Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Der Besuch“ von Andreas Vierk


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Lieber Andreas,

das klingt nach einem Liebeskummergedicht. Erinnert mich an die Schlüsselsymbolik aus dem Metallica-Video "The Unforgiven 2". (Die Rolle des Schlüssels da). Ich finde halt auch den visuellen Teil von lyrischer Kunst interessant, aber ich weiß, dass es manche mit Musikvideos nicht so haben. Gibt ja auch schlechte, die den Sinn der gesungenen Worte eben NICHT unterstreichen.

Allerdings glaube ich auch, dass manche Leute auch eine etwas weniger kryptische Art, sich kennenzulernen vorziehen, als die Ansage "Ich lege dir einen Finger unter die Türmatte.". Ich persönlich benutze zum Beispiel e-stories deutlich weniger dazu, Frauenbekanntschaften zu machen. Man kann da leider nicht nur ins Klo greifen, sondern auch an Psychopathen/Psychopatinnen geraten. Ich schrieb ja auch ein wenig in meinem gestrigen Gedicht "Ein schwarzer Krümel in der Mische" darüber, und in meiner Tocotronic-Ode "Nie wieder Krieg und zarten Schnee in der Neujahrsnacht". Beide Gedichte haben natürlich auch noch ganz andere Bedeutungsebenen. Deswegen ist mir ja auch so wichtig, dass Leute den Sinn und die Ebene von Metaphorik noch verstehen. Leute, die einem die Finger abschneiden, und sie einem hinten in den Rücken stopfen, brauche ich nicht. Allerdings unterstelle ich Metalfans aus den 1980ern und 90ern, dass sie Metaphorik noch verstanden habem, und so etwas NICHT gemacht haben. Mir wäre so etwas jedenfals nicht bekannt.

Natürlich erinnert mich dein Gedicht auch an die ganze "Nachbar"-Metaphorik aus manchen meiner Gedichte und Kurzgeschichten, allerdings bin ich im Prinzip nicht so unzugänglich wie beispielsweise Thomas Milford aus "Stempel". Ich mag nur keine Menschen, die sich hinter komplizierten Pseudonymen und Sicherheitsspielchen verbergen. Das ist mir ein wenig zu doof und zu anstrengend. Unter anderem, weil es denen zuarbeitet, die menschen auseinanderbringen und fertig machen wollen. Zum Beispiel meine scherzhaften Pseudonyme unter unseren Kommentarwechseln habe ich immer als netten Witz gemeint, und nicht als zu entschlüsselndes Gollum-Rätsel.

Aber, ja. Ein gutes, tragisch wirkendes, gut gesetzes Prosagedicht. ("Gut gesetzt" jat einer meiner Mentoren zu so etwas immer gesagt.)

Alles Liebe von Patrick Rabe

(Racker Rodebrand von Abfackelhausen)

Andreas Vierk (10.02.2022):
Lieber Patrick, ich möchte mal deinen Kommentar zu entschlüsseln versuchen: Also im 1. Absatz kommst du gleich auf ein Musikvideo zu sprechen. Ich kenne das nicht, und es hat nichts mit meinem Gedicht zu tun. Im 2. Absatz unterstellst du mir, ich würde e-Stories dazu benutzen, Frauen kennen zu lernen. Das ist eine gemeine Unterstellung, die ich mir verbitten möchte. Auch ist das Finger-Schlüssel-Schlüssel-Symbol jedem anderen Leser ersichtlich, und der Finger steckt natürlich nicht irgendwem im Hintern. Das mag vielleicht in deinen Gedichten vorkommen, in meinen niemals. Im 3. Absatz scheinst du wieder zu meinen, ich würde unter mehreren Pseudonymen schreiben. Das ist schizophren. Wenigstens kommst du immer wieder auf mein Gedicht zurück, was mich bei deinen sonstigen Ausschüttungen verwundert. Wenigstens lässt dich die eine Metapher nicht los. Mein Gedicht ist übrigens ein freiversiges Gedicht, kein Prosa-Gedicht. Prosa-Gedichte finden sich z.B. bei Rimbauds "Eine Zeit in der Hölle". Aber danke für die Eins! Liebe Grüße von Andreas

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Dies nennt man Selbstverstümmelung lieber Andreas! Mir läuft es kalt den Rücken nach unten! Einfälle hast Du schon und dies ist positiv gemeint! Grüße Dir der Franz
*Ich hatte mir vor Jahren in den linken Daumen geschnitten und er war fast ab! Auuuuuuuu!


Andreas Vierk (10.02.2022):
Lieber Franz, deine Daumen-Erinnerung wollte ich natürlich nicht wachrufen. Es war ja auch eine Metapher dafür, dass man mitunter viel von sich gibt, das dann einfach liegen gelassen wird. Ich hoffe auch sehr, dein Daumen ist noch dran und wieder voll funktionsmäßig. Ich habe auch noch alle 10 Finger, alle 10 Zehen, den Blinddarm und die Mandeln. Liebe Grüße von Andreas

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Das klare Sehen,
die noch aufstoßende Bitterkeit...
Die Wunde der
"Sprachlosigkeit"
nässt noch nach.
Vielleicht ist ihr Besuch heute
frisch wie Tau
- man wird sehen...
Aber ungenau
flackert die Zeit...

Diese gewisse Anspannung,
die beide wohl erfassen wird,
ist intensiv bei mir angekommen.
Das ist keine leichte
Zusammenkunft,
aber mit Einsicht und Vernunft
kann das
"untergegangene Sprechen"
vielleicht wieder anfangen,
aufzutauchen und pulsieren.
Das wäre die Rettung
vor einem endgültigen Erfrieren.

Liebe Grüße sende ich an dich ab
- Renate

Andreas Vierk (09.02.2022):
Liebe Renate, das Geschehen im Gedicht ist nicht aktuell. Es kennzeichnet aber Situationen nach denen nur noch endgültiger Abschied möglich ist. Kurz nach Ausbruch von Corona war ich mit einer Frau (in die ich nicht verliebt war) außerhalb der Stadt spazieren. Wir hatten uns wegen nichts gestritten, und sie wollte überhaupt nicht mit dier Streiterei aufhören. So etwas gibt es normalerweise nur unter Verheirateten oder Paaren. Danach wollte ich mit dieser Frau nicht mehr reden oder was mit ihr unternehmen. Vielleicht habe ich mich im Gedicht an solche Situationen erinnert. Liebe Grüße von Andreas

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Traurige Bilder, lieber Andreas, aber wundervoll poetisch. Ein sehr schönes Gedicht.

Die personifizierte Vergangenheit, das Gestern, von dem einst jeder Morgen abhängig gewesen war, verrät nur noch einen Abglanz dessen, was einmal war.
Lieben Gruß aus Wien von Maike


Andreas Vierk (09.02.2022):
Liebe Maike, es gibt aber so viele Dinge von gestern, denen wir nachtrauern, oder die uns wütend machen. Es ist eigentlich schade, dass man manchmal nicht einfach über den eigenen Schatten springen kann. Aber warum mir dieses Gedicht gerade jetzt einfiel, das weiß ich selber nicht. Liebe Grüße aus Berlin von Andreas

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...Andreas, nicht jeder Besuch hält was er verspricht.

LG Bertl.

Andreas Vierk (09.02.2022):
Lieber Bertl, ich wollte mal was aus eigenem Erleben schreiben - aber wer hat Ähnliches nicht auch schon erlebt... LG von Andreas

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