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Christiane Mielck-Retzdorff (08.10.2013):
Liebe Birgit,
Du hast sehr klug erkannt, worauf ich in meiner Geschichte aufmerksam machen wollte. Kinder und Erwachsene verlieren die Unbefangenheit im Umgang miteinander, weil schlechte Nachrichten die Medien beherrschen und schnell unbegründeter Verdacht entsteht. So wird Musstrauen schon in jungen Jahren gesät. Das ist eine traurige Entwicklung.
Danke für deinen Kommentar, der meine Einschätzung bestätigt.
Es grüßt Dich ganz lieb
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (03.10.2012):
Liebe Gaby,
es freut mich nicht nur, dass Du meine Erzählung als wertvollen Beitrag einschätzt sondern auch, dass Du die darin enthaltene Problematik erkannt hast. Wenn heute der Nachbar dem kleinen Jungen von nebenan die Eisenbahn in seinem Keller zeigt, läuft er schon Gefahr, dass die Polizei vor der Tür steht. Darf ein Vater mit seiner kleinen Tochter zusammen baden?
Viele anständige Männer halten in diesem Zusammenhang Vorsicht für besser als Nachsicht. Doch wie gehen Kinder oder Jugendliche mit dieser Ablehnung um?
Deine Tochter hatte das Glück in einem harmonischen Umfeld aufzuwachsen. Damit hat sie Sicherheit gewinnen und ihre eigenen Instikte schulen können. Doch das ist leider nicht allen Kindern gegeben.
Ich finde es jedenfalls schlimm, dass Männer, die sich mit Kindern umgeben, sich einem Generalverdacht aussetzen. So wird die verbrecherische Ausnahme zur Regel erhoben. Und letztlich müssen die Kinder darunter leiden.
Ich danke Dir herzlich für deinen umfangreichen Kommentar und sende liebe Grüße
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (22.09.2012):
Lieber Ewald,
Du hast genau erkannt, was ich mit dieser Geschichte aussagen wollte. Mittlerweile stehen alle Männer in Begleitung eines kleinen Kindes unter Generalverdacht. Und wer muß darunter leiden? Die unschuldigen Kinder. Der Vater sollte nicht mehr mit seiner Tochter in der Badewanne plantschen, der Nachbar dem kleinen Jungen von nebenan nicht seine Eisenbahn im Keller zeigen und Patenonkel nicht allein Waldspaziergänge mit ihrem Schützling unternehmen. Doch die Welt und auch die Männer sind nicht mal ansatzweise so verdorben, wie es uns die Medien vorgaukeln. Hoffentlich kann ich mit meiner Geschichte etwas zu dieser Erkenntnis beitragen.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße von
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (31.03.2010):
Liebe Heidemarie,
ich danke Dir recht herzlich für deinen ehrlichen Kommentar. Nun würde mich aber interessieren, was Du gedacht hast, bevor Du die anderen Kommentare beziehungsweise meine Erklärungen gelesen hast.Vermutetest Du auch, dem Mädchen würde etwas passieren?
Aber Du hast sehr richtig erkannt, dass ich mich mit meiner Geschichte gegen das allgegenwärtige Mißtrauen besonders gegenüber Männer stellen und zeigen wollte, dass das Gute und Schöne überall schlummert. Das sollten wir uns von den Medien nicht kaputt machen lassen.
Ich würde mich sehr freuen, eine Antwort von Dir zu erhalten und wenn Du weiter meine Geschichten liest zum Beispiel morgen.
Liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (28.03.2010):
Schade, lieber Paul, dass Du die Geschichte nicht verstanden hast. Mit welcher Reaktion der Umwelt muß heute ein alter Mann rechnen, der ein junges Mädchen allein mit zu sich nach Hause nimmt? Wie leicht setzt er sich dabei bösen Unterstellungen aus. Also weist er das junge Mädchen zurück, die diese Ablehnung nicht begreifen kann.
Für die jungen Mädchen in der Nachbarschaft sind wir echt geile Nachbarn, wie sie uns geschrieben haben, doch wie sieht es wohl ein übersensibler Passant, wenn mein Mann eine von ihnen mit zu sich in den Künstlerkeller nimmt?
Jeder Mann, der sich allein mit einem weiblichen Wesen auf ein Treffen einläßt, begibt sich heute in die Gefahr, als Folge der Medienberieselung durch Horrorszenarien, zum Verdächtigen zu werden. Deswegen waren die alten Männer so zurückhaltend.
Ich hoffe nur, die anderen Leser erkennen diese Thematik.
Herzlich grüßt
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (29.03.2010):
Liebe Chris,
Du hast das Problem erkannt. Heute erwarten wir mehr das Böse als das Gute. Dadurch geben wir unseren Kindern ein Erbe aus Mißtrauen mit, von dem Lucy zum Glück noch verschont wurde. Doch dadurch konnte sie zuerst auch die Ablehnung der Männer nicht verstehen, die sich nur vor übler Nachrede und Verdächtigungen geschützt haben. Sie verwehren also einem Kind die Zuwendung wegen der durch die Medien geschürten Einstellung der Gesellschaft und können es dadurch sehr verletzen und verunsichern.
Die Männer haben Lucy nicht einmal in den Garten gelassen, weil sie ihre mickrigen Jägerzäune als Schutzwälle für ihr Leben sahen. Sie hatten schon Angst vor dem ersten Schritt.
Dieses gesellschaftliche Problem der Abschottung, um nicht in einen unbegründeten Verdacht zu geraten, wird bei weitem unterschätzt. Die Mädchen aus der Nachbarschaft finden meinen Künstlergatten auch echt geil, doch obwohl er über jeden Zweifel erhaben ist, scheut er sich in meiner Abwesenheit ein Mädchen in seinen Künstlerkeller zu bitten. Und die sind von seinem Verhalten oft sehr enttäuscht.
Die ständigen Krimis und Horrornachrichten gaukeln uns eine Welt von schlechten Menschen vor, die für mich so nicht existiert. Daher gab es auch ein Happyend.
Ganz liebe und herzliche Grüße in die Karwoche sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (29.03.2010):
Lieber Güngör,
ich danke Dir für deinen umfangreichen Kommentar. Die ästhetische Verpackung der Geschichte steht im Gegensatz zu der gedanklichen Verrohung der Gesellschaft. Dank der ständigen Medienpräsenz von Verbrechen, wittern wir diese schon hinter jeder Tür. Das führt zu der bloßen Ablehnung von Kontakt zu einem jungen Mädchen aus Angst vor üblen Verdächtigungen. So verbauen die Männer Lucy den Eintritt zu den schönen Künsten und stoßen sie zurück. Das führt bei ihr zu Unverständnis und Enttäuschung. Erst als sie sieht, das Onkel Georg genau diese Erwatungen des Bösen zu Papier bringt, begreift sie, dass sie die Männer zuerst von ihrer gegenseitigen, unbegründeten Mißtrauen befreien muß, bevor sie sich ihr ungezwungen nähern können.
Im Grunde behandelt die Geschichte ein tragisches, gesellschaftliches Problem, denn manche Mutter oder Oma würde hysterisch reagieren, wenn ihre Tochter mit einem alten Mann in einer Gartenlaube verschwindet. In den Filmen des Abendprogramms wird das Kind in so einer Situation vergewaltigt und umgebracht. Deswegen schützen sich anständige Männer vor Verdächtigungen, in dem sie den Kontakt gar nicht erst zulassen, auch wenn sie ohne böse Absicht dem Kind gerne etwas erzählen oder beibringen würden.
Dieser Tendenz wollte ich mit meiner Geschichte entgegenwirken. Wir dürfen nicht verlernen, an das Gute zu glauben und Kinder nicht mit unbegründetem Mißtrauen erziehen. Damit schränken wir ihre Lebensfreude ein und nehmen ihnen den Mut, auf ihre Instinkte zu vertrauen und ungezwungen auf Menschen zuzugehen. Lucy hat nicht aufgegeben und dadurch viel gewonnen.
Mich würde mal interessieren, wieviele Leser erwarten, dass die Geschichte mit einem Verbrechen endet. Du gehörst zum Glück nicht dazu. Und es freut mich, dass Du die Ästhetik der Geschichte, die mir auch sehr wichtig war, so hervorgehoben hast. Das Bemühen um Schönheit im Beschreiben und in der Sprache wird nämlich selten gesehen.
Ganz liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (29.03.2010):
Da hast du wohl recht, lieber Frank, und ich freue mich, dass Du meine Geschichte gelesen hast. Wird dieser Lebensgeiz nicht forciert von den Medien, die es als ihre Aufgabe sehen, das Schöne im Leben und das Vertrauen in das Gute mit Horrornachrichten zu erdrücken? So können wir nicht sein, was wir sind, sondern werden ohne eigenen Einfluss in Schubladen gesteckt in einem Schrank, den die Medien vorgeben. Männer werden so pauschal zu Vergewaltigern und Pädophilen, Frauen zu oberflächlichen Karrierezicken auf der Suche nach dem perfekten Mann.
Es wird ernsthaft Zeit, dass wir mal wieder den einzelnen, wunderbaren Menschen sehen mit Vertrauen und ohne Zweifel.
Liebe Grüße sendet
Christiane
Christiane Mielck-Retzdorff (29.03.2010):
Lieber August,
ich bin überglücklich, dass du in so klaren Worten beschrieben hast, was ich mit dieser Geschichte ausdrücken wollte.
Ein freundlicher Mann, der heute einem interessierten Kind seine Jugendfotos zeigen möchte, läuft Gefahr der Unterstellung einer pädophilen Neigung, und wird, wenn er schlau ist, eine solche Situation vermeiden, was dem Kind eine anregende Erfahrung raubt, denn er hat viel zu erzählen. Und diese Einstellung haben wir zu einem großen Teil den Medien zu verdanken, die uns die Illusion vermitteln, hinter jeder Tür warte ein Verbrecher.
Unschuldige Kinder mit einem solchen Mißtrauen aufwachsen zu lassen, überschattet maßgeblich ihre Wahrnehmung einer wunderschönen Welt mit netten, ehrlichen Menschen.
Übrigens habe ich diese reißerische Überschrift auch gewählt, weil uns ein zwölfjähriges Mädchen geschrieben hat, wir wären echt geile Nachbarn. Und sie meinte damit bestimmt die ursprüngliche Bedeutung des Wortes :))
Vielen Dank für's Lesen und dein Lob.
Liebe Grüße in die Karwoche sendet
Christiane
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