Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Das Friedliche“ von Georges Ettlin


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Hallo, lieber Georges, erinnerst mich an meinen schlagenden Vater. Die Mutter ist gestorben, da waren wir vier kleine Kinder. Es gab auch keine neue Mama, weil meinen schlagenden Vater alle weggelaufen sind. Nur wir Kinder mussten bleiben. Mit 18 hab ich die Flucht ergriffen und hab geheiratet. Ich kam von Regen in die Traufe. 38 Jahre Sklaverei. Jetzt bin ich 13 Witwe und genieße meine Freiheit. Kannst Du jetzt verstehen warum ich um die Männer einen großen Bogen mache. Ich sag Dir das nur, damit Du nicht denkst, ich wäre eine Zicke. Lieber Gruß Wally.

Georges Ettlin (22.09.2006):
Danke, liebe Wally! Mir war das eigentlich schon klar... ohne nachfragen zu müssen. Nun, es gab Sekunden, da dachte ich schon an ein Zicklein, aber auf Grund meines Alters kombinierte ich schnell aus Erfahrungsbereichen die zu vermutenden Zusammenhänge. Meine Ehe verläuft aber ohne grössere Schwierigkeiten und ich versuche ...uns beiden das Leben angenehm zu machen, was mir scheinbar ausnahmsweise gelingt, obwohl ich ein Mann bin.(brav lächle*) Herzlichen Gruss von Georges

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Wie wahr Deine Worte doch sind lieber Georges! Ja mir lief ein Schaudern mein Rücken herunter beim lesen und obwohl ich „Gott sei dank“ mit sehr guten Eltern beschenkt war, kenne ich besagte Asseln indirekt zu genüge! Erinnerungen aus meiner Kindheit, in der Schlagen zum Alltag gehörte, bleiben in meinem Zerebrum vorhanden und ich höre heute noch die Schreie der Kinder in meinen Ohren! Auch in heutiger Zeit ist die Dunkelziffer der Opfer sehr hoch und da ich ein sehr sensibler Mensch bin, sehe ich oft die Folgen in den Augen der Kinder und auch Frauen! Traurige gezeichnete Augen!!! Danke Dir vor allem für Deine bezeichnenden Worten!
Viele Grüße Dir
Franz


Georges Ettlin (22.09.2006):
Danke, lieber Franz! Ich denke da an meine Kindheit in den 50-er-Jahren des letzten Jahrhunderts: Das Geschrei meiner geschlagenen Freunde drang öfters ins Treppehnaus. Ich hatte damals im Arbeiterquartier der Stadt Luzern sehr viele Freunde. Eltern gingen Sonntags zur Kirche, nicht aus Ueberzeugung, sondern des guten Eindrucks wegen. Man wollte angepasst sein. Die Eltern meiner Kameraden waren immer "Chefs", "Direktoren" und "Helden". In der Armee waren sie alle in "führender Position". Ausgemusterte wegen Analphabetismus, usw., hatten einfach "Rückenprobleme". Die Fünfzigerjahre waren Jahre des schweigsamen Leidens...Man wagte es nicht, zum Sozialamt zu gehen. Probleme wurden unter den Teppich gewischt und vor den Kindern Verschwiegen. Wenn ab dem Alter von 10 Jahren die intelligenten von den vielen Kinder begannen.... Fragen zu stellen, gab es schwerste Prügel. Mein Vater half mir nie bei den Hausaufgaben... bei einer Frage diesbezüglich gab es Prügel. Erst jetzt vermute ich, er war wohl als ehemaliges Waisenkind des Lesens uns Schreibens einigermassen unkundig und wollte auf keinen Fall, dass ich das merke! Herzlichen Gruss von Georges

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