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Olaf Lüken (28.12.2022):
Hallo Hildegard,
wenn ein Mensch stirbt, dann lässt er ALLES hinter sich. Was in der Todesanzeige steht, bestimmen andere. Andere bereiten die Leiche für die Einsargung vor. Andere tragen in der Kirche vor, wie gut oder schlecht der Verstorbene war. Andere treten die Erbschaft an. Vielleicht kommt es sogar zu Erbstreitigkeiten. Andere besuchen sein Grab oder auch nicht. Andere haben andere Erinnerungsbilder. Der Tote ist im Tod erst recht allein. Andere trauern um ihn, haben aber so ihre eigenen Erinnerungsbilder. Und doch gibt es ein Geheimnis: Nahezu ALLE Toten besitzen ein lächelndes Antlitz. Die Ärzte sagen: "Das hat mit dem Sauerstoffmangel zu tun, die der Sterbende am Ende seiner Lebenszeit bekommt." Vielleicht ist es aber auch das Lächeln eines Toten, der die Welt endgültig hinter sich weiß !
Herzliche Jahresendgrüße
Olaf
Olaf Lüken (27.12.2022):
Hallo Bertl,
ich habe kein Sterbe-Wissen. Und doch beschreibt das Gedicht nur eine Seite der Medaille. Im Leben vielleicht ein Messie, verlassen wir den Trabanten mit neuer
Daseinsorientierung !
Herzliche Festtagsgrüße.
Olaf
Olaf Lüken (27.12.2022):
Liebe Uschi,
deine Gedichte sind Geschenke an deine Leserinnen und Leser. Sie haben mitgeholfen, deren Herzen zu weiten. Und das ist allemal mehr wert als das schönste Meißener Porzellan. Ich habe einen recht guten Überblick über meine schlechten Taten im Leben. Nur meine guten Taten sind mir aus dem Erinnerungsfeld gefallen. So what ! Lieben Dank für deinen herrlichen Kommentar !
Olaf
Olaf Lüken (26.12.2022):
Hallo Karin,
mit meinen "70" erlebe ich täglich, wie wenig Reputation ein älteres menschliches Wesen hat. Ich fühle mich heute eher geduldet als geachtet. Ich kenne aber auch eine Zeit,die mir gehörte und ich von ihr (Welt) nahm, was ich kriegen konnte.
Herzliche Festtagsgrüße
Olaf
Olaf Lüken (26.12.2022):
Hallo Franz,
ich glaube, dass du dir sicher sein kannst, dass dein Dahinscheiden die Menschen traurig macht und du ein ehrendes Gedächtnis bekommen wirst. Früher ging fast die ganze Bevölkerung eines Ortes zur Beerdigung, weil der Verstorbene eine geachtete Persönlichkeit war.Unabhängig von Beruf oder Berufung. Unsere Misstrauensgesellschaft reagiert heute vollkommen anders.Wir kommen alleine auf die Welt. Wir gehen alleine unter die Erde. Ein guter Glaube lässt uns im Tod das Licht sehen und damit unserer Zuversicht Nahrung geben.
Herzliche Festtagsgrüße
Olaf
Olaf Lüken (26.12.2022):
Hallo Ursula,
wenn ein Mensch stirbt, dann gehört ihm nichts mehr. Die Todesanzeige schreiben (i.d.R.) andere. Was über den Toten gesagt wird, bleibt den Lebenden vorbehalten. Er wird gewaschen, rasiert, eingekleidet und in den Sarg gelegt. Die Erben übernehmen das Vermögen, das der Tote zu Lebzeiten geschaffen hat. Erbstreitigkeiten können das Resultat sein. Wenn das Begräbnismahl schmeckte, dann heißt es in Bayern: "Das war eine gute Leich." Und die Erinnerungen haben mit dem Toten auch nichts zu tun. Wir denken über den Dahingegangenen unseren eigenen Erfahrungstext.
Dennoch glaube ich, dass die Medaille zwei Seiten hat.
Das was die Nachwelt macht und sagt. Und das, was mit der Seele des Toten geschieht.
Frohe Festtage und ein gutes neues Jahr !
Olaf
Olaf Lüken (26.12.2022):
Liebe Christa,
Erich Fromm machte mit seinem Buch "Haben und Sein"
einst Furore.-viele Menschen definieren sich durch das, was sie haben. Extrem scheint mir das bei den Messies zu sein, die alles sammeln und sich von nichts trennen können. Je mehr der Mensch auf dem Weg ist, das Leben hinter sich zu lassen, desto weniger spielen Besitztümer noch eine Rolle. Ganz im Gegenteil. Kurz vor seinem Tode akzeptiert der Mensch seine Situation und scheint mit Freude aus der Welt zu gehen. Vielleicht wird der Mensch auf seine Art wieder WESENTLICH!
Herzliche Festtagsgrüße !
Olaf
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