Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Kollektives Schweigen“ von Christiane Mielck-Retzdorff

Ein Märchen. Längst ist das Buch nicht mehr diese Art Leitmedium, dass die Presse nach dem belletristischen Erstwerk eines Autors dessen Haus belagert. Es ist die Art Märchen, die eine J. K. Rowling erlebt hat. Allerdings wollen fast keine jener Autoren, die in Internetforen publizieren, verstehen, dass die Leute nicht nach Geschichten "wie das Leben wirklich ist" verrückt sind (das wissen sie nämlich selbst schon), sondern nach etwas Originellem, das das Leben gar nicht ist, allerdings in vielen Zügen doch so aussieht. Die Leute wollen Harry Potter lesen, aber nichts von einer Friseurconcierge oder einer erfolglosen Autorin oder einer Alleinerziehenden. Sie wollen also deine Geschichten so wenig lesen, wie sie meine lesen wollen. Aber ich kann nichts anderes schreiben. Also nimmt mich kein Verlag und nähme er mich, die Leute würden mich auch nicht lesen. Auch dies ein verbreiteter Irrtum unter sogenannten Laienautoren: Hätte ich einen Verlag, hätte ich ein Buch im Markt, man würde es kaufen. O nein, noch lange nicht.

Liebe Christiane,

das ist eine überraschende Geschichte, die dazu anregt, über die Macht der Medien und die Zufälle einer Veröffentlichung von Dichterwerken nachzudenken.
Schade, dass ich keinen solchen Enkel habe *lach*!

Liebe Grüße in die neue Woche,
Irene

Christiane Mielck-Retzdorff (19.09.2016):
Leider kenne ich auch keinen Nerd, der für mich so etwas tun würde, liebe Irene. An der Macht der Medien gerade bezüglich Erfolg oder Misserfolg zweifle ich allerdings nicht. Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße von Christiane