Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Der Eremit“ von Patrick Rabe

Hallo Patrick, bei Eremiten fallen mir vor allem die Säulenheiligen von Theben
ein, Hunderte von ihnen auf engstem Raum, jeder auf seiner eigenen Säule,
umringt von Verehrern und Verehrerinnen, die für die Nahrung rauf und für das
Gegenteil runter zuständig waren. Und dann die Versuchungen auf der Säule,
siehe z.B. Grünewald: die Versuchungen des Hlg. Antonius (hier nicht auf der
Säule) und die Versuchungen waren leider (wieso eigentlich) vor allem weiblich
eingefärbt )gibt es nicht auch männliche Versuchungen ? Ich hadere mit Eremiten,
weil sie die abgeschiedene Zeit wirklich besser hätten nutzen können,
durch aktive Zuwendung für/an Bedürftige. Ich sehe schon, ich hab ich an
deinem Gedicht vorbeigemogelt, aber vielleicht gibt e doch Berührungspunkte?
Lieben Gruß .... Inge

Patrick Rabe (03.12.2015):
Naja, Inge, soooo gemogelt war das nicht. Und die Versuchungen des hl. Antonius treffen ganz gut auf die Strophe zu: Gequält im fahlen Dämmerlicht des wüsten Zwischenreiches...! Liebe Grüße, Patrick

Lieber Patrick,
der Eremit ist ein passendes Bild für den Zwiespalt des Menschen zwischen Ahnen, Wissen und Glauben. Er verkörpert Weisheit: Wissen um den Tod, um die Verstrickungen der menschlichen Existenz und um Hoffnung bzw. Gewissheit einer Erlösung. Er ist über einen langen Weg dahin gelangt.

Liebe Grüße, deine - zumindest fast in das Eremitenalter gelangte, aber nicht so weise - Irene

Patrick Rabe (02.12.2015):
Liebe Irene, in meinem Eremiten stecken auch ein bisschen der Narr und der Ringer. Der Zugang zur spirituellen Welt gibt ihm Kraft. Liebe Grüße, dein Patrick

einem Eremiten wird immer Weisheit nachgesagt, lieber Patrick und so ein bisschen Weltentrücktheit.Diese Bilder hast du gut im Gedicht positioniert.
LG von Monika

Patrick Rabe (02.12.2015):
Dennoch, liebe Monika ist der Eremit f ü r die Welt von größtem Wert, weil er Menschen in entscheidenden Momenten die richtigen Impulse geben kann. Man denke z.B. an den Eremiten bei "Parzival". Der Eremit darf deshalb nicht ganz entrückt sein. Was ihn mit der Erde und den menschen verbindet, ist die Liebe. Liebe Grüße aus meiner Klause, Patrick