Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Wir sind nur Hauch X-XII“ von Andreas Vierk


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Lieber Andreas, jetzt wird's urbaner, nicht profaner. Städtische Impressionen, Liebessehnsucht, die Erlösung (?) im Vorläufigen... Stark.

Dein Tattler Shooplattler

Andreas Vierk (30.11.2016):
Lieber Patrick, das mittlere Sonett hätte ich fast Paul Lincke gewidmet. Ich habe diesem Impuls aber widerstanden. Dein Walzerkönig Willi vom Wolfgangsee

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Lieber Andreas, da Irene und Renate so hervorragende und stimmige
Interpretationen deinem Sonettenkranz angedeihen ließen, denen ich nur beipflichten
kann, bleiben für mich nur ein paar Krümel, aber vielleicht nicht ganz
unwichtig:
Man merkt, dass dir die Sprache wirklich heilig ist. Keine Schludrigkeit, keine
quängelnden Füllwörter, kein Grammatikverstoß (kein falscher Konjunktiv) keine falsche Satzstellung (Ich es nicht mehr sehen kann), keine unreinen Reime,
keine Rhythmusverzerrungen ....
Wenn ich jetzt sage, wie viel Mühe es dich gekostet haben mag, antwortest du viel-
leicht: "Es kam mir zugeflogen" und wenn ich schreib, "Da hat dich die Muse
geküsst!" antwortest du eventuell: "Du ahnst nicht, wie viel Stunden ich mit
der (Er)Findung der Reime zugebracht habe!" Aus eigener Erfahrung schließe ich,
dass beides wohl (49:5l %) zutrifft. Das Loch, in das du jetzt vermutlich fällst,
ist selbst gebastelt, ganz schlimm und ... überwindbar. Lieben Gruß ... Inge


Andreas Vierk (30.11.2016):
Liebe Inge, mit deinem poetologischen Lob sprichst du mir voll aus der Seele! Ich bemühe mich, bei jedem Gedicht vollständige Sätze zu schreiben, die man - liest man sie unter Missachtung von Reim und Rhythmus runter - auch als solche erkennen kann. Bis auf umgangssprachliche Abschleifungen (hier besonders *unsren*) zerhacke oder dehne ich auch keine Wörter auf dem Prokrustesbett. Über *Ich es nicht mehr sehen kann* könnte ich mich vor Wut zerreißen. Die Steigerung ist noch: *Dieses ich nicht leiden kann*. Ich wollte denjenigen, die solche Verse verbrechen, schon oft was Gesalzenes schreiben, hab es dann aber lieber gelassen, weil ich mir damit im Forum keine Freunde machen würde. Ich finde es gut, dass du es mal angesprochen hast! Liebe Grüße von Andreas

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Lieber Andreas,

die Absurdität der Zivilisation lässt den Menschen sich vom Wesentlichen entfernen. Er muss scheitern im Erforschen des Sinns. Er ist nur noch Hauch seiner selbst.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Norgen Hamburgs, deine Irene

Andreas Vierk (28.11.2016):
Liebe Irene, eigentlich ist unsere Zivilisation ja auch nur ein dünner Hauch vor dem Abgrund der Erdgeschichte. Wir wissen ja, wie lange sich einige urzeitliche Tierarten halten konnten. Da ist die menschliche Geschichte lange noch nicht angelangt. Und von unseren 50000 Jahren entfällt nur ein Bruchteil auf die Zivilisation. Liebe Grüße, dein Andreas, der sich heute einen Fisch braten wird

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Mein lieber Scholli...ein dickes Paket
kritischer Lyrik!

Andreas Vierk (28.11.2016):
Und das inmitten der ganzen Adventsgedichte. Aber auch Kritik kann ja zur Besinnlichkeit führen. Dein lieber Scholli

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Lieber Andreas,

ich finde deine Darstellungen im Sonettenkranz
in Bezug auf die menschlichen Anstrengungen,
Schwächen und anderes zu verbergen bzw.
vor sich selbst kleinzureden, beeindruckend.
Der Mensch will oftmals bedeutungsvoller sein
als er ist und dementsprechend auftreten. Die
Welt ist für ihn ein großes Versuchslabor, in dem
er oft „baden“ geht.

Es ist so wahr, wie du den agierenden Menschen
beschreibst, was du erkannt hast und zur Dichtung
führst. Das zu lesen, ist sehr inspirierend und kann
helfen, in einer richtig verstandenen Demut zu bleiben.

Wir sind oft nicht die, die wir sein möchten.
Meist ist eine große Selbstverliebtheit und Selbst-
überschätzung im Spiel. Die Eitelkeit erweckt
den Wunsch nach Bewunderung. Viele setzen
alles daran, um zu glänzen und im Rampenlicht
zu stehen. Aber alles hat seinen Preis. Wir werden
wieder auf uns zurückgeworfen, enden vielleicht
in Depressionen und dergleichen. Warum will einer
den anderen übertreffen? Wir wollen uns nicht
mit Hausmannskost begnügen – nein, es muss
etwas viel Besseres sein! Jeder soll sehen, wie
weit man es gebracht hat. Sobald mich andere
beneiden, wächst mein „Glück“ in ungeahnte
Höhen. Und doch ist da so viel Eigenbetrug, weil
wir etwas als höchst Erreichbares anbeten, besitzen
und beherrschen wollen, und eines Tages rollt es uns
in Scherben vor die Füße und zerstört uns mit.

Wir sind vielfach nicht die, die wir sein möchten
und können es mit Eigengewalt nicht erzwingen.
Wären wir so gedacht, wie wir denken, gedacht
zu sein, würde uns sogar das Ziel ein Stück entgegen-
laufen.

Somit bleibt dieser Ausspruch eine Wahrheit für mich:
„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

Deshalb muss ich sehr achtsam mit allem
sein und mein Denken fordern.
Das vollkommene Wissen beherbergt die Ewigkeit.
Dort werden wir einmal uns selbst und alles begreifen.

Liebe Grüße von Renate

Andreas Vierk (29.11.2016):
Liebe Renate, du hast meinen Kranz (der heute abgerundet ist) sehr gut zusammen gefasst und geradezu lexikalisch perfekt kommentiert! Da du aber besonders auf die Eitelkeit eingegangen bist, muss ich dir sagen, dass ich mich hier im Forum tatsächlich freue, wenn meine Gedichte positive Zustimmung erfahren. Und da bin ich schon recht eitel. Mea culpa, mea maxima culpa! Liebe Grüße von Andreas

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