Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Down Bound Train? (Die Geschichte ist deutsch!!!)“ von Patrick Rabe


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Lieber Patrick,

ich habe erst jetzt deine KG gefunden. Sie ist wieder ein "echter Patrick", so würde man wohl vor einem Gemälde sagen.
Dein Wortgemälde der Szene ist stark. Es zeigt die innere Verletzlichkeit (auch deine)derjenigen, die glauben, ihr Leben übertünchen zu müssen, gleichzeitig aber auch das wahre Menschliche, das dahinter sich Bahn bricht in Liebe und Verstehen.
So schmerzlich die Szene auch ist oder scheint, ich entnehme ihr die Hoffnung, dass die ureigene Menschlichkeit siegen wird.

Liebe, nachdenkliche Grüße, deine Irene

Patrick Rabe (20.05.2016):
Liebe Irene, es ist ein echter "Patrick". Es lässt sich problemlos ein Bogen spannen von meiner allerersten KG "Die Begegnung" (schrieb ich mit 16) zu der hier. Mir ging es wohl immer um das unverfälscht Menschliche. Schön finde ich an "Down Bound Train?", dass ich erzählerisch wieder bei der reinen Beobachtung angekommen bin, und ideologische Überbauten und Erklärungsmodelle prinzipiell keine Rolle mehr spielen. So und nicht anders wollte ich immer schreiben. Aber ich bin ja ein Mann, und Männer fahren auf Theorien ab (meine Erfahrung!) und definieren sich oft auch über die Theorie, der sie anhängen ("Ich bin Kanterianer/Marxist/Freudianer/Christ). Alle die hier genannten Lehren tauchen irgendwie und irgendwo, wenn auch manchmal nur in homöopathischen DOSEN in meinem Werk auf. Mittlerweise will ich aber kein DOSENfutter mehr produzieren, sondern the real thing. Und der einzige Junge, der jemals aus einer DOSE kam, hieß glaube ich Konrad. Liebe Grüße, dein Scherzbold Patrick

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Boah, Alda!
Wat fürn Abgrund tut sich da wieder
auf! Mein Lieblingslied vom Boss ist
*I wish, I were blind*.
Liebe Grüße, dein Stubenhocker und
Queen-Fan Andreas

Patrick Rabe (11.05.2016):
Tja, Andreas, bin halt doch der Abgründige. Ich habe bereits 1998 eine Beschreibung dieser Art von "Szene" versucht, in der KG "Helden auf der Flucht". Ist mir aber nicht so gut gelungen wie diesesmal. Was mir wichtig war - und mir eigentlich immer wichtig ist - war das authentisch Menschliche. Ich verurteile niemanden, der dieses verrückte Leben nur noch berauscht aushält, ist aber nicht der Königsweg, wie wir beide wissen. Interessant finde ich, dass sich Alkoholiker in Grüppchen ab einem gewissen Promillestand oft gegenseitig als Alkoholiker beschimpfen. Da muss ich mich mal selber loben. Das habe ich authentisch eingefangen. An einer solchen "Szene" kann man überzeugend deutlich machen, dass der Überzug aus Contenance und guter Laune schnell zerreißen kann und dann der ungefilterte Mensch mit all seinen Kränkungen, seiner Enttäuschung, seiner Wut hervorbricht. In unserer Gesellschaft scheint so ein Zwang zu herrschen, dass immer alles "opti" sein muss. Auf die Frage "Wie geht's" antwortet man meist automatisch "Gut, danke!" Was wäre wohl, wenn man mal sagen würde: "Ach, eigentlich beschissen!" Dann käme als Reaktion: "Oh, du Armer, kann ich dir helfen, brauchst du therapeutische Unterstützung? etc." In den meisten Fällen wehrt ein solches "Mitleidsmonster" auch nur die eigene Verlorenheit und Verwirrtheit ab, und ist dankbar, dass es sie nun auf dich dummen Ehrlichen projizieren und abwälzen kann. Würden wir alle voreinander die Hosen runterlassen, träte plötzlich zu Tage, dass es weit mehr "Verlorene" gibt, als man gedacht hätte. Und dann müssten wir auch nicht mehr mit dem Finger auf Leute zeigen, die ihr Scheitern nicht mehr kaschieren können. By the way, gescheitert ist für mich nur jemand, der nicht zugeben kann, dass Scheitern zum Leben gehört. In gewisser Hinsicht sind wir doch alle gescheitert, beispielsweise an den Idealen und Träumen unserer Jugend. Wir dürfen das nur nicht als Verlust begreifen. Jemand, der nicht scheitert, der nicht ein Stückweit zerbricht, wird nicht reif für die Liebe und wirkliches Mündigsein (Soviel der Theologe in mir!). Denn er wird nie die Abgründe in anderen Menschen verstehen. Es war meine Absicht, in meiner Geschichte Verständnis für eine oft gemiedene Szene zu wecken. Was abstößt, kann auch ein Anstoß zum Umdnken sein... Liebe Grüße, dein Patrick

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