Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Brauchen wir das wirklich?“ von Sophie Bitzan

Liebe Sophie,
das, was du in deiner Geschichte thematisierst - kurzum, den Konsum - geht mir auch schon seit
geraumer Zeit durch den Kopf ... leider erst, seit ich (ironischerweise) den Film 'Fight Club' gesehen
habe, dessen Botschaft ja genau selbiges in Frage stellt und seitdem mein Lieblingsfilm darstellt. Ich
habe mir auch das Buch von Chuck Palahniuk besorgt, auf das der Film beruht, und das für viele ja
sogar zu einer 'zweiten Bibel' geworden ist, und ich kann diese Menschen durchaus verstehen. Ich zähle
mich auch ein bisschen dazu, zugegeben ;)
Ich bin jetzt achtzehn, und die meisten in meinem Alter geifern nach iPhones und Markenklamotten,
ihrem ersten, schicken Auto, wollen sich von ihrem erstmaligen Lohn einen 46-Zoll-Flachbildfernseher,
eine Soundanlage, einen überteuren PC, Videospiele und Pseudo-Tennie-Fachzeitschriften holen, weil sie
eingetrichtert bekommen haben, ihre Persönlichkeit definiere sich über Besitz und Materialismus. Schön
und gut - wollen sie der Illusion weiter glauben, sollen sie machen -, aber die, die drauf verzichten
können, die wissen, dass es nicht so ist, finde ich, haben mehr vom Leben. Seit dieser 'Hinterfragung'
geht es auch mir besser, man geht offener durch die Welt, lässt den Fernseher aus, sieht über
Werbeplakate und Werbung hinweg und weiß die Dinge einfach mehr zu schätzen. Somit würde ich sagen:
Nein, wir brauchen nichts davon, aber alle glauben, dass sie es brauchen. Oder, um aus dem Film zu
zitieren: 'Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu
imponieren, die wir nicht mögen.'
Liebe Grüße und einen schönen Tag wünscht dir
Marcel