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„Berlin im Mai 1990“ von Paul Rudolf Uhl


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Eine Interessante Beschreibung Berlins.
Ich wohne seit kurzer Zeit hier und
interessiere mich sehr für die
Stadtgeschichte.
Ein bisschen Kritik gibt es aber auch.
Ich finde es wirklich beklemmend wie
sehr anhand von Fassaden geurteilt wird.
Ich komme aus einer kleinen Thüringer
Stadt. Unsere Fassaden sind alle wieder
in Ordnung, die Arbeitslosenquote
erschreckend hoch und junge Leute sind
dort nicht zu halten. Man kann zu recht
sagen, dass ich zu jung bin, um
mitzureden, aber meine Eltern zum
Beispiel haben sich eben NICHT neue
Fasaden von der Wende erhofft.

Paul Rudolf Uhl (18.01.2012):
Danke, Mandy auch hierfür... Es ging mir nicht um private,profane Fassaden. Diese konnte der Hauseigentümer gar nicht instand halten, weil die Mieten extrem niedrig angesetzt waren, von Staats wegen. Oft deckte diese *Miete* nicht einmal die angefallenen Nebenkosten für Wasser, Versicherunge, Hausbeleuchtung und so... Der zahlte drauf! Schade war es um öffentliche Gebäude, Kirchen, Schlösser, Denkmalwürdiges... Nur für den Palazzo Prozzi und die 5-Sterne Bonzenheime (ich kenne solche beruflich, habe drüben gearbeitet) waren wichtig. Deine Eltern wollten sicher mehr Freizügigkeit, ein gescheites Auto, auf das man nicht 12 Jahre warten musste und das ein Jahresgehalt kostete... Nachteile sah man nicht: Kostensteigerungen, Blüten des Kapitalismus, Arbeitslosigkeit, weil vorher die Arbeitsplätze bezuschusst waren und nur deshalb manche Firmen überleben konnten. Und der Kohl hat auch alles falsch gemacht... Herzlich der Paul

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Danke Deiner wundervollen Beschreibung, die ich mehr als nachvollziehen kann! Kenne vieles auch und es war eine destruktive Erfahrung. War kurz nach der Wende mit einem M.d.B in Berlin – Potsdam und ja Paul, meine Seele weinte als ich die Villen im versifften Zustand in der Nähe von Schloss Cecilienhof sah – russische Lebensweise hatte alles platt gemacht!!! Heute jedoch da ich immer wieder Potsdam besuche, ist dies alles wieder ein Traum geworden! Dir Dank dem Bericht und Grüße an Deine Rose und Dir
Spezl
Franz
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Hallo Paul Rudolf,

Eine sehr schöne Zeitreise in die Geschichte - wichtig auch für künftige Generationen. So habe auch ich die DDR noch mit eigenen Augen erlebt. Alles stinkig und dreckig, Häuser kurz vor dem Zusammenbruch. Mutlosigkeit und Resignation, aber auch ein nicht unerhebliches aggressives Potenzial waren Merkmale dieser schnelllebigen Zeit. Dass angesichts dieser Hinterlassenschaften nicht in kürzester Zeit blühende Landschften nicht entstehen konnten, hätte auch Kohl wissen müssen.
LG. Michael
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Lideber Paul,

Auch wir waren damals um die Zeit erstmals in der DDR. Erst wollten uns in den letzten Tagen der DDR Herrschaft
die Vopos als "Ausländer" nicht passieren lassen, während es den Westdeutschen schon erlaubt war. Nach einigen Verhandlungen und einer Eintrittsgebühr bekamen wir ein Visa für dreißig Tage. Als wir am Karfreitag nochmals rüber wollten, wurde es wieder verweigert, weil das Visa meinte, dass wir hätten 30 Tage in der Zone bleiben sollten. Sie wollten nochmal kassieren. Das lehnten wir allerdings ab. So unkapitalistisch waren die Brüder nicht.

Gern gelesen deine Eindrücke, die den unseren sehr glichen.

Herzlich grüßt dich
Karl-Heinz
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Du beschreibst da eine Situation, die ich damals erlebt habe und die ich heute noch beurteilen kann.

Heute sind alle Schäden beseitigt und die Ideologie ist weg. Heute zählt - genau wie im Westen - nur noch das Geld. Allerdings sehnen sich viele alte Leute nach der Ruhe zurück, die in der DDR herrschte. Unkritische Leute hatten nichts auszustehen.

Paul Rudolf Uhl (18.01.2012):
...genau! Später Dank vom Paul

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Eine sehr interessante Beschreibung der damaligen Zeit, Paul;-))) gerne gelesen, ist schon wieder eine lange Zeit her. LG Adalbert.
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Lieber Paul, zu diesem Zeitpunkt war ich zweimal dienstlich in Angermünde und in Leuna, da konnte man schon sehen, das Kohl mit seinen Prognosen völlig daneben lag. Alles war dort sehr herunter gekommen, manche Gebäude standen vor dem Zusammenbruch, und die Leunawerke waren eine einzige Flickerei. Liebe Grüße Norbert

Paul Rudolf Uhl (18.01.2012):
...Genau! Später Dank vom Paul

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