Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Unvergessen (in Prosa und Reim)“ von Sandra Pulsfort


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liebe sandra, ich liebe deine texte, auch prosa von dir. bin nicht unbedingt auf reime festgelegt.
aber in diesem falle: eindeutig das gereimte. der prosatext ist zu unrund, sagt nicht das aus, was der andere text sagt.
mit lieben grüßen
gini
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Ich werd hier auch mal meinen Senf dazu geben :)

Auch mir gefallen die gereimten Zeilen besser.
Das liegt aber vor allem daran, dass Du eine viel größere Zahl von Bildern assozierst, was vielleicht auch ganz banal an der größeren Anzahl der verwendeten Worte liegt.
Ich denke, wenn Du das Spiel noch einmal umkehrst und die greimten Verse zu Prosa umschreibst, wären beide Texte sich ebenbürtig.
Mir persönlich gefällt vor allem das Ende der Prosa besser: "erhebt sich schemenhaft / meine Reue." Ist...hmmm...intensiver, denke ich.
Aber, um ein Ende zu finden: Beide gut, gereimtes (noch?) besser.

Viele Grüße,
Claudia

Gerdchen

07.01.2006
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Hi liebe Sandra:)

Die stolzbewegten Beine machen ja nicht den entscheidenden Schritt oder den Schnitt, den macht das Gewissen, das sich über die Tränen klären will. Reue und Zweifel werden zu Zwillingen;)

Mir persönlich gefällt der gereimte Text besser, da er in meiner Vorstellung wesentlich mehr Bilder erzeugt, die sich über die Reime binden! Auch die Wortschöpfung „umzont“ also in meinem Verständnis hier der Zwang der Gewohnheit, die eine getroffene Entscheidung in Zweifel zieht oder sie bereuen läßt, wirkt auf mich persönlich intensiver in der Reimform. Dies gilt besonders für das „Fluchtverhalten“ des Ich in der ersten Strophe.

Auch das erotische Tabu tritt als antizipiertes Bild der Reue in der dritten Strophe (hold, nackt, schleichend, sanft, streichend) wesentlich besser hervor. Also konkret, der Ausbruch aus einer Beziehung. Dies ist, finde ich, in der zweiten Strophe „welken Blüten – Dunkel brüten“ schön angedeutet, wie ein Aufbegehren gegen etwas, das nicht nötig ist!

Hinzu kommt das „takt-ische“ Lesen, weil es einfach kunstvoller auf mich wirkt:)
Doch darüber haben sich wahrhaft große Geister schon ganz große Gedanken gemacht!

Liebe Grüße
Gerd

Sandra Pulsfort (08.01.2006):
Lieber Gerd, es geschah hier etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: der Reim bekam den größeren Zuspruch. Das erfreut mich wirklich sehr. Vor allem, weil ich erst den Prosatext schrieb und ihn dann in Reime umwandelte. Schon oft scheiterte ich an ähnlichen Vorhaben, weil es mir einfach nicht gelingen wollte, die Stimmung der Vorlage vernünfig zu spiegeln. Es ist blöd, wenn man seine eigenen Sätze lobt, doch einer meiner persönlichen Lieblingssätze aus dem Reimtext ist folgender Satz: Während Nächte Wünsche hüten.... Diese kleine Schlichtheit endhält für mich so viel an Emotion... Irgendwie das Gefühl, dass wir der Nacht ruhig alle unsere Geheimnisse anvertrauen können, sie wir gut auf sie aufpassen.... Jedenfalls danke ich dir sehr, für deinen ausführlichen Kommentar. Alles Liebe, Sandra

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Liebe Sandra,
der gereimte Text ist wesentlich besser,
schöner und dem Inhalt besser angemessen, denke ich. -))
Lieben Gruss von Georges

Sandra Pulsfort (08.01.2006):
Lieber Georges, schön, dass unsere Geschmäcker so konform gehen. Ich hatte zuerst den Prosatext geschrieben, ihn quasi als Gerüst für den Reimtext benutzt. Oft ist es mir in der Vergangenheit jedoch auch nicht gelungen, ein Prosagerüst vernünftig in Reime zu gießen. Daher freut es mich um so mehr, dass hier der Reim den Zuspruch findet. Danke für deine Meinung. Herzliche Grüße in deinen Sonntag, Sandra

Annemarie

07.01.2006
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Hallo Sandra,

ich finde die Idee ganz toll. Beide Varianten gefallen mir sehr gut.
Das Gedicht in Reimen kommt für mich etwas sprachintensiver rüber, wortgewaltiger. In deiner dir eigenen Sprache erzählst du sehr anschaulich von deinen einstigen Träumen, die noch immer im Unterbewusstsein schlummern, aber der Alltag nicht alle Möglichkeiten der Umsetzung von Wünschen zulässt. In den Träumen sind sie nach wie vor. Aber ich finde, es ist nie zu spät.

Viele Grüße, Rita

Sandra Pulsfort (08.01.2006):
Liebe Rita, ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut, deckt er sich doch so schön mit meinem eigenen Empfinden. Auch mir gefällt die gereimte Version besser. In Zeichen der großen Prosawelle habe ich jedoch nicht zu hoffen gewagt, dass das andere auch so sehen... Man täuscht sich doch wohl häufiger, als man es annehmen könnte.... Liebe Grüße, Sandra

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