Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Der nahe Gott“ von Patrick Rabe


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Hallo, lieber Patrick, Dein Gottesbild ist traumhaft stimmig und ist ganz das meine auch - "er ist der nahe Gott", auch wenn viele fast verzweifeln, dass er nicht in die schlimmen Geschehen in dieser Welt eingreift. Er hat schon immer dem Menschen die Freiheit der Entscheidung gegeben, zu lieben oder zu kriegen, so dass Gott nicht einzugreifen braucht, wenn die Dinge hier aus dem Ruder laufen: der Mensch hätte selbst die Fähigkeit, sich in Freiheit für Frieden zu entscheiden. Für die Opfer der menschlichen Untaten hält er ohnehin das größte Glück - die Teilnahme an seiner unbegreiflichen Herrlichkeit bereit. Mit unserem Blick nur auf das Irdische tun wir uns allerdings mit solcher entschädigenden Jenseitssicht schwer, verständlich - klar - und deshalb jedem seine Sicht. Ein schönes Wochenende wünscht Dir der Gerwin (Ammerseer)

Patrick Rabe (20.02.2016):
Lieber Gerwin, wie ich schon renate schrieb, lässt sich über glaubensdinge nur schwer schreiben. wenn einem die betreffende Erfahrung fehlt, kann er nicht verstehen, was der Autor meint. Liebe Grüße und danke, Patrick

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Lieber Patrick,
gut geschrieben.Ich achte deinen
Glauben und, dass du darin Trost
findest. Doch, wie du vielleicht schon
herausgefunden hast, denke ich anders.
Für mich machen gläubige Menschen es
sich zu einfach mit allem. Für alles
ist Gott zuständig, er bringt alles
wieder "in Ordnung".Man muss ihm nur
vertrauen. Vor allem ist er ein
"gütiger" Gott, man sieht es täglich
wie er gütig mit Kindern umgeht, die
ermordet werden. Von allen anderen
ganz zu schweigen. Jetzt wirst du
sagen, das sind die Menschen schuld.
Ja vor allem sind es die "Kinder"
schuld!!!Und du schwärmst von
Jerusalem. Hast du vielleicht
mitgekriegt wie es in Jerusalem heute
ist?
Die Kinder Gottes haben es oft ganz
schön dick hinter den Ohren, leider.
Ich hoffe, dass du mir meine
Ehrlichkeit nicht übel nimmst.Habe zu
viel im Leben erlebt, um an einen Gott
zu glauben. Wünsche dir alles Gute
herzlich Wally

Patrick Rabe (20.02.2016):
Liebe Wally, ich mache es mir keineswegs einfach. Ich bin auf meinem mal mehr mal weniger religiösen Weg schon seit meiner Jugend unterwegs und habe erst jetzt, mit fast 40, das Gefühl, dass es gescheppert hat und ich endlich verstehe, um was es geht. Nebenbei: zwischendurch habe ich auch andere Religionen gecheckt und war eine Zeitlang sogar beinharter Atheist aus Überzeugung! Die meisten Atheisten haben das Bild: religiöse Menschen verkürzen ihren Denkvorgang, lehnen sich an alte Mythen, die längst wissenschaftlich widerlegt sind und sind im allgemeinen ein bisschen naiv oder zumindest Trostbedürftig. Das ist ein Blick von außen auf die Religion. Ein indianisches Sprichwort sagt: "Ich kann eigentlich erst eine Aussage über jemanden treffen, wenn ich eine weile in seinen Schuhen gegangen bin..." Gleiches gilt für Religionen. Zum einen: Ich trenne zwischen organisiertem, kirchlichem Christentum und der christlichen Botschaft als solcher. Die Urgemeinden waren weder hierarchisch, noch hatten sie Priester. Jesu Idee war ja gerade "Alle Vermittler zwischen den Menschen und Gott müssen weg!" Zum Anderen: Ich nehme die Bibel nicht wörtlich, sondern als Allegorie. Vieles, was in der Bibel steht, hat sich historisch nie zugetragen. Es ist somit nicht wirklich. Aber trotzdem wahr. Wir verstehen ja auch den Symbolgehalt von "Rotkäppchen und der Wolf". Niemand würde auf die Idee kommen, in irgendeinen Wald zu gehen und das Haus der Großmutter und die Gebeine des Wolfes zu suchen. Bezogen auf die Bibel machen das einige Menschen, sogar ernst zu nehmende Wissenschaftler. Damit verfehlen sie den Punkt. Die Bibel ist kein und will kein historisches Welterklärungsbuch sein!!!! (Kreationisten und Evangelikale sehe ich als Verirrte an!). Die Bibel ist ein Buch, welches uns in bildhafter Sprache den Weg zu seelischer Ganzheit (religiös: "Heil") weisen möchte. Sie erklärt uns, dass das Problem des Menschen seine Tendenz zum Einteilen in Gut und Böse ist. (DAS ist die Sünde: Nicht böses Handeln, sondern das Trennen in Gut und Böse. Dafür, dass das in den meisten Kirchen so nicht gelehrt wird, kann ich nichts.)Das Trennen in Gut und Böse ist eine Spaltung, die letztendlich in der Seele jedes Menschen stattfindet. Man selber erlebt sich in der regel als "gut", die anderen im Zwefelsfall als "böse". Das Böse ist also immer draußen, nie drinnen. Daraus erwächst der in der Geschichte oft dokumentierte Trugschluss, die Guten müssten die Bösen nur vernichten, dann hätten wir wieder das Paradies. Diese Tendenz zieht sich durch die gesamte Historie, auch durch unser kleines, privates Miteinander. Immer sind die anderen schuld. Jesus nun zeigt den Weg da heraus. "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!" Nicht mehr zu projizieren, sonders das Böse in sich zu suchen, wäre ein erster Schritt. Jesus geht aber noch zwei bis drei Schritte weiter: Er lehrt uns, dass der ganzen Welt die Liebe zugrundeliegt. Er legt uns nahe, GNADE walten zu lassen. Wenn ich weder auf andere noch auf mich mit dem Finger zeige, sondern mich und die anderen hinnehme, annehme und letztendlich LIEBE, erlebe ich eine seelische Befreiung. Dies und nichts anderes ist das "Evangelium", die frohe Botschaft. Nenn mir auch nur einen psycholgischen Autor, der Problem und Lösung so glasklar und schlüssig darstellt. Das ist weder naiv noch blind. Das ist genial. Und last but not least: ich glaube auch nicht einen personifizierten Gott, der irgendwo außerhalb des Universums herumschwebt, folglich kann mich das gängige atheistische Gegenargument gar nicht treffen. "Gott", so wie Jesus ihn versteht, ist die Liebe, ist die Triebkraft, die alles am Laufen hält. Ich habe dir deine Meinung nicht übel genommen. Sie kann mich nur halt gar nicht treffen, weil ich, wie du siehst, deine Interpretation von "Gott" und "Glauben" gar nicht teile. Würde ich's so sehen wie du, wär ich auch Atheist! :-) Liebe Grüße, Patrick

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Patrick das ist schön und mit viel
Feingefühl geschrieben.Wir sind suchende
Menschen immer wieder und ganz besonders
in der Natur begegnen wir Gott. Lieben
Gruß zu dir nach Hamburg von Anna

Patrick Rabe (20.02.2016):
Liebe Anna, in der Natur erlebt man Gott unverfälscht, unverzerrt von Neurosen und Werbetafeln. Ich bin froh, dass ich am Stadtrand lebe und schnell mal in die Felder gehen kann. Liebe Grüße, Patrick

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Lieber Patrick,
dieses Gedicht gefällt mir viel mehr,
als deine Götter-Erbsensuppe! Manchmal
gibt es eigene Texte an die man sich
halten sollte, wie an heilige Schriften,
denn dies Texte kommen aus dem eigenen
Selbst. Das scheint mir einer davon zu
sein.
Liebe Grüße, dein Andreas

Patrick Rabe (20.02.2016):
Lieber Andreas, eine Freundin sagte mir sogar, sie glaube, hier habe sich der Heilige Geist durch mich mitgeteilt. Da war ich baff. Es gibt ein paar wesentliche Grundmotive in den Evangelien. Eines scheint mir die Aussage zu sein:"Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Ändert den Sinn!" und "Das Reich Gottes ist über die Erde ausgebreitet und die Menschen sehen es nicht" und "Der Vorhang vor dem Allerheiligsten zerriss!" Für Jesus wird die "Respektsperson Gott" zum Abba, sprich: Papi! Er möchte, dass wir seinen und unseren Vater vertrauensvoll lieben. Er entängstigt unser Verhältnis zu Gott, wie Franz Alt es nennt. Das in den Kirchen oft das Gegenteil geschieht, ist nicht Jesus anzulasten. Und noch etwas: Die Lehre vom KOMMENDEN Reich Gottes ist in der Logienquelle, dem Born und Ursprung der Evangelien, nicht zu finden. Sie ist später entstanden. Wie man nachprüfen kann, stehen beide Lehren in der Bibel nebeneinander. Auf Jesu Copyright geht aber nur die Lehre vom bereits GEGENWÄRTIGEN Reich Gottes. Das ist ja die frohe Botschaft! Sonst nix! Liebe Grüße, dein Gotteskind Patrick

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Dieses gehört für mich zu den schönsten
und zärtlichsten Gedichten des Glau-
bens, die ich je gelesen habe.
Und es gibt schon einige davon, die
überwältigend sind.

Das ist ein Herzensgedicht besonderer
Art.

Ich liebe es.

Renate




Patrick Rabe (20.02.2016):
Liebe Renate, die Erfahrung des nahen Gottes durfte ich in den letzten Tagen machen. Vor zwei Tagen war ich Nachts, wie mein Freund Friedrich sagen würde, in high spirits. Manchmal bin ich echt erstaunt, was der Glaubensweg NOCH alles für mich bereit hält. Ich las in der Bibel und plötzlich erschlossen sich für mich ganz viele Sachen. "Der Vorhang im Tempel zeriss mitten entzwei, von obenan bis untenhin." Ein treffenderes Bild dafür, dass sich der einst exklusive Gott "demokratisiert", von einem fernen Herrscher zu einem nahen Vater (Eigentlich bedeutet das Wort "Abba" ja sogar "Papi"!) wird, kann es nicht geben. Die Liebe ist DA! JETZT! VOR DEINER NASE! IN DEINEM HERZEN! Mach was draus! Das ist die einzige relevante Botschaft, darin sind das Gesetz und die Propheten erfüllt. Liebe Renate, Glaubenstatsachen kann man schwer vermitteln. Die Worte, die wir zur Verfügung haben, sind ja nur Bilder. Und manchen Menschen sind die biblischen Bilder heute unverdaulich. Ich stehe mittlerweile auf dem Standpunkt, dass Mission nichts bringt. Mission kann lediglich christliches Vokabular vermitteln. Manche Menschen leben seit 20 und mehr Jahren mit christlichem Vokabular und haben nie eine Gotteserfahrung gehabt. Christ wird man nicht mit 'nem Fingerschnipsen. Man muss auf diesem Weg eine Weile gehen, bis das Seelenbrot vom Sauerteig der guten Botschaft durchsäuert ist und es klick macht. Bei mir dauerte das ca. 40 Jahre. 40? Ist in der Bibel ja eine besondere Zahl... Abgesehen davon, dass "Glauben" sowieso nichts mit Vermuten oder Annehmen zu tun hat, sondern von "Gelauben" (Vertrauen, anlehnen) kommt, kann ich nun sagen, ich glaube nicht mehr, ich WEIß. Ich erfahre es. Und das kann man nicht vermitteln, es sei denn durch den Lebenswandel oder die Ausstrahlung. Für viele ist das Christentum eine Religion, die in erster Linie Werte und Normen vermitteln will. Für mich ist es ganz etwas anderes. Für mich ist es das, was in diesem Gedicht steht. Lieben Dank für deinen Kommentar und ein schönes Wochenende, sagt Patrick

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