Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Kammerflimmern“ von Sandra Pulsfort


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Alida

27.01.2008
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Ich bin zunächst von der Form fasziniert und inhaltlich berührt es mich sehr. Vor allem die Sprache/Wortwahl hat es mir angetan. Sehr klasse geschrieben! Liebe Grüße Alida
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Jeder Abschied ist ein Sterben,
Jedes Gehen strebt zum Tod.
Himmels fernes Blau zu werben
zieht man in das Abendrot.

Sinkt die Sonne, wer kann wissen
ob sie jemals wieder scheint?
Nächtens schweigen wir verbissen,
wo nur Hoffnung uns noch eint.

Sandra, wie immer hast Du Worte gefunden - oder haben sie Dich gefunden? - mit denen Du ganze Gefühlsakkorde in Harmonie anklingen läßt. Ich erahne Melodien hinter den Akkorden, eine Melodie verlorener Liebe und eine Melodie des Verlusts von lieben Menschen verweben, verdichten sich und schwingen vor einem Klanggemälde, was mich inspiriert, allen eigenen Verlusten nachzuspüren, um zu ergründen, was an ihrer statt in das Vakuum geströmt ist, das sie hinterlassen haben.
Blaue Blüten ... hattest Du bestimmte im Sinn oder sind es die Blüten der Blauen Blume, die wir ein Leben lang vergeblich suchen?

Lieber Gruß an die großartige Dichterin,
Arne

Sandra Pulsfort (26.01.2008):
Hallo Arne, es ist für mich ein wenig befremdend, als "großartige Dichterin" bezeichnet zu werden. Zugegeben, es schmeichelt mir sehr, doch ist das sicher etwas hoch gegriffen. Arne, du verwunderst mich stets aufs Neue. Eigentlich schreibe ich meine Texte hauptsächlich für mich. Die wirklichen Bilder, die sich weit hinter den Metaphern und Zeilen verbergen, gehören mir ganz allein. Ich bin es gewohnt, dass sich diese wirren Gedanken kaum jemanden erschließen. Oft wirft man mir vor, meine Zeilen wirken so leblos und künstlich, was jedoch häufig daran liegen mag, dass ich einfach zu hohe Ansprüche an die Fantasie meiner Leser stelle. Ich möchte keine klareren Linien ziehen müssen, denn dann wären das nicht mehr meine Texte. In dir habe ich einen Leser gefunden (wobei das Finden ja nun wirklich mehr auf deiner Seite lag), der meine ganz schwach gezogenen Konturen erlesen, erfühlen und auch hören kann. Du kannst Bruchstücke zusammen fügen, wie es in meinen Zeilen nur ganz wenige können. Entweder nutzt deine Wahrnehmung eine mir ähnliche Umlaufbahn oder aber du hast einfach mehr Geist (oder schlicht Bereitschaft), dich auch mit den nicht ganz offensichtlich klingenden Dingen zu beschäftigen. ..............Die Blauen Blüten sind meiner Fantasie zur Folge tatsächlich die der blauen Blume. Ich benutze sie als Sehnsuchtssymbol. In meinem Bild sehe ich zwei Bänder der Liebe, die sich zu einem ganz festen Band der Sehnsucht verbinden. Das Blaue (die Hoffnung) ist ins Graue der Wirklichkeit abgerutscht. So bleibt der Weg die geglaubte Niederlage schuldig. Erlebt im gar nicht erst Losgehen die größte Niederlage und schaut voll Wehmut auf all das nie Geschehene zurück. Habe ganz vielen Dank für deinen lieben Kommentar, Sandra

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