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Rolph David (03.01.2022):
Hallo Adalbert,
sicher hätte ich "Negerlein" austauschen können, dachte auch
schon an Umschreibungen. Es gibt ja in unserem Kulturbereich
mittlerweile viele, die sich dem Lied angenommen und es
umgedichtet haben, so OTTO (10 kleine Ottifanden), Die Ärzte
(Jägermeister) usw. Aber es hätte das Ganze verballhornt, was
ich nicht wollte. Das Bild der immer weniger werdenden
schwarzen Kinder sollte, zusammen mit dem dt. Kinderspiel "Die
Reise nach Jerusalem" den Rahmen bilden. Die Kommentare
kamen prompt - nur einer negativ, weil er es nicht verstand, dass
man den Titel heute noch erwähnt. Man kann Dinge nicht ändern,
indem man Altes totschweigt bzw. ins Lächerliche zieht, indem
man neue Namen dafür sucht. Alles hat seine Zeit - Schönes und
Unschönes und für einige Menschen ist das schwer, eine klare
Trennlinie zu ziehen. Ich bin niemand, der das N-Wort benutzt
oder Menschen dieser Hautfarbe schlecht macht. Doch als das
Lied 1868 entstand - kurz nach dem am. Bürgerkrieg - da waren
es die Indianer, die immer weniger wurden, keine schwarzen
Kinder. In Deutschland wurde es "Negerlein" - in anderen
Kulturen auch. Meine Mutter wurde im letzten Jahr im Heim
ermordet und was ich dort erleben musste - neben vielen
anderen - das kann man nicht durch so ein Gedicht ausdrücken.
Das trifft es noch nicht einmal im Ansatz.
Rolph David (03.01.2022):
Hallo Anschi,
nicht in allen Heimen läuft es so schlimm? Nenne mir bitte das
Heim, in dem es zumindest befriedigend läuft, dann werde ich es
bewerben. "Wir" waren in drei Heimen und das Entsetzliche
steigerte sich von Heim zu Heim. Wir änderten das Bundesland
und es wurde schlimmer, nicht besser. Versprochen hatte man
uns alles, gehalten nichts. Und als ich dagegen kämpfte, musste
meine Mutter leiden. Sie wurde letztes Jahr im Heim ermordet
und mein Kampf gegen Heim und Behörden ist online zu
verfolgen, bekannt, denn ich arbeitete mit Fussek und Co
zusammen - gebracht hatte es nichts. Corona war das Beste,
was den Heimen passieren konnte. Wir hatten keinen Zutritt
mehr, durften nicht sehen (ich war auch Heimbeirat), was da alles
verbrochen wird. Nein, Anschi, es gibt keine guten Heime.
Definitiv nicht. Ich nenne sie nur noch Sterbeanstalten,
Mordhäuser. Aus Überzeugung. Wer mich eines Besseren
belehren kann, der tue es. Ich bin gespannt.
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