Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Bubendummheiten“ von Lothar Krist


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gudrun

10.02.2006
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Hallo Lothar!
Na ich hoffe, hier lesen auch ein paar solcher Pfarrer mit!
viele Grüße, Gudrun

Lothar Krist (13.02.2006):
Hi! Danke für deinen Kommentar. Ich denke, ein anständiger Pfarrer, ein wahrhaft gläubiger Bischof oder gar ein die Menschen und nicht bloß seine Kirche liebender Papst sollten mit dieser Geschichte kein Problem haben. Beste Grüße Lothar

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Hallo Lothar,
ein heißes Thema, das Du hier anschneidest!
Obwohl es sicher über einen gewissen Wahrheitsgehalt verfügt, halte ich eine solche Verallgemeinerung doch zumindest für sehr bedenklich.
Und das schreibt Dir ein gläubiger Atheist, der mit der "heiligen Kirche" und deren Zeremonienmeistern ebenfalls seit Jahrzehnten auf Kriegsfuß ist und nicht "an den Herrn" glaubt.
Eine ehrliche Bewertung ist mir deshalb aus verschiedenen Gründen nicht möglich.

Lothar Krist (13.02.2006):
Hallo! Wo siehst du hier eine bedenkliche Verallgemeinerung? Diese sehr konkrete Geschichte handelt von einem einzelnen Pfarrer, seinem von ihm geschändeten Ministranten und einem Bischof, der sich seiner Kirche gegenüber so sehr verpflichtet fühlt, dass er seit Jahren die Probleme verschweigt und somit erst diesen stinkenden Sumpf ermöglicht, in dem sich derartige Verbrecher ausleben können. Ich deute in der Geschichte nicht einmal an, dass alle Priester so sind. Die Verallgemeinerung geht hier eindeutig vom Leser aus und nicht vom Autor. Hast du die Gerichtsverfahren in den USA gegen die Bischöfe und die Kath. Kirche nicht mitverfolgt? Was denkst du wohl, steht dort in den Vernehmungsprotokollen von Polizei und Gericht? Die gehen auf die Leiden der Missbrauchten sehr, sehr deutlich ein. Auch darin liegt keine Verallgemeinerung, selbst dann nicht, wenn ausgesprochen wird, dass dieses Problem eben sehr häufig auftritt und weit verbreitet ist. Wie eben auch hier bei uns. Ich kenne zwei Männer, die ihre gemeinsame Gymnasiastenzeit vom zehnten bis zum achtzehnten Lebensjahr in einem kath. Schülerheim verbracht haben. Die zwei sind in meinem Alter, ich kenne sie seit Kindheit an, und sie leiden heute noch unter dieser "Erziehung" durch kath. Priester. Einer der Beiden hat auch noch einen 2 Jahre jüngeren Bruder, der damals als 10-Jähriger auch für ein Jahr in diesem Heim untergebracht war, aber er ist nach diesem Jahr Rotz und Wasser heulend ausgestiegen. Leider hat er damals seinen Eltern den wahren Grund nicht preisgeben können, weiß er Schuldgefühle hatte. Außerdem hat ihn sein älterer Bruder damals ersucht, nicht die Wahrheit zu sagen, weil sie sich alle so geschämt haben. Auch er hat heute noch ein Problem damit. Sie haben erst vor kurzem, also nach über 30 Jahren, ihr jahrelanges Schweigen gebrochen. Der eine erzählte und der andere saß dabei daneben, hat stundenlang kaum ein Wort gesprochen, aber er hat bei der Erzählung seines Freundes dauernd genickt und eine Zeit lang sogar geheult. Wenn ich diese Geschichte hier veröffentliche, dann wird mir sicher auch wieder irgendwer vorwerfen, dass ich "verallgemeinere". Was für ein herrlicher Witz und das in der Ära des "Karikaturen-Streits"! Das Problem der heutigen Intellektuellen ist, dass sie keinerlei Ahnung haben, um was es bei den persönlichen Freiheiten eigentlich geht. Diese einzelnen konkreten Freiheitsrechte sollen den Einzelnen vor den Herrschenden schützen. Die 68er-Philosophen haben die Rechte jedoch gegen die Einzelnen gerichtet. Heute darf jeder jeden verarschen, er braucht sich dabei nur auf sein Freiheitsrecht als Journalist oder als Künstler berufen. Verallgemeinerung ist nach meiner Sicht, wenn ein Karikaturist einen Mohammed mit einem Turban als Bombe zeichnet, denn dies sagt nicht mehr und nicht weniger aus, als dass alle Muslime Terroristen sind. Noch etwas: ich stehe mit der Kirche nicht auf Kriegsfuß, ich kann bloß gewisse Leute und deren Handeln oder Nicht-Handeln nicht ausstehen, weshalb ich in meinen Geschichten immer wieder versuche, das Leid und den Schmerz aufzuzeigen, der hinter den tabuisierten Themen, den leichtfertig hingeworfenen Verniedlichungsworten steckt, und dabei ist es mir völlig EU (soll heißen: wurscht – hihi), aus welchen verkommenen Ecken diese Themen hervor gekrochen kommen. Beste Grüße Lothar

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