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Jürgen Wagner (23.11.2015):
ES gibt diese Geschichte in einer indischen, afrikanischen und indianischen Variante. Hier mal die afrikanische:
Wissenschaftler unternahmen in Afrika eine Expedition. Sie warben mehrere schwarze Träger an und trieben sie eilig mit den schweren Gerätekisten voran. Nach drei Tagen Eilmarsch warfen die Schwarzen die Lasten ab, setzten sich auf die Kisten und waren weder durch gute Worte noch Geld zu bewegen weiter zulaufen. Nach dem Grund ihrer Weigerung gefragt, antworteten sie: «Es geht zu schnell, unsere Seelen kommen nicht mit, wir müssen warten, bis unser Inneres nachkommt, dann gehen wir weiter!»
LG! Jürgen
Jürgen Wagner (23.11.2015):
Ja, ich kenne das sowohl da, wo ich von einer Reise zurückkomme, aber auch da, wo ich an einen neuen Ort komme, dass ich mich erst mal einfinden muss und das einfach Zeit braucht - und Geduld und Zurückhaltung. Damit tun wir Europäer uns sichtlich schwerer als andere. Wir planen zwei Wochen - brauchen aber fast eine Woche, um überhaupt mal anzukommen. LG! Jürgen
Jürgen Wagner (23.11.2015):
Danke Dir! - Nur nett sollte es eigentlich nicht sein, sondern Sympathie für eine Anfrage an das Tempo unserer europäischen Kultur. Habe daraufhin den letzten Vers noch mal neu gefasst. Ist es jetzt klarer?
LG! Jürgen
Jürgen Wagner (23.11.2015):
Ja, ich habe das selbst öfters empfunden, dass, wenn ich mal wirklich in eine langsamere Gangart gekommen war, ich sehr gerne darin bleiben würde, aber schon beim Autofahren musste ich mich wieder umstellen. Es sind kollektive Dinge, die da wirken, scheint mir. Trotzdem: man kann im Zusammensein mit anderen auch wieder entschleunigen. LG! Jürgen
Jürgen Wagner (23.11.2015):
Mit Trägheit hat die Geschichte glaube ich erst mal nichts zu tun. Vielleicht ein wenig mit kultureller Bedingtheit und kollektivem Lebenstempo. Die Geschichte will ja etwas deutlich machen, was wir auch kennen: dass wir körperlich irgendwo sind - z.B. in einem neuen Land oder auf einer Reise - aber innerlich noch gar nicht angekommen sind. Diese Fähigkeit zu ruhen und zu warten, bis auch Gefühle sich einstellen, bis man das Neue in sich aufnehmen kann - und erst dann weiterzugehen, ist schon eine Herausforderung, wo die die Kulturen Asiens, aber auch Afrikas uns Europäern etwas zu sagen hat - finde ich. Unbsere Zielstrebigkeit ist da manchmal rücksichtslos ('Was würde es dem Menschen helfen, wenn er die Welt gewönne, aber Schaden nehmen würde an seiner Seele?' - heißt es doch 'irgendwo' ...).
Trotzdem kann man die Geschichte auch gegen den Strich bürsten: der Forscher geht konsequent und unter Entbehrungen auf ein großes Ziel zu, während die Einheimischen in Beschaulichkeit und Gefühlen verharren. Danke für die Ergänzung! Mit Grüßen! Jürgen
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