Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Rucksack, Butter & Wunderkind“ von Lena Kelm


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Ein Lehnwort, würde ich sagen, zugleich bleibt es ein Fremdwort, also das Wort Baby. Ich muss zugeben, dass mir das durchaus geläufig Säugling nicht zwangsläufig als erstes eingefallen wäre, Kleinkind hätte ich es spontan übersetzt, wobei das auch schon nicht mehr Neugeborene, selbstständig gehfähige Kinder mit einschließen würde, dementsprechend nicht ganz so exakt ist wie Baby. So wie viele Ausdrücke mit einem Y am Ende, "Party" oder "Hobby", die man früher im Deutschen einfach mit einem S im Anhang schrieb, zunehmend aber wie im englischen Plural mit "ies".
Das Englische ist ja, nachdem es vor vielleicht 90, 100 Jahren noch eher das Französische war (aus dem viele Wörter verblieben sind, etwa viele auf "age" endende, die wie ein weiches "sch" gesprochen werden, auch die feineren Ausdrücke wie Bonmot, Parvenü, Portemonnaie, Menü sind übrig geblieben, dann gibt es die im Französischen anders verwendeten Wörter, die dort auch für andere Dinge stehen als bei uns, etwa "Friseur", mittlerweile zum "Frisör" eingedeutscht, der "Regisseur" ist in Deutschland im Bereich Theater und Film derjenige, der im Französischen am ehesten "le réalisateur" wäre, während dort "le régisseur" eher ein (Guts-)Verwalter ist), zu der Sprache geworden, aus der zunehmend Ausdrücke entlehnt werden, die teilweise sogar falsch sind - oder bedeutungsverschoben. Wir wissen ja alle, dass das "Handy" (eigentlich "geschickt", "handlich") das "cell(ular) phone" ist, mittlerweile ist es einfacher: "Smartphone". Obwohl ich mich ebenfalls auch unbemerkt der Anglizismen bediene, empfinde ich sie als sehr störend, da sie andere, alte Ausdrücke des Deutschen verdrängen, teilweise aber auch ihre eigenen englischen Vorgänger: "Trainer", auch schon Englisch, heißt jetzt "Coach", "Fitness" ist jetzt oft das "Workout". Seitdem freilich überall diese Sternchen auftauchen und man die Sprache zergendert, sind mir Anglizismen jeglicher Art viel willkommener. Wie sich die Zeiten und Einstellungen doch ändern können. Man wird alt und milde oder sowas.

Deine Kurzgeschichte ist in der Tat sehr interessant, kurz aber auf den (sprachlichen) Punkt - und Sprache ist natürlich spannend, ständigen Änderungen unterworfen. Die natürlichen sind durchaus zu begrüßen, die künstlich herbeigeführten (Gendersprache) alles andere als positiv. Also eine witzige Anekdote aus Deiner Zeit der Englischkenntnisauffrischung. Schön geschrieben.

LG, Karl-Konrad

Lena Kelm (24.08.2021):
Lieber Karl-Konrad, vielen lieben Dank für den ausführlichen, positiven Kommentar zu meiner Kurzgeschichte. Das Thema ist umfangreich. Und die Wanderung der Menschen sowie Begriffe ist seit Jahrzehnten nicht aufzuhalten. Das belegt die Geschichte der Menschheit. Dem Versuch, die Gendersprache zu legitimieren, sehe ich auch mit Wehmut zu. Ich wünsche Ihnen weiterhin die deutsche Sprache durch Ihr Schreiben zu bereichern. Mit literarischen Grüßen, Lena Kelm

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