Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Was vom Leben bleibt“ von Olaf Lüken


Das Gedicht lesen - oder weitere Beiträge und Infos von Olaf Lüken anzeigen.

Beiträge anderer Autorinnen und Autoren aus der Kategorie „Tod“ lesen

Bild vom Kommentator
Lieber Olaf,
sehr berührende Gedanken, die du so einfühlsam beschrieben hast.
In unserer Nachbarschaft war kürzlich eine Haushaltsauflösung und
alles Hab und Gut wurde zur Vernichtung abgeholt. Mein Magen fühlte
sich flau an, denn den alten Herrn kannten wir sehr gut. Er pflegte auch
alles und seine Persönlichlichkeit spiegelte sich in allem wieder.
Doch liebe Erinnerungen bleiben uns von ihm und erzählen uns noch
so manche Episode, die er in seiner humorvollen Art wiedergab.
Die Zeit zwischen den Jahren lassen vielleicht manchen ein wenig
melancholisch werden. Wir müssen uns immer bewusst machen,
dass wir sind hier auf Erden nur ein Gast sind.

Schicke dir herzliche Grüße, Hildegard

Olaf Lüken (28.12.2022):
Hallo Hildegard, wenn ein Mensch stirbt, dann lässt er ALLES hinter sich. Was in der Todesanzeige steht, bestimmen andere. Andere bereiten die Leiche für die Einsargung vor. Andere tragen in der Kirche vor, wie gut oder schlecht der Verstorbene war. Andere treten die Erbschaft an. Vielleicht kommt es sogar zu Erbstreitigkeiten. Andere besuchen sein Grab oder auch nicht. Andere haben andere Erinnerungsbilder. Der Tote ist im Tod erst recht allein. Andere trauern um ihn, haben aber so ihre eigenen Erinnerungsbilder. Und doch gibt es ein Geheimnis: Nahezu ALLE Toten besitzen ein lächelndes Antlitz. Die Ärzte sagen: "Das hat mit dem Sauerstoffmangel zu tun, die der Sterbende am Ende seiner Lebenszeit bekommt." Vielleicht ist es aber auch das Lächeln eines Toten, der die Welt endgültig hinter sich weiß ! Herzliche Jahresendgrüße Olaf

Bild vom Kommentator
...Olaf, viel bleibt nicht vom Leben,
wenn die Löffel wir abgeben.

Das hast du gut durchdacht!

LG Bertl.

Olaf Lüken (27.12.2022):
Hallo Bertl, ich habe kein Sterbe-Wissen. Und doch beschreibt das Gedicht nur eine Seite der Medaille. Im Leben vielleicht ein Messie, verlassen wir den Trabanten mit neuer Daseinsorientierung ! Herzliche Festtagsgrüße. Olaf

Bild vom Kommentator
Nun lieber Olaf,

dieser Text von dir enthält bittere Wahrheiten aber auch nahezu philosophische Betrachtungsweisen. Weißt du ich denke mir, es kommt nicht darauf an, was ein Mensch nach seinem Leben hinterlassen mag, ja für die Erben, möglicherweise. Aber ist es nicht so, dass all die vielen Dinge die uns tagtäglich umgeben auch Freude bereiten können? Ich denke mir manchesmal, wenn ich mir meine diversen Sammlungen betrachte - ja, ich habe keine Kinder und möglicherweise kann es sein, dass es dann alles auf dem Müll landen wird, wenn jemand keinen nötigen Sach- und Kunstverstand besitzt um Werte erkennen zu können. ABER und jetzt kommt es - solange ich bin, solange werde ich mich daran erfreuen, jeden Tag, jede einzelne Stunde, jeden Augenblick an dem ich draufschaue! Und dies ist doch auch etwas wert, ICH freue mich daran und ehrlich gesagt, hinter mir die Sintflut - es ist mir vollkommen egal was damit geschehen mag. Soviel was das materielle Erbe anbelangt. Was das geistige Erbe betrifft, nun wenn es in gedruckter Form erschienen ist, so wird auch davon etwas bleiben, auch das Internet vergisst nicht, auch da scheinen wir in welcher Form auch immer auf... Also so gesehen stehen die Aussichten gar nicht mal so schlecht, dass möglicherweise ein klitzekleiner 'Fußabdruck' von uns bleiben wird... ;-))

Liebe Grüße, Uschi

Olaf Lüken (27.12.2022):
Liebe Uschi, deine Gedichte sind Geschenke an deine Leserinnen und Leser. Sie haben mitgeholfen, deren Herzen zu weiten. Und das ist allemal mehr wert als das schönste Meißener Porzellan. Ich habe einen recht guten Überblick über meine schlechten Taten im Leben. Nur meine guten Taten sind mir aus dem Erinnerungsfeld gefallen. So what ! Lieben Dank für deinen herrlichen Kommentar ! Olaf

Bild vom Kommentator
Lieber Olaf,
es sind trübe und doch so wahre Gedanken in deinem Gedicht. Es macht Angst wenn von einem Menschenleben nichts weiter als ein Berg Müll übrig bleibt. Man sieht das heute immer öfter.
Einen chönen 2. Weihnachtsfeiertag wünscht dir mit

LG Karin

Olaf Lüken (26.12.2022):
Hallo Karin, mit meinen "70" erlebe ich täglich, wie wenig Reputation ein älteres menschliches Wesen hat. Ich fühle mich heute eher geduldet als geachtet. Ich kenne aber auch eine Zeit,die mir gehörte und ich von ihr (Welt) nahm, was ich kriegen konnte. Herzliche Festtagsgrüße Olaf

Bild vom Kommentator
Dies lieber Olaf sind Gedanken, die mir zu oft durch den Kopf gehen! Schrecklich dass dies immer wieder geschieht und zuweilen besuche ich gerne die Gräber dieser „Mitmenschen“! Viele Grüße Dir von Franz

Olaf Lüken (26.12.2022):
Hallo Franz, ich glaube, dass du dir sicher sein kannst, dass dein Dahinscheiden die Menschen traurig macht und du ein ehrendes Gedächtnis bekommen wirst. Früher ging fast die ganze Bevölkerung eines Ortes zur Beerdigung, weil der Verstorbene eine geachtete Persönlichkeit war.Unabhängig von Beruf oder Berufung. Unsere Misstrauensgesellschaft reagiert heute vollkommen anders.Wir kommen alleine auf die Welt. Wir gehen alleine unter die Erde. Ein guter Glaube lässt uns im Tod das Licht sehen und damit unserer Zuversicht Nahrung geben. Herzliche Festtagsgrüße Olaf

Bild vom Kommentator
Mit Herzklopfen gelesen,
wenn das Alles war, aber es war ja nur der Körper.
Die Seele ist ins Morgenrot gegangen.

Ursula

Olaf Lüken (26.12.2022):
Hallo Ursula, wenn ein Mensch stirbt, dann gehört ihm nichts mehr. Die Todesanzeige schreiben (i.d.R.) andere. Was über den Toten gesagt wird, bleibt den Lebenden vorbehalten. Er wird gewaschen, rasiert, eingekleidet und in den Sarg gelegt. Die Erben übernehmen das Vermögen, das der Tote zu Lebzeiten geschaffen hat. Erbstreitigkeiten können das Resultat sein. Wenn das Begräbnismahl schmeckte, dann heißt es in Bayern: "Das war eine gute Leich." Und die Erinnerungen haben mit dem Toten auch nichts zu tun. Wir denken über den Dahingegangenen unseren eigenen Erfahrungstext. Dennoch glaube ich, dass die Medaille zwei Seiten hat. Das was die Nachwelt macht und sagt. Und das, was mit der Seele des Toten geschieht. Frohe Festtage und ein gutes neues Jahr ! Olaf

Bild vom Kommentator
ja lieber Olaf, es ist schlimm, wenn all die einem lieb gewordenen Sachen dann auf den Müll kommen, weil die Nachommen kein Interesse daran haben. Nur gut, dass man es selber nicht mehr mitbekommt - gerne würde man wieder umkehren und retten, was zu retten ist....
Abendgruß von Christa

Olaf Lüken (26.12.2022):
Liebe Christa, Erich Fromm machte mit seinem Buch "Haben und Sein" einst Furore.-viele Menschen definieren sich durch das, was sie haben. Extrem scheint mir das bei den Messies zu sein, die alles sammeln und sich von nichts trennen können. Je mehr der Mensch auf dem Weg ist, das Leben hinter sich zu lassen, desto weniger spielen Besitztümer noch eine Rolle. Ganz im Gegenteil. Kurz vor seinem Tode akzeptiert der Mensch seine Situation und scheint mit Freude aus der Welt zu gehen. Vielleicht wird der Mensch auf seine Art wieder WESENTLICH! Herzliche Festtagsgrüße ! Olaf

Nicht vergessen: Eigenen Kommentar zum Gedicht verfassen!

 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für die Leserkommentare liegen bei den jeweiligen Einsendern.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für die Beiträge oder von den Einsendern verlinkte Inhalte.
Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).