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August Sonnenfisch (24.11.2017):
Liebe Bertl, ich freue mich sehr über deinen wohlgereimten Vierzeiler! Auch du kennst offenbar dieses All-Eins-Sein! ... Dazu hörte ich soeben auf Youtube von einem Christian Meyer (* 1952, Berlin) ein Video mit dem Titel "Erfahrung geschieht nur im Augenblick" (11.53 Minuten): "Alles. was in der Zeit stattfindet, wird nicht erfahren: nur ein Sein in der Gegenwärtigkeitt ermöglicht Erfahrung: der Augenblick ist jenseits der Zeit, da bleibt die Zeit gewissermaßen stehen! Er ist ewig. Er ist endlos, grenzenlos, still, weil er nirgendwo hinwill. - Da könnte jemand sagen, das sei langweilig. - Doch das ist komisch: der Augenblick ist Erfüllung als Stille, als Glückseligkeit! Ohne irgendeinen Hauch von Langeweile, denn Langeweile ist gebunden an Vorstellungen: Langeweile entsteht erst, wenn ich das Bild des jetzigen Augenblicks vergleiche mit einem Bild dessen, was ich anderes noch machen könnte als das, was in diesem Augenblick geschieht. Und solches Vergleichen ist eine mentale Operation. Deswegen ist die Idee, dass die Erfahrung des Augenblicks langweilig sein könnte, völlig abwegig, weil die Erfahrung des Augenblicks tiefer ist als alle mentalen Vorstellungen. Wenn der Mensch also in der Erfahrung bleibt (oder in sie zurückfindet), kann es keine Langeweile geben! Der erfahrene Augenblick ist die Fülle des Seins." ..... Herzlich: August
August Sonnenfisch (24.11.2017):
Lieber Franz, ich freue mich über deine Rückmeldung! Lass dir Zeit: wir sind in Rente! Immerhin weiß ich jetzt, dass auch du diese Insel liebst! Herzlich: August
August Sonnenfisch (18.11.2017):
Ich danke dir fürs Mitgehen, lieber Paul! Offenbar bist du auch ein Kanarenliebhaber - wennglich die Erfahrungen dort für dich durchwachsen waren! Was lärmende Kinder anbelangt, so haben die Einheimischen - wie du möglicherweise auch vernommen hast - das so geregelt, dass es kanarische Siedlungen gibt, englische und deutsche. ... In Lanzaote begegnete ich den Werken des Architekten, Bildhauers, Malers und Umweltaktivisten César Manrique (1919-1992) - die Inselregierung von Lanzarote erklärte ihn im September 1995 postum zum „bevorzugten Sohn“ der Insel ... Herzlich: August
August Sonnenfisch (18.11.2017):
Liebe Renate, in der Tat, es war ein besonderes Erlebnis, dieses All-Eins-Sein! Je nach Typ kann es einem Menschen auch in jüngeren Jahren geschehen! ... Soeben schrieb ich an Paul, dass ich auf Lanzarote die Bekanntschaft gemacht mit den Werken von César Manrique (1919-1992), dieses Architekten, Malers, Bildhauers und Umweltaktivisten, der 1995 zum "bevorzugten Sohn" erklärt wurde von der Inselregierung von Lanzarote. ... Ich danke dir! Herzlich: August
August Sonnenfisch (18.11.2017):
Ich frue mich über ein Feedback und ich danke dir, liebe Christa ... und ich schicke dir heute dazu die 6 Stufen der EINSAMKEIT von Wilhelm Genazino (geboren 1943 in Mannheim, wohnhaft in Frankfurt/M) aus seinem Roman "Liebe zur Einfalt", dtv 2012:
(1)
nur ich selber bin einsam - alle anderen Menschen werden davon nicht geplagt
(2)
jetzt gehe ich davon aus, dass eigentlich alle Menschen an Einsamkeit leiden
(3)
hier ist es normal, sich mit sogenannten haltlosen Fragen zu beschäftigen, wie die Künstler es tun
(4)
es tut mir gut, ein kleines Geiheimnis zu haben
(5)
die innere Zustimmung zu diesem Geheimnis wandelte sich allmählich in meine Zustimmung zur Einsamkeit überhaupt
(6)
ich sehe wieder und wieder (das ist die Erfahrung), dass das Weltgeschwätz längst in jedes Haus, in jedes Zimmer und an jeden Tisch vorgedrungen ist. Deswegen nähere ich mich immer mehr dem Gedanken, dass inmitten des dröhnenden Einerleis die persönliche Einsamkeit vielleicht die einzige Möglichkeit ist, unserer selbst wieder inne zu werden. Und diese Einsamkeit will absichtsvoll herbeigeführt werden .................................................
Nicht weit von mir sitzen sieben Personen an einem Tisch. Sie sprechen über Kleidung und Kochrezepte, über das Wetter und den letzten Urlaub, über Vorgärten und Haustiere, über Autos und Sportvereine, über Restaurants und Ski-Ausrüstungen, über Fotoapparate und Lederbekleidung, über Filme und Kinder, über Krankenkassen und Autobahnen, über Kosmetika und Eigentumswohnungen. Es ist zu sehen, dass sie sich untereinander gut kennen. Sie fassen sich gegenseitig an den Armen, wenn sie sich persönlich ansprechen wollen, sie fallen sich lachend ins Wort und überschreien sich auch kurz, wenn es sein muss. Doch genauer besehen, befindet sich unter den sieben Personen eine Frau, die selber kaum spricht und offenkundig ein wenig Mühe hat,
das Geplapper um sie herum Satz für Satz zu verfolgen.
Trotz ihrer schwachen Position bleibt die Frau guter Dinge. Immer wieder schließt sie den Mund und schaut den anderen ins Gesicht. In ihrem eigenen Gesicht sammeln sich oft Augenblicke großartiger Leere. Ich hoffe, dass sie in der Verdutztheit der Langeweile,
in der sie sich befindet, den Beginn ihrer Einzigartigkeit
und Unteilbarkeit entdeckt. Seit etwa einer halben Stunde
schaut sie dann und wann zu mir herüber. Ich könnte aufstehen, zu ihr hinübergehen und ihr sagen, dass sie in ihrem sonderbaren Zurückbleiben ein bedeutsames Zeichen sehen solle. Aber ich bleibe ruhig und hoffe vage, dass der Frau das Wunder der Selbstwahrnehmung zustoßen möge. ...... Die ganz mit ihren Zerstreuungen beschäftigten Bekannten am Tisch bemerken nicht, dass sich die Frau von ihnen entfernt. Jetzt steht sie auf, nimmt ihre Handtasche und verabschiedet sich. Es ist, als hätte sie sich die Einsamkeitserlaubnis erteilt. Ihre Bekannten rufen ihr zwei oder drei undeutliche Sätze nach; aber weil schon die Anwesenheit der Frau nicht wichtig war, fällt auch ihre Verabschiedung wie nebenbei und ungefähr aus."
Herzlich: August
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