Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Im Spiel des Lebens“ von Anita Namer


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dieses sind nachdenkliche Worte, liebe Anita. Deine Aussagen setzen eine gewisse Kismet-haltung voraus. Das alles vorbestimmt und nicht änderbar ist.
Bestimmt man nicht selbst, bestimmen uns aber andere. ich habe da also eine etwas andere Ansicht. Denn dann ist es wessen Ziel? das eigene oder das der anderen?
Dennoch gerne drüber nachgedacht. man findet ja selten philsoophiernede Werke hier.
LG von Aylin

Anita Namer (26.06.2015):
liebe Aylin, ich weiß nicht, ob es eine Kismet-Haltung ist - Dinge, Gegebenheiten, die wir nicht ändern können - zu versuchen als gegeben anzunehmen. Ich persönlich erlebe mich immer wieder im Widerstand, in der Weigerung, bestimmte Zustände anzunehmen. Ganz unbewusst. "Ich will es so nicht" - ob in der Arbeit, zuhause, in der Freizeit" - bringt mich aber erstmal nicht weiter. Erstmal - ist es so. Punkt. Gefühle arbeiten, Gedanken kreisen - und all dies verbraucht Energie. Es kostet Kraft - und mit meiner Weigerung habe ich meist auch nur ein festes Bild im Kopf, wie ich es gerne hätte. Es finden sich dann auch keine Lösungen - weil ich eine festgefahrene Lösung schon im Kopf habe. Scheuklappen verhindern den freien Blick auf all die Möglichkeiten. Trete ich dann einen "Schritt" zurück, betrachte es als Beobachter, erlaubt es mir, Chancen und Wege zu finden. Vergangenheit und Zukunft sind etwas, was nicht in meinen Händen liegt. Einzig das Jetzt.... Ich glaube durchaus, dass wir selbst wählen, welche Erfahrungen wir in diesem Leben machen wollen. Wie, mit wem, wie oft, wie lange wir dazu brauchen usw. ist wohl immer offen, veränderbar und meine Entscheidung. Dazu - muss ich sie aber auch treffen. Bestimme ich selbst oder andere? Hmmm....Ich glaube, wir sind alle in gewisser Weise "fremdbestimmt". Kindheit, Erziehung, Eltern, Schule, Politik, Gesellschaft, Freunde, Erfahrungen - prägen uns. Meist merken wir`s nicht mal. Jedoch - wir selbst, unser Kern, unsere "Essenz" - wie auch immer du es nennen willst - re-agiert individuell. Aus allem heraus, was uns ausmacht, was wir sind. Ich bin als Kind viel geschlagen worden - und bin keine "schlagende" Erwachsene geworden. Es heißt ja oft - wer als Kind geschlagen wird - tut es als Erwachsener selber....oder Mißbrauch...und vieles mehr. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen. Was wir gelernt haben - können wir immer hinterfragen und neu entscheiden. Welche Erfahrungen wir gemacht haben - wie schmerzlich sie auch waren - wir können uns immer wieder auf`s neue entscheiden, offen zu bleiben und uns "einzulassen", auch auf die Gefahr hin, wieder verletzt zu werden. Jeder Tag bringt neue Entscheidungen, neue Wege, neue Erfahrungen und die Chance, der glücklichste meines Lebens zu werden. Ich selbst hänge manchmal lange....bis ich mich aufschwinge....zu neuen Ufern, in neue Abenteuer....aber wenn meine Entscheidung gefallen ist, dann hält mich meist nicht`s mehr auf.... Wessen Ziel? Welches Ziel? Geld verdienen, berühmt sein, prominent sein, Reisen, ein toller Beruf, ein Traumpartner, mein Haus, mein Boot, mein Auto??? Was? Keiner kann sich´s mitnehmen. Alles was wir mitnehmen, ist das, was wir im Herzen tragen. Wir haben alle soo viele Ziele - und doch....kommt`s im Leben meistens anders. Für mich spielt da Vertrauen eine große Rolle. Vertrauen darauf, dass alles, was geschieht - einen Sinn hat. Wenn ich hier schreibe "Ins Ziel kommst du immer" ...meine ich - egal, was ich hier erlebe, mitmache, schaffe oder nicht, werde oder nicht, bin oder nicht......ich komme wieder dahin, wo ich herkomme. In meine "Essenz", in etwas "ewiges", wie auch immer wir es benennen. So - jetzt hab ich aber ganz schön rum-philosophiert und wieder wünsche ich mir, dass mir keiner glaubt, der das hier liest. Einfach selbst die eigene Sichtweise finden....so bleibt die Welt vielfältig und bunt. Liebe Aylin, ich danke dir für deinen Impuls, hat Spaß gemacht, herzlichst, Anita

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Liebe Anita,
melancholische aber auch weise Worte an
diesem (endlich wieder) schöneren
Donnerstag. Lass uns den Sonnentag
genießen...
Liebe Grüße!
Margrit

Anita Namer (26.06.2015):
liebe Margrit, diesen Text habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben und jetzt wieder "ausgegraben". Es geht mir oft so, dass mir Gedanken kommen, ich sie niederschreibe....aber in meinem Gefühl, Gespür "fehlt" etwas, sie werden nicht veröffentlicht. Dann liegen sie einige Zeit, ich "stolpere" drüber - und plötzlich sind die "fehlenden Worte" da. Dann kommt ein inneres "ja" und der Weg ist frei ... Bei mir lacht heute auch die Sonne - und so schicke ich liebe Sonnenscheingrüße zu dir, herzlichst, Anita

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Liebe Anita,

das ist wirklich eine Lebensermunterung.
Man kann nichts ändern, muss es tragen, ja ertragen.
Doch wir haben ein Ziel vor Augen.

Ein schönes Foto, das Lebensfreude vermittelt.
Gruß v. Chris


Anita Namer (26.06.2015):
liebe Chris, ich weiß nicht - ich glaube, manchmal sind unsere Erwartungen an uns selbst zu hoch. Wir denken, wir müssen dies oder das werden, dies oder das noch lernen, weise werden, uns verbessern ...und und und....und dann kann dies oder das geschehen. Wir übersehen dabei, dass wir richtig sind, so wie wir sind. Dass wir bereits alles sind, was wir sein können. Wir können nichts - absolut nichts - am Ende mitnehmen. Unsere Freunde, die Menschen, die wir lieben, alles was wir besitzen.... Die Essenz - wir selbst - sind aus meiner Sicht ewig. In dem Vertrauen - egal was geschieht - ewig zu sein, wieder zum Ursprung zu kommen, lebt sich`s etwas leichter. Was wir tun können, verändern können - ist nichts in der Vergangenheit und nichts in der Zukunft. In der Weigerung Gegebenheiten anzunehmen - liegt oft viel Schmerz (darin bin ich gut, Schmunzeln). Der jetzige Augenblick - liegt in unseren Händen. Ich erinnere mich immer wieder gerne selbst daran....weil ich`s zwischendurch absolut vergesse. Ganz liebe Grüße, Anita

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