Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„moderner Sklavenhandel (3)“ von Roland Drinhaus


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Hallo Roland!
Gut gebracht! ... Für mich ist das Arbeitsleben insgesamt
eine Sklaverei: bei diesem
Entwicklungsstand der Produktivkräfte
acht Stunden Erwerbsarbeit
den Menschen abzuverlangen
ist m. E. ein Geniestreich
ebenso wie purer Machterhalt:
die notwenigge Arbeit wäre heuzutage
- wenn dies gewollt wäre von der Macht-Etage -
in vier Stunden zu bewältigen.
In Göteborg gibt es immerhin eine Autowerkstatt,
die seit 12 JAhren ihre Leute nach sechs Stunden nach Hause schickt,
aber für acht Stunden bezahlt.
Und sie verdienen daran, weil
die Maschinen bei zwei Sechsstundenschichten
besser ausgenutzt werden als bei einer Achtstundenschicht,
weil die Leut weniger oft krank sind,
weil die Leute weniger Fehler machen,
und weil die Leute in sechs Stunden bei einem Sechsstundentag
mehr abliefern als in sechs Stunden innerhalb eines Achtstundentages.
... Und "Zeitarbeit" setzt der allgemeinen Versklavung
eben noch eins drauf.
CHACHACHA!
Ebenso herzlich wie grimmig wie gelassen:
der August
P.S. als Bauernenkel habe ich voll mitgekriegt,
welche Entwicklung unsere Produktivkräfte genommen haben:
durch die Intelligenz und den Fleiß
der Werktätigen!

Roland Drinhaus (14.07.2019):
Lieber August. Dein nachträglicher Kommentar zu diesem kritischen Gedicht (kritische Gedichte kommen ja leider nicht sehr gut in unserem Forum an), erfreut mich sehr. Denn die Arbeitswelt ist ein Thema, daß mich in mehreren Bereichen sehr interessiert. Im Hinblick auf Arbeitszeit genauso wie du es schilderst.... denn erwiesenermaßen erhöht eine kurze Arbeitszeit die Produktivität. Es ist schade, dasß sich das letztendlich noch nicht bei den Arbeitgebern herumgesprochen hat.... denn man muss bei dieser Thematik auch einen sehr modernen und aktuellen anderen Aspekt berücksichtigen. Und zwar die Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt..... sie ersetzt zumindest teilweise den Menschen besonders im Bereich der Muskelkraft; hat aber große zivilisatorische Veränderungen der Arbeitswelt zufolge, die es später vielleicht sogar einmal notwendig machen, die Verteilung der verbleibenden Arbeit mit Hilfe von kürzeren Arbeitszeiten für alle gerechter zu gestalten. Der Einfluss der technisierung der Welt im Allgemeinen umfasst allerdings soviele Aspekte, daß man hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Arbeitswelt garkeine Prognosen abgeben kann. Mich selbst betrifft diese Thematik auch.... ich hab ein Leben lang schon in den verschiedensten Branchen gearbeitet (sogar Holz gehackt für 1,- Euro/Std) und war auch schon selbstständig. Zuletzt arbeitete ich als Speditionsfahrer seit 2009; aber im letzten Jahr landete ich dann im Krankenhaus (Herz-Op -gut überstanden) und kann nun nicht mehr diese Arbeit (die ich gerne machte, aber nicht meiner geistigen Intension entsprach) verrichten. Und an dieser Stelle wirds nun aktuell sehr interessant: 1. Ich habe eine lebensgefährliche Operation überstanden.... bin froh das ich es gesund überstanden habe, will weiter gesund leben und stelle mir die Frage: Passt Arbeit überhaupt noch in mein Leben unter den genannten Umständen? Und 2.: Wie passt es am besten in mein Leben, wenn es passen soll und muss. Wie findet man eine geistig anspruchsvolle Stelle, wenn man keine entsprechende Ausbildung, jedoch die Fähigkeit dzu hat.... vor allem bei einem phantasievollen, kreativen Menschen wie mir? Das sind alles Dinge, die mich zunächst mal wieder sehr beschäftigen werden. Ich wollte es dir einfach mal so schildern lieber August.... denn es gibt Dinge, die wichtiger sind als nur die schnöde Arbeit. Oder? Es grüßt dich herzlich und mit großem Dank, der Roland

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...ja Roland, da wären die Parteien und die Regierung gefragt;
dort werden Millionen beim Fenster rausgeschmissen, aber niemand rührt ein Ohr.
LG Adalbert.

Roland Drinhaus (02.06.2019):
Hallo Bertl. Wir sind ja "nur" Poeten, die "nur" auf Ungerechtigkeiten hinweisen. Aber was willste machen, Bertl? Nix kannste machen.... am besten ich schreibe einfach wieder mehr Spaßgedichte, dann wird wenigstens schonmal gelacht. Schönen Sonntagabend wünscht dir, Roland

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