Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Vor und in meiner Zeit“ von Brigitte Waldner


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Das sind nachdenklich machende Zeilen, liebe Brigitte! Und auch, wenn das wohl der Lauf der Zeit ist, macht es auch mich oft wehmütig, wenn ich sehe, wie sich mein Heimatdorf verändert hat. Meinen Schulweg gibt es in der früheren Form nicht mehr, da ist jetzt auch ein Neubaugebiet. Selbst mein Schulgebäude steht so nicht mehr... das waren damals so Schnellbau-Pavillons, die man ratzfatz wieder abreißen und neu aufstellen konnte...
Viele schöne Pflanzen werden ausgetauscht durch "pflegeleichten" Ersatz, wie du es in deinem Text mit den wunderschönen Rosen auch beschrieben hast. Das tut besonders weh. Vielleicht erfolgt irgendwann wieder der "Rückbau"... das erlebt man immer öfter und vielleicht wird unseren Kinder der Wert der Natur doch wieder bewusster... das Klimabewusstsein ist ja bei vielen Kindern präsent.

Gerade dieser Tage sagte ich auch zu meinem Mann, dass mir die Kinder heute leid tun, weil sie so früh schon so viel Stress haben... sie von fremden Menschen großgezogen werden, weil die Eltern mit einem Verdienst nicht mehr auskommen... Aber gab es das in ähnlicher Form nicht auch immer schon? "Früher" mussten die Kinder oft schon sehr früh tüchtig mit anpacken... auf der ganzen Welt. Auf dem Feld helfen, betteln gehen... in reichen Familien zwang man sie auch oft, Dinge zu lernen, die sie gar nicht wollten... Es gab wohl immer schon beide Seiten... die vermeintlich "Heile Welt" ist oft nur in unserer Erinnerung... und das ist ja auch gut und wichtig, dass wir manche Dinge verklären bzw. uns gern an das Schöne in der Kindheit erinnern! Hoffen wir, dass auch unsere jetzige Kinder-Generation im Rückblick manches haben wird, das sie als "schön" in Erinnerung behalten.

Nachdenkliche Grüße! Anschi

Brigitte Waldner (05.10.2021):
Hallo Anschi, danke für Deinen Kommentar. Die heutigen Kinder bei uns hier haben ja nicht einmal mehr einen Schulweg, sie werden alle gefahren, entweder privat oder mit Bus. Kaum eines geht noch zu Fuß, wenn, dann nur in Ausnahmefällen, weil es das Kind so wünscht als Geschenk und wird dann auch noch von den Eltern begleitet. Mein Schulweg ist auch teilweise weg. Außerdem war er gefährlicher, als er heute wäre, wenn sie noch zu Fuß gingen. Da steht ein tiefer Feuerwehrbassin, der war damals nicht umzäunt und wir mussten daneben einen steilen schmalen Fußweg hinaufgehen und ansonsten weit durch unbewohntes Gebiet, wo an der Straße links eine hohe Mauer war und rechts Bäume standen und neben der Straße ein steiler Graben hinunter war zum Bach. Heute sind die Bäume weg, der Bach reguliert, das Bassin umzäunt und der steile Fußweg zwischen Haselnussstauden, der eine Abkürzung war, unpassierbar gemacht. Optisch wäre der Schulweg heute schöner, aber die Autobahn geht darüber und daher riecht er nicht mehr so gut wie früher, wo es die bäuerliche Landluft war von den Höfen in nächster Nähe. Heute riecht man da nur Abgas und das ist in warmer Sommerluft bei Windstille, die hier häufig herrscht, zum Ersticken. ... Zum Glück musste ich daheim nie mithelfen, außer in den Sommerferien, da ich Einzelkind war und mir die Zeit zum Lernen gegeben wurde, dafür aber die Verpflichtung, möglichst alles Einser zu bringen und hinter dem Tisch sitzen und lernen. Mir hat das schon gefallen. Wenn man gleich daran gewöhnt wird und nichts anderes kennt, geht das schon. Und als Einzelkind wurde man ja auch nicht abgelenkt. Ich wüsste nicht, was die jetzige Generation als schön in Erinnerung haben könnte, den Lockdown vielleicht? Oder die Beendigung des Lockdowns, je nach Vorliebe eines Kindes. Liebe Grüße Dir von Brigitte

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