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Hartmut Wagner (27.10.2020):
Lieber Bert,
schönen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Er ist sehr pessimistisch, aber auch sehr realistisch.
Für ein vom Univerlag Bochum auf 515 Seiten kopiertes und im DIN-A4 Format hardcover gebundenes Manuskript, das ich Agenten und Verlagen zwecks Verkaufsvermittlung bzw. Verkauf vorlegen wollte, musste ich für fünf Exemplare 150 Euro bezahlen, pro Exemplar also 30 Euro.
Hätte ich jedes dieser Exemplare zum Preis von 30 Euro im Buchhandel verkaufen können, wäre ich pro Manuskript 30 Euro los geworden und die Buchhandlung gänzlich ohne Einnahmen geblieben..
Für meine Herkulesarbeit als Schriftsteller ein angemessener Lohn.
Hahahaha!
Der Universitätsverlag Bochum wollte das Buch gegen einen Kostenzuschuss von 1000 Euro meinerseits veröffentlichen.
Hätte er das Manuskript nach dem Kopierverfahren nur auf Anforderung verkauft, bei 30 Euro Verkaufspreis erschien mir der Verkauf auch nur eines einzigen Exemplares vollkommen unwahrscheinlich, wären ihm bei keinem einzigen verkauften Exemplar ohne jegliche Kosten 1000 Euro als Gewinn verblieben, ohne an mich als Autor auch nur einen Cent Honorar gezahlt zu haben.
Ich bat dann den Chef der Kulturstiftung der Schwerter Sparkasse, ich wohne in Schwerte, um die 1000 Euro Druckkostenzuschuss als Sponsorengeld, denn mein Buch handelt von Schwerte, doch vergeblich.
Dieser Herr unterstützt lieber Schützen- und Sportvereine.
Nehmen wir einmal an, die Kulturstiftung der Schwerterr Sparkasse, deren Chef übrigens ein höheres Gehalt als Frau Merkel bezieht, hätte den Druckkostenzuschuss als Sponsorin übernommen und
der Univerlag Bochum hätte 8ooo Paperbacks des Buches für 15 Euro in Schwerte und Umgebung verkauft, bei Produktionskosten je Buch von 10 Euro in einer polnischen Druckerei, wäre es bei üblichen Autorenverträgen zu folgender Rechnung gekommen:
- 8000x10=80000 Euro - Sponsorenzuschuss von 1000 Euro=79000 Euro Produktionskosten des Verlages
- 8000x15=120000 Euro Verlagseinnahmen aus dem Buchverkauf-10% je Buch als Autorenhonorar 12000=108000 Einnahmen aus dem Buchverkauf
- Einnahmen 108000-Produktionskosten 79000=29000 Gewinn des Verlages aus den Verkaufseinnahmen abzüglich der Druckkosten und des Autorenhonorars
- Autorenhonorar: 12000 Euro.
Warum sollte der Verlag das Risiko tragen, auf den meisten Büchern sitzen zu bleiben, wenn er ohne jeden Arbeitsaufwand den Autorenzuschuss von 1000 Euro von mir als Urheber oder von der Sparkassenstiftung als Sponsor einsacken kann?
Ich zahlte dem Verlag selbstverständlich keinen Druckkostenzuschuss.
Lieber Bert, ich grüße Dich ganz herzlich, wünsche Dir Humor und Gesundheit und schreibe trotzdem weiter, Hartmut!
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