Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„In der Stille der Nacht“ von Karin Waclawek

Liebe Karin, das Ergebnis gibt Deinem Gefühl recht, dass diese Geschichte einfach geschrieben werden musste. Sehr schön finde ich die Wiederholung der ersten Sätze am Ende der Geschichte, die den Eindruck vermittelt, dass in die Stille der Nacht eine Szene hineinplatzt, die Du mit einer bildhaften, lebendigen Sprache beschreibst. - Fast würde mir der Titel "In DIE Stille der Nacht" besser gefallen. Auch schön, dass nicht ganz klar ist, was genau passiert ist - wenn ich mich nicht irre: War er selbst Täter und Opfer zugleich? Hat er im Freitod seine Freiheit gesucht? Oder wie oder was??? Was Du verbessern könntest: den Schreibstil noch weiter zu verfeinern. Der Flüchtende rennt. Er ist gehetzt. Keine Zeit für lange Sätze: "Er lief. So schnell er konnte. Schneller.. als ihn die Beine trugen. Wie war's möglich?" 3-4 Wörter pro Satz, nicht mehr - er darf ja gar nicht zum Denken kommen. Die Natur dagegen darf nicht nur, nein so MUSS mit langen Sätzen einen Gegenpol bieten. "Die Bäume betrachteten das grausame Schauspiel und hörten auf zu flüstern, dennoch verstanden sie nicht was sie sahen." Ein Satz, der nicht zu verbessern ist. Nur am Ende sollte er nicht einfach auf dem kalten, nassen Waldboden liegen. - Der Waldboden sollte ihn halten, wie eine Mutter ihren toten Sohn in ihren Armen hält. Dann darf der Waldboden auch kalt und nass sein, aber vom Gefühl her würde es noch mehr hergeben. Und vom Stil her wäre es noch naturalistischer. Wenn Du Dich also an eine Verbesserung Deiner Geschichte wagen würdest, könntest Du ihr noch einen letzten Schliff geben. Hardy