Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Berührung verboten“ von Robert Nyffenegger


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Was hier geschieht, werter Robert,
ist peinliche Pein
schmerzlicher Schmerz
sadistische Qual -
und wer dies anderen
zuzufügen befiehlt:
in seiner Haut möchte ich nicht stecken!
... Mich kränken schon diese Gesichts-Masken
in den Geschäften
(die uns als "Mund-Schutz" deklariert werden):
für mich eine gespenstige Welt!
... der Gipfel aber sind mir diese Alten-Gefängnisse,
die einmal Alten-Heime gewesen!
Meine Cousine ist daran in einem solchen Haus
vor ein paar Tagen verstorben ...
und jetzt streiten die vier Kinder darüber,
ob man den verbliebenen Vater nach Hase holt oder nicht:
einen tief Trauernden, den man nur selten
und dann hinter Glas sehen doch nicht berühren darf!
- schon diese sträfliche Unterbesetzung an Mitarbeitern
in diesen Häusern für unsere Alten,
und dies seit Jahren, schreit zum Himmel ...
Doch der Himmel greift mitnichten ein ...
zumindest nicht direkt.
... möglicherweise ja indirekt durch die vielen Nahtoderlebnisse -
was vor ein paar Jahren
auch einen ärztlichen Naturwissenschaftler ereilt,
der "davon überzeugt" gewesen,
dass solche Erfahrungen
mitnichten Erfahrungen, sondern allein "Fantasien" seien:
ich meine den Neurochirurgen Eben Alexander,
dessen Gehirn erwiesenermaßen völlig außer Funktion gesetzt war
während seiner "Blicke in die Ewigkeit"
(so der Buchtitel - Englisch "Proof of Heaven", NY 2012).
... Dein Gedicht eine Wohltat an Wahrheit
("die Köpfe sind vernietet")
und Empathie
("ein Hätscheln in den Armen,
Liebkosung und Erbarmen")!
Merci Monsieur!
Herzlich: der August,
der gerade aus den Wiesen kommt
mit daienden Rindern, Singvögeln, einem tänzelden Ross:
alles zum Riechen,
zum Lauschen, zum Schauen.


Robert Nyffenegger (30.05.2020):
Danke Dir herzlich für Deine immer ausgefeilten und guten Kommentare. An Nahtoderlebnisse glaube ich nicht, damit entfällt natürlich auch der Himmel. Nah am Tod ist eben nicht tot. Als Kind hatte ich (1945) zweimal eine Schimmelbusch Vinydan -Aethernarkose. Beim Erwachen glaubte ich, ich sei vom Tod erwacht, man hatte mir die Zeit gestohlen. Viele Jahre später nach Narkose neuer Art - Intubation-Lachgas-Sauerstoff- beim Erwachen nur das Gefühl, dass ich geschlafen hätte. Je nachdem, wie tief man dich versenkt, hat man das Gefühl im Nachhinein von Tod oder Traum. Also sollten wir das Leben im Leben mit allen Sinnen geniessen, solange es uns vergönnt ist. Schöne Pfingsttage und liebe Grüsse, Robert

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Lieber Robert, aus eigener ERfahrung weiß ich, dass dort in manchen Situationen nur mehr durch Berührung der Hand, der Wange, ... Kontakt und Beziehung hergestellt werden kann. Für diese Menschen war es schon sehr schwer!
Mit bereits etwas mehr "Freiheit" grüßt dich
Christa

Robert Nyffenegger (29.05.2020):
Danke Dir herzlich, Deine Aussage deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Werde jetzt mal gucken, mit wieviel Freiheit man jetzt im Altersheim rechnen darf. Herzlich Robert

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...Robert, bei deinem Gedicht passt einfach alles.
Angefangen bei der Metrik, weiter über die gute Formulierung bis hin zur Kernaussage.
Inhaltlich und im Ganzen, ein Gedicht von Format.
LG Bertl.

Robert Nyffenegger (29.05.2020):
Danke Dir, lieber Bertl. Eine Ausnahme, die wieder einmal die Regel bestätigt. Lieber Gruss Robert

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Worte lieber Robert die für mich sehr gewichtig sind! Klasse von Dir! Robert, ich denke wahrlich sehr oft an diese Mitmenschen und oft habe ich Gespräche mit Mitmenschen, die mir hier einiges erzählen was mich quält! Danke Dir Robert und gerne gelesen muss ich sagen, nun noch Grüße und passe gut auf Dich auf! Franz

Robert Nyffenegger (29.05.2020):
Meinen Freund durfte ich kurz vor seinem Tod noch einmal im Spital besuchen, aber nur weil ich dort fast dreissig Jahre gearbeitet habe und man mich noch kannte. Herzlich Robert

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