Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Ein Demokrat aus Griechenland“ von Harry Krumpach

Tatsächlich interessante Frage/Hypothesen-Stellung: Was würde ein aufrechter griechischer Demokrat zum Zustand unseres Staates in unserer Zeit bloß sagen? Was würde er zur russischen "Demokratie"-Variante Putins sagen? Was zu unserem Land, dessen Demokratie, gerade in den letzten Jahren, nicht mehr danach schmeckt, sondern nach einem ins Grüne driftenden Protosozialismus, den Oscar Lafontaine zu recht als eine "Oligarchie" bezeichnete? Spannend, was Du da thematisch aufwirfst.

Nun gut, zu alten Zeiten war auch nicht alles perfekt, gerade auch bei den antiken Griechen nicht, doch sie waren großen Teilen der restlichen damals bekannten Welt weit voraus. Im positivsten Sinne. Schön, wie Du die Verwirrung/Irritation des antiken Zeitreise-Griechen in den effektiven Vierzeilern auf den Punkt bringst. Die ersten beiden Strophen, in denen es um die de facto nicht mehr gänzlich vorhandene Rede- und Meinungsfreiheit geht, sind Dir als lockere Einleitung besonders gelungen, auch das freie Reden an einer Ecke irgendeines Redners, das scheinbar ungehört oder ignoriert verhallt (weil es "schlecht" oder "falsch" ist?), zwar nicht zensiert oder übertönt mit Geschrei (wie es heute häufig gemacht wird, wenn jemand etwas sagt, das dem modernen Mainstream nicht in den Kram passt und das die ortsansässigen Fanten unangenehm ist) ist sehr bedeutsam. Viele Details ergeben ein nahezu perfektes Gedicht zu einem spannenden Thema.

LG und viel gute Demokratie. Karl-Konrad