Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Die neue, entscheidende Kraft“ von Jürgen Berndt-Lüders


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Lieber Jürgen,
über diese Geschichte muß man nachdenken.
Erstens frage ich mich, ob die Kinder des Mannes über seine plötzliche Fürsorge erfreut sind, oder nicht doch eher meinen, er würde nun sein schlechtes Gewissen beruhigen wollen. Da sie vermutlich auch nicht mehr die Jüngsten sind, werden sie seiner Zuwendung skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. Versäumtes läßt sich schwer nachholen.
Wenn der Mann in seinem Leben zurückgestanden hat, um damit die Sympathie anderer zu erkaufen, ist er dumm gewesen. Aber es ist durchaus ehrenhaft, selbstlos in den Hintergrund zu treten. Da ist die Absicht entscheidend.
Außerdem hat der Protagonist offensichtlich Angst vor der Einsamkeit des Alters. Daraus läßt sich schließen, dass er bisher wenig echte Freunde gefunden hat. Ob sich dieses Versäumnis im Alter aufholen läßt, ist fraglich.
Durch seine Erkenntnisse kommt ein Haufen Arbeit auf ihn zu, was er wohl auch erkannt hat. Vielleicht sollte er damit beginnen, sich bei seiner Schwester dafür zu bedanken, dass sie bereit wäre, ihn zu pflegen, auch wenn sie dafür Geld verlangt. Da er früher jede Zuwendung erkauft hat, kann er nicht erwarten, dass sein Umfeld seiner neuen Entwicklung sofort folgen kann. Die "Sünden" der Vergangenheit lassen sich nicht durch Selbsterkenntnis fortwischen, in der eigenen Familie am aller wenigsten.
Seine Schlussfolgerung "wen ich bezahle, dem schulde ich auch keinen Dank" ist auch höchst zweifelhaft und wenig Grundlage für ein glückliches Leben. Sie ist Ausdruck endgültigen Verzagens, beinahe von Verzweiflung.
Dieser Mann scheint durch die lebensbedrohliche Diagnose wenig gelernt zu haben.
Liebe Grüße von deiner ewig kritischen Dichterkollegin
Christiane

Jürgen Berndt-Lüders (21.07.2010):
Es ist schwer, liebe Christiane, aus einer Kurzgeschichte eine ganze Lebensgeschichte abzuleiten. Weil darin auch allzuviele eigene Befindlichkeiten enthalten wären. Genau aus dem Grunde habe ich auch keine Hintergrundinformationen abgegeben. Und ich werde auch jetzt keine hinzufügen, auch nicht die (gins), dass seine Schwester immer noch raucht und damit jedes Verständnis bei ihm blockiert. Der Status quo bleibt, egal, wie lange man um die Story diskutiert. Jürgen

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