Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Danke liebe Firma“ von Rita Rettweiler


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Wendy

26.03.2006
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Deine Wut kann ich verstehen. Mir geht es ähnlich. Zwei Kolleginnen sind gegangen und es wird aus Kostengründen kein Ersatz eingestellt. Ihre Arbeit muß ich mitmachen. Jeden Tag Überstunden um es hinzukriegen. Mache ich keine habe ich am nächsten Tag noch mehr zu tun. Eine Schleife ohne Ende. Familie habe ich auch noch und einen Mann der eine noch schlimmere Arbeitszeit hat.
Die Leute, die hier in Deutschland arbeiten sind bald am Ende ihre Kräfte. Aber egal, es gibt genug Ersatz. Das sind die Worte, die ich bei Beschwerden vom meinem Chef zu hören bekomme. .... Kann ich es nicht, kann ich ja auch gehen.
Also wie du siehst, du bist mit deinem Problem sicher nicht allein. Es gibt für Mehrarbeit kein Cent mehr und Krankheit wegen Erschöpfung gleicht fast einer Todsünde.
Ich schicke dir mal ganz liebe Grüße
Kathi

Rita Rettweiler (28.03.2006):
Liebe Kathi....wie Recht du hast und ich glaube wir gehen noch schlimmeren Zeiten entgegen. Bei uns ist es kein Problem mehr eine Frau zu ersätzen. Wir haben eine Leihfirma, bei Personalengpässen fordert die Firma dort einfach welche an. Diese Arbeiter verdienen weniger für die gleiche Arbeit. Für Mehrarbeit bekommen auch wir schon lange keine Bezahlung mehr. Es geht dann aufs AZK - Konto = Arbeitszeitkonto. Dieses darf normal nicht über 70 Stunden anwachsen , doch bei vielen ist es weit über 100 Stunden...... ich habe erst über 80 Stunden :-). Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es echt zum lachen. Ich mach meinen Job sehr gerne, die Arbeit macht mir Spaß, weil sie mir einfach sehr liegt, doch so manches Mal fühle auch ich mich echt überfordert. Was solls sie haben ja sogar Recht wenn sie sagen, draußen stehen genug die sich um so einen Job reißen und das wissen sie halt genau auszunutzen. Heute ist jeder froh überhaupt einen Job zu haben und tut fast alles dafür. Ich danke dir für dieses nette Kommentar....es zeigt mal wieder wie vielen es genauso oder noch schlimmer geht. ganz lieben Gruß Rita

eagle-heart

25.03.2006
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Hallo mein Schatz.
Ich finde das Gedicht sensationell.Es ist ein Wunder in so einer emotionalen Lage noch die Worte mit bedacht suszusuchen.
Leider zählt der Arbeiter als Mensch nicht mehr. Es herrscht nur noch menschenverachtendes Profitdenken!!Das kann aber auch ne Firma kaputtmachen. Da wundern sich die Bosse und Lenker noch, das die Mitarbeiter unmotiviert sind, weniger arbeiten...usw.
Ich hoffe das du die neue Situation meistern kannst.
ILY Jürgen

Rita Rettweiler (25.03.2006):
Hallo mein Schatz :-) Es war gut das ich die Worte mit Bedacht gewählt habe, denn ich habe es ihm gestern Abend überreicht :-). Ich erkläre dir im genauen heute Abend wie das Gespräch verlaufen ist. Zu ändern ist auf jeden Fall nichts, das ist Fakt. Das einzige was positiv ist, ist das er versprach auf Fahrgemeinschaften zu achten, bei pünktlichen Informationen von unserer Seite. Und du hilfst mir die Situation zu meistern....allein dadurch das du da bist :-) ILD :-)

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Liebe Rita,

Ich habe lange über dein Gedicht nachgedacht. Wir leben in einer Welt von Änderungen. Was gestern noch gut war, ist heute überholt. Betriebe gehen Pleite, denn die Konkurrenz hat sie ausgebootet. Wenn ein Betrieb jedoch noch eine extra Schicht einführt, dann meint das Broterwerb.
Weißt du, wie ich 12 Jahre gearbeitet habe? Ich habe 12 Jahre lang fast jeden Tag 12 Stunden gearbeitet. Ent weder von 7 -21 Uhr oder von 21 Uhr bis 7 Uhr. Würde ich nie wieder tun.
Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Rita Rettweiler (25.03.2006):
Lieber Karl-Heinz.....wir hatten gestern ein Gespräch mit dem Chef . Besser gesagt nur die Audi Abteilung . Da ich das unterschriebene Gedicht hatte, war ich so frech und nahm einfach daran teil. Weißt du ich bin ein Mensch der immer beide Seiten hören und verstehen will. Das wir wütend und enttäuscht sind weiß er genau. Es kam auch keine negative Reaktion auf die Zeilen, eher ein Versuch es ins lustige zu ziehen. So in der Art, ich habe eine Mappe da sammel ich sowas und vorne drauf steht. " Meine lieben Mitarbeiter" Zu den Fakten.....er erklärte das es keinen finanziellen Vortei, noch einen Nachteil habe. Desweiteren ist es wohl so , dass die Arbeitssicherheit diese Art Schichten nicht mehr auf Dauer akzeptiert. Dauernachtschicht soll angeblich gesundheitsschädigend sein. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Dreischicht besser ist. Außerdem gab er zu, dass er es auch so will, weil auf der Nachtschicht der Informationsfluss vom Tagesgeschehen halt sehr zu wünschen übrig läßt. Das wären die Fakten, ändern können wir da nichts dran. Doch wenigstens wird er sich bemühen das Fahrgemeinschaften erhalten bleiben. Zwei Abteilungen beginnen gleichzeitig mit der Wechselschicht die andere im Januar 2007 , dort ist es nicht früher möglich. Das mit den Überschichten kenne ich nur zu gut Karl-Heinz. Ich habe zwar täglich die gleichen Stunden, jedoch komme ich sehr oft Samstags früh heim und muß Sonntags Abends wieder los. Bei Nachtschicht hat man da garnichts vom Wochenende. Und demnächst bei dreischicht , kommt Samstag füh die Schicht bei Frühschicht und bei Spätschicht halt Samstag Mittag. Mein Überstundenkonto ist auf 80 Stunden, erlaubt sind nur 70 und es wächst weiter, weil ein frei nehmen bei der vielen arbeit nicht drin ist. So und nun schalte ich ab und genieße meinen freien Tag :-). Ganz liebe Grüße Rita

gadiska

24.03.2006
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Wouw, kann ich nur sagen-, das hast du dir es aber so richtig von der Seele geschrieben. Aber ja- es ist voll berechtigt. Ich bemerke wie meine Wut im Bauch sich bemerkbar macht wenn ich das lese. Wirklich-, wo bleibt die Menschlichkeit. Die Menschen sollen denn auch noch beinahe bis an ihr Lebens-ende arbeiten gehen um die Renten zu finanzieren und dann auch noch so-was. Ja ihr lieben Kinderlein komm-et:-(( Aber was nachher soll.
Na ja, wie schon geschrieben, ich kann deinen Frust sehr, sehr gut verstehen.

In deinen Antworten auf die anderen Leser kommentare habe ich gelesen dass du oder ihr ein Unterschriftensammlung macht. Ich muss sagen. Gut- Spitze- ob es was ändert? Auf jeden Fall ist es gut sie darauf aufmerksam zu machen.
Ich wünsche dir Kraft und die Hoffnung, dass es irgendwann besser wird.
Lieb Grüssend
Monique

Rita Rettweiler (24.03.2006):
Liebe Monique die Menschlichkeit zählt heute nicht mehr....nur noch der Profit. Ja ich bekomme das Gedicht heute Abend zu Beginn der Nachtschicht wieder, dann stehen dort von sämtlichen Schichten die Unterschriften drauf. Nein etwas bringen wird es nicht....aber wir haben wenigstens die Genugtuung etwas dazu gesagt zu haben. Danke dir :-) herzliche Grüße Rita

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Ich kann deine Wut absolut verstehen, liebe Rita - Dampf ablassen ist auch wichtig. Leider wird in der heutigen Zeit sehr wenig Rücksicht auf persönliche Belange genommen - außer man hat Glück, daß man einen Chef mit Herz hat, der sich das leisten kann - im Vordergrund steht immer die Firma und die Mitarbeiter müssen mitziehen oder gehen - eine harte Sache - ich wünsche dir, daß du mit den Veränderungen trotzdem gut klarkommst

Liebe Grüße von Detlef

Rita Rettweiler (24.03.2006):
Lieber Detlef....ich will nicht sagen das unser Chef kein Herz hat, das wäre wohl eine Lüge. Bisher war er korekt und tat sein bestes. Aber auch dieser Chef hat Leute über sich, die ihm was zu sagen haben. Unsere Firma ist sehr groß und auch weit im In und Ausland verbreitet. Ein normaler Arbeiter blickt da wohl nicht hinter, wer alles was zu sagen hat. Ich bin im Mai nun 17 Jahre dabei und die Angst zu fliegen weil ich sage was ich denke, habe ich nicht. Diese Zeilen hängen an der Wand im Aufenthaltsraum und eines geht auf allen drei Schichten zur Unterschriftensammlung rum , dem Chef wird es dann persönlich überreicht. Es wird nichts bringen, dass wissen wir alle, doch wenigstens haben wir nicht kommentarlos in der Ecke gestanden und alles einfach nur hingenommen. Die sollen ruhig wissen was wir davon halten und wie wir uns fühlen. Da mein Buch auch auf der Firma gut verkauft wurde , wird eh jeder wissen, dass diese Zeilen von mir stammen. Doch damit habe ich kein Problem. Es ist nicht beleidigend, sondern zeigt nur unsere Enttäuschung.Ich danke dir für deine Worte. lieben Gruß Rita

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Liebe Rita,
ein verständliches Gedicht.
Sehr emotionell geschrieben.
In den wirtschaftlichen gesunden Jahren,brauchten die Manager ihre Leistung nicht unter Beweis stellen.In schwierigen Zeiten haben sie fast alle versagt.Es leiden immer die Mitarbeiter.
Es werden auch wieder andere Zeiten kommen,glaub es mir.
Liebe Grüße
Bernd


Rita Rettweiler (24.03.2006):
Lieber Bernd....ich bin eigentlich ein Optimist....aber ich glaube das es noch schlimmer kommen wird. Bei uns gibt es eine Leihfirma deren Arbeiter immer einspringen wenn wir Personalmangel haben. Die arbeiten für weit weniger Geld und werden minderwertiger behandelt als die mit Festvertrag bei uns. Dort schon merkt man hatnah das der Mensch nicht mehr zählt. Es ist mehr als nur traurig. Ich bin im Mai nun 17 Jahre dabei und die Angst zu fliegen weil ich sage was ich denke, habe ich nicht. Diese Zeilen hängen an der Wand im Aufenthaltsraum und eines geht auf allen drei Schichten zur Unterschriftensammlung rum , dem Chef wird es dann persönlich überreicht. Es wird nichts bringen, dass wissen wir alle, doch wenigstens haben wir nicht kommentarlos in der Ecke gestanden und alles einfach nur hingenommen. Die sollen ruhig wissen was wir davon halten und wie wir uns fühlen. Da mein Buch auch auf der Firma gut verkauft wurde , wird eh jeder wissen, dass diese Zeilen von mir stammen. Doch damit habe ich kein Problem. Es ist nicht beleidigend, sondern zeigt nur unsere Enttäuschung. Ganz lieben Gruß Rita

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Dich erstmal ganz lieb in den Arm nimmt,liebe Rita!!!!!!!!!!!!!Ich kann deine Wut gut verstehen zu gut!!Aber ändern wirst du nichts können,es ist ja leider so das DIE am größeen Hebel sitzen und das Wort Rücksicht fehlt in ihrem Vokabulat....bevor ihr oder du was ändern könntet wärt ihr auf der Straße ...(es gibt doch genug Arbeitslose)leider!!!!
Es ist schlimm das wir uns das alles gefallen lassen müssen und nichts dazu sagen können!!!!
Ich drücke dich nochmal lieb!!!!Verzweifele nicht, denn du hast wenigstens Arbeit,ich weiss im Sommer auch noch nicht das weitergeht ...ob ich AGL2 bekomme oder nicht???
Aber das Leben geht weiter immer weiter so oder so ...und in Deutschland muss ja Keiner verhungern(bitter lache)

Tröstende Grüße von Su

Rita Rettweiler (24.03.2006):
Liebe Su du hast Recht ich habe wenigstens Arbeit und es wird irgendwie weiter gehen .... Im Mai bin ich nun 17 Jahre dabei und die Angst zu fliegen weil ich sage was ich denke, habe ich nicht. Diese Zeilen hängen an der Wand im Aufenthaltsraum und eines geht auf allen drei Schichten zur Unterschriftensammlung rum , dem Chef wird es dann persönlich überreicht. Es wird nichts bringen, dass wissen wir alle, doch wenigstens haben wir nicht kommentarlos in der Ecke gestanden und alles einfach nur hingenommen. Die sollen ruhig wissen was wir davon halten und wie wir uns fühlen. Da mein Buch auch auf der Firma gut verkauft wurde , wird eh jeder wissen, dass diese Zeilen von mir stammen. Doch damit habe ich kein Problem. Es ist nicht beleidigend, sondern zeigt nur unsere Enttäuschung. Danke für die tröstenden Worte. Umarm dich fest...Rita

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Liebe Rita,
ich kann dich verstehen. Alles, was alt und sich bewährt hat, wird umgekrempelt, denn die vielen Manager brauchen auch ihre Berechtigung.
Möge es mehr fleißige, pflichtbewusste Menschen geben und weniger Manager, würde es besser laufen.
Nicht ärgern, nur wundern. Wir können das Rad nicht mehr zurück drehen.
Ein Trostküsschen von Christine

Rita Rettweiler (24.03.2006):
Liebe Christine....nein wir können das Rad nicht mehr zurück drehen. Ich bin im Mai nun 17 Jahre dabei und die Angst zu fliegen weil ich sage was ich denke, habe ich nicht. Diese Zeilen hängen an der Wand im Aufenthaltsraum und eines geht auf allen drei Schichten zur Unterschriftensammlung rum , dem Chef wird es dann persönlich überreicht. Es wird nichts bringen, dass wissen wir alle, doch wenigstens haben wir nicht kommentarlos in der Ecke gestanden und alles einfach nur hingenommen. Die sollen ruhig wissen was wir davon halten und wie wir uns fühlen. Da mein Buch auch auf der Firma gut verkauft wurde , wird eh jeder wissen, dass diese Zeilen von mir stammen. Doch damit habe ich kein Problem. Es ist nicht beleidigend, sondern zeigt nur unsere Enttäuschung. Danke für die tröstenden Worte. Umarm dich fest...Rita

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