Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Sehnsuche“ von August Sonnenfisch


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Lieber August, ich will mit einem Haiku antworten:
Oft ist es besser
keinen Menschen zu haben
als Nicht-Zu-Hörer.

Die Suche habe ich aufgegeben....
LG, Christa

August Sonnenfisch (14.08.2018):
Werte Christa, freue mich die Platze wieder von dir zu lesen - und wieder einmal eine Weisheit. ... Dazu fällt mir eine Abwandlung ein zu jenem Satz des Lukas (Kapitel 11, Vers 9): "Suche, so werdet ihr finden!" (suche mal in der Wüste nach Wasser - bei Moses hat das ja geklappt, doch für gewöhnlich ist Wüste eben Wüste ...): "Suchet mitnichten, dann habt ihr eine Minimalchance, dass es euch findet" ... Ich schicke dir mal ein Rosenbergheftchen zu (Titel "DAS KÖNNEN WIR KLÄREN", Junfermann 2004, 3. Auflage 2013), bei dessen Lektüre ich so lachen musste, dass meine Cafégartenbedienung mich fragte, ob ich Loriot lesen würde ... ich hätte aber ebensogut weinen können: zu komisch, wie unsere eingebleute und eingeübte Kommunikation daherkommt: einsperren sollte man sie - doch wir müssen seit langem ja tollerant sein (schreibt man ja mitlerweile auch mit Doppel-l). ... Herzlich: der August in der Trockenheitskatastrophe

henri

13.08.2018
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Aus Sehnsucht Sehnsuche werden lassen, viellt nach einem lauschenden Herz oder es selbst sein/werden. Ein paar Silben, die aufwirbeln, Innehalten fordern. HG - Ingeborg

August Sonnenfisch (14.08.2018):
Werte Ingeborg, das ist es: selber das lauschende Herz sein/ werden - zunächst gegenüber sich selbst: hin zu all dem, was nur weggedrückt oder auf die lange Bank geschoben ... Was du über die "paar Silben" sagst: das geht mir auch so: ein paar Silben können einen vom Hocker holen - der Reiz auch des Haikus eben! ... Ich danke dir und grüße herzlich aus der Regennot in die Regennot (ist ja wie mit den lauschenden Herzen, die uns ermangeln): August

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...August, lauschende Ohren sind heutzutage Mangelware;-))) höchstens an Türen wird noch viel gelauscht.
Dabei wäre aufmerksam zuhören schon öfters gefragt.
LG Bertl.

August Sonnenfisch (19.08.2018):
Ja, das unermüdliche Kommentieren, werter Bertl, ist uns lieber, eingefleischterweise lieber. Und jemanden zu loben, gilt ja als ein gutes Geschenk - dereil dichtete Robert Gernhardt (1937-2006): "Lass nicht zu, dass sie dich loben. / Wer dich lobt, darf dich auch tadeln. / Und du musst dann sein Geseires auch noch durch Verständnis adeln." ... Hörendes Hören ist uns gewöhnlicherweise zu gefährlich: es könnte schmerzen, was wir zu hören kriegen, es könnte uns in Frage stellen, es könnte differieren zu unsren Sichtweisen und Empfindungen ... Da halte ich einen Sprechenden doch lieber in meiner gekonnten Kontrolle durch Einwürfe und Kommentare und Assoziationen ... Wie auch immer, ich danke dir und grüße dich bestens: August

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Danke Dir für die Aufklärungen. Bleibt für mich trotzdem ein Buch mit sieben Siegeln. Kann nur sagen:
Wenn ich nach dem Sehnen suche
Und dann keine Antwort buche,
Muss es wohl am Alter liegen,
Trockne Haut lockt keine Fliegen.
Herzlich Robert

August Sonnenfisch (17.08.2018):
Werter Robert, m. E. ist es mitnichten die trockene Haut, das Alter und dergleichen ... sondern die Trockenheit unserer zivilisierten Herzen, die vor lauter WARUM das WAS nicht mehr mitkriegen. ... Ich danke dir und grüße herzlich: August

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Schon lange keinem so "atmenden"
Haiku mehr begegnet.

Widersprüchlichkeiten in der Welt bringen
dem Einzelnen so viel Irritation.

"Ein lauschendes Ohr" für die tausend-
fachen Schmerzen der Menschen/der Welt:
Ja, das ist eine Sehnsucht und führt in
eine "Sehnsuche".

Liebe Grüße von Renate

August Sonnenfisch (19.08.2018):
Wert Renate, ich danke dir für dein Mitgehen und ich freue mich, dass du das Atmen in diesem "Sehnsuche"-Haiku gespürt, der sich noch ein wenig verändern wollte: "Widerspruch zu Hauf! / Welch ein Schmerz! - / Aller Sehnen: ein lauschendes Herz." ... Ja, dieses Lauschen auf uns selbst und den Nächsten - es fehlt uns uns so oft! Dazu schrieb ich soeben an Adalbert Nagele: "Hörendes Hören ist uns gewöhnlicherweise zu gefährlich: es könnte schmerzen, was wir zu hören kriegen, es könnte uns in Frage stellen, es könnte differieren zu unsren Sichtweisen und Empfindungen. Da halte ich einen Sprechenden doch lieber in meiner gekonnten Kontrolle durch Einwürfe und Kommentare und Assoziationen."... Wie auch immer, werte Renate, ich danke dir dein Mitgehen und grüße herzlich: August

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