Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Berlin am Morgen“ von Andreas Vierk


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Im Ersten Moment dachte ich es sei Tauber Bischofsheim, dann bemerkte ich jedoch dass es kühl wurde und köpfte mir eine Kanne Brot.

LG Horst

Andreas Vierk (30.04.2019):
Lieber Horst, dein Kiez-Kommentar macht mich etwas ratlos. Ist das eine positive oder eine spöttische Kritik auf mein Gedicht? Naja, auf jeden Fall erst mal danke und prost. LG Andreas

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Lieber Andreas
Dein Gedicht mag Freude bei Dir auslösen,
doch bracht's beim lesen mich zum dösen,
denn dieses Vers Gewirre
führte mich total in die Irre,
denn ich bin nun mal kein Lyrikter
nur ein verzweifelter Kritiker.
Freundliche Grüße Gerhard

Andreas Vierk (30.04.2019):
Ja, schade.

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Lieber Andreas, dein Gedicht beschreibt das negative Menschenbild , vielleicht beim Blick aus dem Fenster? Beim letzten Terzett stellte ich mir den großkotzigen Pinkel im Anzug vor, der wahrscheinlich betrunken, in den Hausflur kotzt, weil er es nicht mehr bis zum Klo schafft, oder aber der Klinkenputzer der den Leuten was aufschwatzen möchte? Das Gedicht schwingt negativ. Hatte direkt Peter Fox "Stadtaffe" im Kopf.
Leider könnte ich auch nicht jede Zeile abgreifen, dennoch finde ich dein Sonett interessant geschrieben. Liebe Grüße ins graue Berlin sendet dir Britta

Andreas Vierk (30.04.2019):
Liebe Britta, mein Gedicht ist vom Licht her sowohl positiv als auch negativ gemeint. Die Wolken erinnerten mich an diesem Morgen tatsächlich an weiße Kastelle der Normannen auf Sizilien. Die Terzette hast du genau erfasst. Mit dem Pinkel könnte allerdings jeder gemeint sein, wie der Schächer am Kreuz, der noch über Jesus ablästert. Wahrscheinlich sind wir auch der andere Schächer, der ins Paradies kommt. In diesem Fall hast du mit deiner Beurteilung sehr recht. Liebe Grüße von Andreas

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Lieber Andreas,
anregend geschrieben, wie wir es ja lieben.
Da meißelt sich so einiges heraus. Berlin ist
ein Dorf - eine Stadt - ein Welthaus
mit allem was dort lebt, auch mit Ratte und Laus.

Ein wildes Durcheinander, geschäftiges Treiben.
Auch der Himmel bebildert sich anders.
Wolken schminken sich gekonnt...
Grau und auch neon wechseln die Gestalten,
die sich in vielen Vierteln aufhalten.
Und zwischendrin ein Verschnauf,
da drängen sich einladende, südliche Bilder auf.
Ein Multikulti zuhauf...
Und morgens - zuweilen - weit die Fenster auf,
wie es früher schon immer Brauch...
Da ist das Forsch-Freche auch gern zu Haus!
Und das Intellektuelle macht Parolen daraus.
Man trifft wohl auf Alles, was heute so IN;
deshalb zieht's so viele nach Berlin.
Bei manchen ist es rein ein Spleen...

So ein paar Gedankengänge-Grüße von mir
- Renate

(ein vages Irgendwie!)


Andreas Vierk (30.04.2019):
Liebe Renate, danke, dass du mich am Ende deines schönen Parallelgedichtes auf meinen Schreibfehler aufmerksam gemacht hast. Ich habe ihn auch promt berichtigt. Liebe Grüße von Andreas

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Lieber Andreas,

das ist sooo schön, aber auch sooo schwer. Da musste ich erst einmal kräftig googeln:

- Roger I. (1031-1101 n. Chr.) "war Herrscher von Sizilien ......Roger praktizierte eine allgemeine Tolerierung der Araber und der Griechen und erlaubte jeder Gruppe die Ausweitung ihrer eigenen Zivilisation" (Wikipedia)
- Schächer (einer der beiden Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt wurde und der noch am Kreuz über ihn lästerte)

Jetzt versuche ich mal Satz für Satz zu interpretieren:

Stadttauben gehören zum Straßenbild (Die Straße löst sich auf in graue Tauben,)
vom Umweltschmutz verdreckte Scheiben (die Fenster spiegeln sich nicht mehr nach innen,)
trotzdem wirkt der Himmel wie im Süden (den Wolken wachsen Kalk und Mauerzinnen)
überall andere Gerüche (und in die Schlüsselbeine hängen Trauben,)

multikulturelles Berlin (als sprösse in Berlin Sizilien)
wie unterschiedliche Zivilisationen, die nebeneinander leben (Rogers des Ersten weiße Normandie.)
Berlin, immer ein schwammiges Irgendwie (Der Raum, die Zeit, ein vages Irgendwie)
aus Leben, Liebe, Häusern (aus Pulsen, Minne, Immobilien,)

aus Statistiken, doch manches (aus Zahlen, unerlöst, wie jener Schächer,)
ändert sich nie: (der noch am Kreuz blieb, der er immer war:)
milieugeformte Irre, Kleinverbrecher, (milieugeformter Irrer, Kleinverbrecher,)

oder die, die nur oft bei Rot über die Straße gehen, (er, der bei Rot die Straße überquert,)
Geschäftsleute, Hochmütige und Gelehrte (Hemd und Kravatte – Bruder Adebar –,)
sie alle treffen sich und machen, dass die Stadt der Zeit immer ein Stück voraus ist. (und sich im Hausflur vor der Zeit entleert.)

..... kommt das so in etwa hin?

Liebe Grüße
Gaby


Andreas Vierk (30.04.2019):
Liebe Gaby, deine romaneske Nacherzählung ;- )) kommt meinem Gedicht sehr nah! Die Fensterscheiben kann man auch einfach mit den Augen des Erwachten vergleichen oder mit der changierenden Spiegelung im wechselnden Licht. Aber gratuliere zu deiner Deutung der Stellung Rogers in meinem Gedicht! Das traf den Nagel auf den Kopf! Hoffentlich rutsche ich jetzt nicht wieder unter der Dusche aus. ;-) Liebe Grüße von Andreas

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