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Lisa Olesch (05.02.2021):
Lieber Patrick,
erstmal danke ich dir für deine Worte.
Du sagst das es dich tröstet, zu wissen, dass es den meisten so
geht. Mich irgendwie nicht. Das gibt mir immer das Gefühl, das
meine Gefühle und Gedanken eigentlich nur Symptome einer
Störung sind, die man therapeutisch behandeln kann. Irgendwie
keine individuelle Person zu sein, sondern wie im Lehrbuch
beschrieben. Vielleicht habe ich aber auch nur zu viel Therapie
mitgemacht und zu viele Selbsthilfe Bücher über Bindungsängste
usw. gelesen.
Das ich dieses Gedicht über Selbsthass geschrieben habe, liegt
natürlich an meinem momentan, krassen Liebeskummer.
Obwohl mir Selbstmitleid und Selbsthass ständige Begleiter sind.
Das nervt! Ständig muss man dagegen ankämpfen und sich vor
Augen führen, was man doch schon alles erreicht hat, egal wie
lächerlich und klein diese Errungenschaften für einen selbst auch zu
sein scheinen. Man hört oft das man sich selbst lieben muss um
glücklich zu werden, fällt mir nur sehr schwer.
Die Bestätigung bei anderen zu suchen, vor allem bei Menschen die
dir nie Bestätigung entgegen bringen werden, ist durch meine
Kindheit geprägt. Leider bin ich ein Mensch der sich gerne abhängig
von anderen macht, weil Eigenständigkeit für mich gleichbedeutend
ist mit ungeliebt zu sein , einsam zu sein und nicht gebraucht zu
werden.
Wie gerne würde ich jemanden finden (bzw. die eine Person
erreichen), für den ich leben kann? Aber wer will schon jemanden der
einem hörig ist?!
Darum habe ich für mich beschlossen, nie wieder zu glauben, dass
es jemanden interessiert wie es mir wirklich geht oder wer ich im
Inneren wirklich bin. Das man im Leben allein ist, egal wie viele
Freunde man hat.
Das macht mich so traurig. Es gibt mir den Eindruck, dass ich nicht
für das normale Leben geschaffen bin.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt, darum denke nicht, dass ich
irgendetwas dummes tun werde (dazu fehlt mir eh der Mut) und dir
das zu schreiben erleichtert mich etwas.
Vielleicht kommt ja noch die große Wende in meinem Leben und alle
dunklen Gedanken stellen sich als verschwendet heraus.
Das wäre schön!
Ich wünsche dir noch alles Gute und hoffe das dich meine Worte
nicht zu mir runterziehen ;-)
Die Maske, die ich trage, besteht nämlich aus einem fröhlichen
Gesicht.
LG,
Lisa
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