bei „Geschichtennetz“ vor einiger Zeit ein Gedicht zum Thema „Übertriebener Tierschutz“, dessen Inhalt ich als Parodie aufgefasst wissen möchte, veröffentlicht. Ein Bauer wollte alles wandeln und als Tierschützer nur handeln; er deshalb einen natürlichen Tod fortan allen seinen Nutztieren bot. „Der ist verrückt und unnatürlich, dieses Handeln, das ist ungebührlich“, tönte es lauthals von allen Seiten, „er wird den Tieren Leid bereiten.“ Vegetarier aber waren froh. sie prophezeiten: „Absolut nur so können wir Anklang bekommen, Fleisch wird vom Markt genommen.“ Vom Bauer aber wollte man nun wissen: „Kann er noch mit gutem Gewissen essbare Tiere überhaupt aufziehen, um sie der Nutzung zu entziehen?“ Die Antwort erschien klar, es in der Welt wohl so war: Viele Menschen, ob arm oder reich ernährten sich gerne von Fleisch. Unsere Ahnen deshalb auf Erden wollten jagdunabhängig werden, sie nahmen die Tiere in ihr Haus, beuteten sie für eigenes Überleben aus. Herzlich Grüße Ernst e

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Ernst, es ist heut' nicht immer heiter,
man kommt meist nur mit Bauernschläue weiter.

LG von Bertl.

Ernst Dr. Woll (01.03.2015):
Du hast wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, lieber Bertl. LG Ernst

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Lieber Ernst! Wie du weißt, wohne ich auf dem Land. Ich kaufe Fleisch, Eier, Milch , Käse und allerlei direkt beim Bauern. Das ist zwar ein wenig teurer aber ich weiß zumindest, was ich esse. Außerdem sehe ich gleichzeitig die Tierhaltung, daher kaufe ich sehr wenig Bio. Ich weiß nicht, ob das zum Teil nicht nur eine Geschäftemacherei ist. Ein schönes Wochenende für dich, mit herzlichen Grüßen Karin

Ernst Dr. Woll (01.03.2015):
Liebe Karin, Danke für Deinen Kommentar. Richtig machst Du es, direkt beim Bauern zu kaufen – leider werden diese Möglichkeiten immer weniger. Meine Frau und ich besitzen noch etwas Land, das an eine Agrargenossenschaft verpachtet ist. Jährlich berichtet hier der Vorstand über die Entwicklung des Betriebes. In der Versammlung vor 2 Jahren nannte der Vorsitzende 2 Probleme, die mir zusagten: 1. Wir werden keine Bioproduktion beginnen, weil damit zu viel Schwindel getrieben wird. 2. Es müssten in den Innenstädten Ställe errichtet werden, damit die Städter sehen, wo die tierischen Produkte herkommen und wie sie erzeugt werden. Leider ist das nicht zu verwirklichen. Da wussten wir, dass wir an die richtige Genossenschaft verpachtet haben. Mit herzlichen Grüßen Ernst

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Hallo Ernst!
Ein sehr gutes, nachdenkliches Gedicht,
welches ich sehr gerne gelesen Habe!
Liebe Grüße sendet RAINER

Ernst Dr. Woll (01.03.2015):
Hallo Rainer, Danke, ich freue mich immer über Menschen, die nicht direkt mit der Tierhaltung zu tun haben aber trotzdem Interesse für diese Probleme zeigen. Liebe Grüße Ernst ________________________________________

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Ja lieber Ernst, Oswald Spengler sagte zu diesem Thema, „
„Bauernschlau, pfiffig, geweckt sein bedeutet, dass die Intelligenz Tempo hat.“ Ich kenne so einige dieser Art und mag sie!!! Doch zu der Schweinezucht sah ich diese Tage im TV Berichte die wahrlich sehr schmerzten!!! Schrecklich!!! Sonnige Grüße Dir der Franz und jetzt geht es in den Garten


Ernst Dr. Woll (01.03.2015):
Lieber Franz, Danke für die Antwort, die traditionelle Landwirtschaft und damit die pfiffigen Bauern – die ich auch mag - werden leider immer weniger. Ja, in der Schweinehaltung hat man in den letzten Jahrzehnten viele Methoden eingeführt, die allen Forderungen nach tierschutzgerechter Haltung widersprechen – es geht nur nach Gewinn. Herzliche Grüße Ernst ________________________________________

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