Und wieder ist der restliche Tag - jetzt Abend - gerettet !
Guter Adalbert,
das ist ja - wie immer bei Dir - ein ganz, ganz hervorragendes Gesamt-Kunstwerk (Gedicht ein 4strophiger 4 Zeiler der absoluten Spitzenklasse mit exzellentesten Paarreimen, Schriftart und -größe ideal, Aquarell von überwältigender Schönheit) !!!
Zunächst zum Gedicht, bei dem man sich, wie man so schön sagt, jeden Vers "auf der Zunge zergehen lassen muss" (Du siehst jetzt bereits, der enthusiastische Hanns gerät hier schon ins Schwelgen) :
Die 1. Strophe ist bereits traumhaft schön. Die Frau innig "küssen" und "verliebt" sein, begleitet von einem guten Glas Wein (in Österreich Heurigen oder Grüner Veltliner, hier im Saarland Pfälzer- oder Franzosen-Wein) - Frauen sind ja mehr Wein- als Biertrinkerinnen -, das sind hohe körperliche Genüsse; was hinterher folgt sind (bekanntlich) die allerhöchsten Genüsse. Sicher, diese wunderbare Hochstimmung erscheint wie ein herrliches Märchen, doch glücklicherweise ist es die reine Realität. Mir kommt jetzt der Gedanke, dass es sich hier bei der Frau (auch die gewählte Kategorie und die Suchbegriffe sind wunderbar getroffen) um eine Frau handeln könnte, mit der Du lange Zeit vor der Zeit mit Deiner lieben Ehefrau zusammen warst. Diese einleitende Strophe des grandiosen Gedichtes - eines der schönsten und wertvollsten überhaupt - habe ich jetzt mindestens 4 Mal gelesen.
Die 2. Strophe schildert einzigartig die Zärtlichkeit. Ja, das "Anschmiegen" ist ein wesentlicher Bestandteil der Zärtlichkeit. Die Stimme der zärtlichen Frau klingt wie eine zarte Melodie, die im Ohr herrlichst klingt. "Stundenlange Verzauberung", das bringt eine wunderbare Frau fertig; in DERJENIGEN Verfassung fühlt man sich eben wie "im Märchen", doch es ist wunderbarste Realität.
Die 3. Strophe beleuchtet die so wichtige Nachwirkung des Erlebnisses. "Nachts" von der Traumfrau
"träumen", das sind wohl die schönsten Träume überhaupt. Am "Tag" von der geliebten Frau träumen, das ist sicher das Ideale für ein Mittagsschläfchen (Mittagspause - anstrengender Vormittag, anstrengender Nachmittag). Der Frau "Blumen schenken" zeigt, dass an sie intensiv gedacht wird ("denk an dich"); damit sieht sie, wieviel Verehrung ihr entgegen gebracht wird.
Die 4. Strophe (leider Abschluss dieses Schmuckstückes an Gedicht) fängt traurig an ("... warst fort ... andern Ort"). Wenn eine Frau Einen sang- und klanglos verlässt ("Mit einem Male"), dann geht das sehr tief in die Seele. Doch die Zeit mit ihr war so glücklich ("... vom Glück"), dass sie gedanklich noch lange nachwirkt (vorletzter Vers : "heut denk ... zurück"). Die Zeit der Liebe zu und mit einer Frau, mit einer solchen wunderbaren Zeit kommt keine andere Zeitqualität körperlich-emotional mehr mit (im Gegensatz zum geistig Emotionalen, eben bei Gedichten) und ist auch in dunklen Zeiten wie der heutigen von größter Bedeutung !!
Nun zum Aquarell :
Die Farben, oh, diese Farben (ich stellte ja schon einmal die Frage : Wer ist in Meister Nagele wohl genialer, der Dichter oder der Maler ? - Nun, ER SELBST wird es am besten wissen) !!
Die Farben Blau und Grün umrahmen herrlich Rot in der Mitte.
Könnte es sein - bitte jetzt nicht lachen, denn es geht um etwas ganz Wertvolles -, dass sich die Glockenblume zwischen den Beinen einer Frau oben befindet ? Die fleischfarbenen Formen erinnern an die Beine einer Frau und die Form über der Glockenblume könnte ein Frauen-Gesicht sein und die rotbraunen Farben an der Obergrenze des Bildes könnten von der Form her Augenbrauen und Augen einer Frau sein; oder im Gegenteil, könnte es sich um die Darstellung eines Mannes handeln und optisch der Mittelpunkt des Gemäldes (das Rote) wäre von der Form her ein (teilweise eregiertes) Glied ? Als absoluter Frauen-Fan denke ich natürlich an die erste Möglichkeit ! Da bin ich auf Deine Erklärung schon sehr gespannt !!
Die Navigation neben diesem Meisterwerk zeigt Dein "Sommer im Hochgebirge" an (das Programm ist einfach phänomenal eingerichtet). Ich gehe jetzt in`s Portal zu Deinem Werkverzeichnis, denn das Gedicht hat bereits einen Titel, der größtes Interesse auslöst; also bis gleich.
--- So, ich bin wieder zurück. "Sommer im Hochgebirge" (Kategorie bestens getroffen, 1.880 Aufrufe vor mir jetzt !) geht wohl jedem Naturfreund richtig nahe. Jede einzelne Strophe beleuchtet die Bergwelt auf eine hervorragend individuelle Weise. Da denkt der Wanderfreund sofort an`s Wandern.
Und die dargestellte Verbindung zu Tieren (Adler, Steinböcke und Gämsen) in jener Umgebung löst eine ganz neue Freude an Tieren aus.
GLG Dir, einen schönen Abend und ein schönes restliches Wochenende von einem total faszinierten Hanns
Adalbert Nagele (08.05.2021):
Merci Hanns für deine sehr ausführliche Analyse meines
Liebesgedichtes und des Aquarells. Zu näheren
Einzelheiten genießt und schweigt der Gentleman.
Aber es freut mich, dass du dich sehr phantasievoll damit
auseinandergesetzt hast. Besonders das Aquarell lässt für
den Betrachter viel offen, was auch ein gutes Aquarell
ausmacht.
Für mich charakterisiert der weiße Teil des Bildes lediglich
eine Vase, die eigentlich für mich unwesentlich, auch nicht
weiter ausgemalt wurde. Das Rote symbolisiert eine
geschlossene Mohnknospe, um dem Bild etwas mehr
Leben zu verleihen. Es freut mich, dass du dich auch für
ältere meiner Gedichte interessierst. Einen schönen
Sonntag und lG, Adalbert.