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„Der Gutmensch“ von Heinz-Walter Hoetter


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gefällt mir sehr, HW!

Heinz-Walter Hoetter (10.06.2019):
Hallo Paule! Vielen Dank für den Kommentar. Um es kurz zu machen: Lies doch mal den Kommentar von mir an einen gewissen Franz. MfG Heinz-W.

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Hallo Heinz – Walter. Es gibt nichts Kümmerlicheres als das Wort „Gutmensch“! Mensch Junge, dies Wort oder Bezeichnung ist so out wie „Maschendrooooohtzaun“ und ersichtlich gibt es immer wieder Menschen, zu denen dies nicht vorgedrungen ist! Eigentlich ist dies Wort ja positiv, „Gut“ und „Mensch“, doch dies kapieren die Nutzer dieses Wortes nicht. Ich denke diesem schalen Wort bezogen, „lieber ein Gutmensch, als eine rechte Socke“. Grüße in friedlicher Art in das Pfingstfest der Franz

*Mir geht es bei meinem Kommentar nur darum, dass man dies Wort „GUTMENSCH“ das in der Zeit der Flüchtlingsdebatte entstanden ist, in heutigen Tagen im politischen Bereich wieder abwertend als Kampfbegriff gegen Menschen, die sich in der Politik friedlich engagieren verwendet! Dennoch friedliche Grüße von mir!


Heinz-Walter Hoetter (10.06.2019):
Hallo Franz! Wie sehr der Begriff „Gutmensch“ heute noch aktuell ist, das sieht man z. B. auch an Deinem Kommentar. Was ist aber nun der Unterschied zwischen einem „guten Menschen“ und einem sog. „Gutmenschen“? Im Jahr 2011 erhielt das Wort „Gutmensch“ den 2. Platz als Unwort des Jahres. Der gute Mensch ist ein uraltes und sehr starkes Ideal, dem sich eigentlich jeder vernünftige Mensch verpflichtet fühlen sollte – freilich nicht mit Sonntagsreden, Standardparolen, sinnentleerten Phrasen und uniformen Bekenntnissen, sondern mit klaren Taten und Prinzipien. Gibt es überhaupt eine ernsthafte Alternative dazu ein guter Mensch sein zu wollen? Müssen wir, aufgrund der unübersehbaren Ungerechtigkeiten auf dieser Welt, erschöpft kapitulieren und zu abgestumpften Zynikern oder eiskalten Realisten mit einem Hang zum Pessimismus werden? Nein, sage ich, denn es kann niemals ein Makel sein, an eine bessere Welt zu glauben, nur weil Andere diesen Glauben verloren haben. Außerdem: Optimisten leben nicht nur länger, sondern auch glücklicher. In den letzten zwanzig Jahren hat der Gutmensch verstärkt Verwendung in der medialen Debatte gefunden. Vor allem im Internet hat der Begriff Gutmensch verstärkt Verwendung gefunden. Die sog. „Gutmenschen“ halten sich einzig und allein für überaus anständige Menschen und sind sehr leicht dabei, andere, die nicht ganz ihrem moralischen und politischen Idealen entsprechen, als mehr oder weniger unmenschlich zu diffamieren. Gutmenschen sind Moralisten und werden gemeinhin als die „Gralshüter der Political correctness“ gehalten. Ihr Maß an moralischer Gutheit erwarten sie daher auch von den anderen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Leider ist besonders in Deutschland die Ansicht vertreten, in dieser dualistischen Welt überall Opfer zu sehen, denen geholfen werden muss, damit das Böse (und der vermeintliche Bösewicht) bekämpft werden kann. Die Deutschen sind (leider) immer noch ein Volk (oder eine Nation), die unter der sog. „Kollektivschuld“ zu leiden haben, die sie wegen des verlorenen 2. Weltkrieges und der schrecklichen Hitler-Zeit verinnerlicht haben. Darauf greifen auch die Gutmenschen gerne zurück. Mit ihrer vorwurfsvoll moralischen Argumentation übergehen sie sehr oft sachliche Einwände und legen ihr Haupt­augenmerk auf eine naive Einteilung der Welt in Gut und Böse. Der Gutmensch ist aber nicht im eigentlichen Sinne gut - er behauptet es nur. Er behauptet es aber mit einer derartigen Penetranz, dass ihm schon allein deswegen von nicht gefestigten, geistig unbeweglichen Menschen aber geglaubt wird. Damit etabliert er bewusst das Schein-Faktum, dass seine Haltung die einzig moralisch einwandfreie ist, dass seine Haltung im Sinne des Guten, Schönen und allgemein Nützlichen ist. Dem ist aber nicht so. MfG Heinz-W.

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Hallo Heinz-Walter,
der Franzl schimpft ja kräftig,
weil du den Begriff GUTMENSCH benutzt
und dieses GUTMENSCHENTUM auch noch bedichtest!
... Für mich ist unerheblich,
ob ein Begriff aus der Mode gekommen ist
("Out ist", wie der Franzl sagt) - oder nicht.
Für mich ist allein entscheidend,
ob er erkenntistauglich ist oder nicht.
Und für mich ist dieser Begriff seh wohl erkenntnistauglich,
bezeichnet er für mich doch Menschen,
die brav sind, gehorsam,
devot gegenüber gewissen Normen
des GUTSEINS - es dabei aber versäumen,
selber zu erforschen und zu betrachten, was ist,
und zwar nicht nur in seinen Details (wie üblich),
sondern in seiner Entität:
die Realität in ihrer Ganzheit.
Pragmatismus in der Bestandsaufnahme also,
der fehlt den sogeannten GUTMENSCHEN zum ersten.
Zum zweiten die Bereitschaft zu dem Gesehenen
eigene Gedanken zu fassen,
eine eigene Position zu beziehen,
die sowohl der Realität als auch sich selber gerecht wird.
GUTMENSCHENTUM ist für mich also ein Phänomen
des Hordenwesens, des Mainstreams, des Herdentriebs.
... Ich freue mich also,
dass du dieses Thema bedichtet,
in zwei für mich trefflichen Strophen bedichtet -
ich würde dein Gedicht allerdings
noch stärlker begrüßen, wenn deine Fazit-Strophe
mehr bringen würde als ein kindliches Gebet -
welches vermutlich die Verzweifelung
des Autors über das GUTMENSCHENTUM ausdrückt.
... Summa: ich danke dir und grüße herzlich: August



Heinz-Walter Hoetter (10.06.2019):
Hallo Sonnenfisch! Ich habe dem Franzl eine Antwort geschrieben, die ich Dir empfehlen möchte, die eigentlich in verkürzter Form alles aussagt, was ich dazu zu sagen habe. Vielen Dank für den aufschlussreichen Kommentar. :-) MfG Heinz-W

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Das ganze Gutmenschentum hat so etwas pubertäres! Oder dekandentes! Und passt in eine, zum größten Teil verblödete Gesellschaft! Ein sehr originelles Gedicht! Klaus

Heinz-Walter Hoetter (10.06.2019):
Hallo Klaus! Ich habe Franz einen Kommentar zukommen lassen. Bitte schaue ihn Dir doch an! Darin sage ich alles zu diesem Thema (aus meiner Sicht der Dinge). Gruß vom mir Heinz-W.

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