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„Wie man Afghanistan einfach befrieden könnte“ von Brigitte Waldner


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Liebe Brigitte,
dies sind äußerst schwierig zu lösende Probleme! Deine Optionen finde ich hoch interessant. Man müsste das Land zersiedeln, sollte aber bedenken, dass der Arm der Taliban lang ist. Mithilfe von westlichen Truppen und Waffen die Taliban zu besiegen, ist total gescheitert. Ebenso ist es der Sowjetunion, deren Armee zu den härtesten der Welt zuzuordnen war, nicht gelungen, mit ihren Mitteln der Gewalt den Kommunismus zu errichten. Dieses unwegsame, nur schwer zu durchschauende Gelände macht es, wie du es treffend zum Ausdruck gebracht hast, faktisch unmöglich Kriege zu gewinnen. Was mir Sorge bereitet, ist die Möglichkeit, dass sich die Taliban auch an den in Deutschland lebenden Afghanen rächen könnten und auch die Deutschen selbst Opfer von Anschlägen werden könnten. In abgeschwächter Form hat es dies ja bereits des Öfteren gegeben, wenn ich z. B. an die Messer- und Machetenattacken von jungen Männern denke, die mit der Flüchtlingswelle ins Land gespült wurden. Ich danke dir für dein sehr interessantes Statement zu jenem heiklen Thema, wo wir zurzeit nur erahnen könnten, wo das noch hinführt. Das größte Problem sehe ich darin, dass auch noch tausende Menschen im Land festsetzen, worunter auch noch zahlreiche Deutsche sind, und kaum noch die Möglichkeit haben, das Land zu verlassen, zumal die Taliban in einer Pressekonferenz signalisiert haben, nach dem 31. 8. mit Waffengewalt die Evakuierungsflüge zu verhindern! Nach jetzigem Stand deutet dies auf eine menschliche Tragödie hin!
LG. v. Michael

Brigitte Waldner (26.08.2021):
Lieber Michael, danke für Deine Ergänzungen und das Lob. Ich habe mich in den letzten Tagen damit befasst, mich im Internet über Afghanistans Geschichte zu informieren. Warum scheitern alle, zu helfen? Eben, weil der Arm der Taliban so lang ist, wie Du schreibst. Die Taliban wurden ja von Pakistan mit Waffen unterstützt und hatten dort ein Rückzuggebiet. Da ja die Sowjetunion auch versagt hat, denke ich, dass jetzt China an der Reihe wäre, einzugreifen. Aber ob sie es machen, wenn alle versagt haben bisher? Es ist schon tragisch, wenn die Flüchtenden nicht mehr ausfliegen können, insbesondere Europäer. Aber was tun Europäer dort in einem Land, wo seit 1989 Kriegszustände herrschen? Da würde ich ja beruflich nie hingehen, es sei denn, die haben Verwandte oder ihre Wurzeln dort und kennen sich dort aus. Ich habe auch diese Befürchtungen vor Anschlägen und Vergeltungsschlägen in Europa. Schauen wir mal, wie es weitergehen wird. An und für sich ist Afghanistan ein Land, das Wiederaufbau braucht, da vieles durch das Kriegsführen ruiniert ist. Liebe Grüße von Brigitte

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Die Chinesen werden sich dieses Problem schon mal nicht aufbürden lassen. Der Rest Deiner Vorschläge ist vernünftig(er), liebe Brigitte, und Du hast es gar in eine sehr erbauliche Gedichtform gebracht, die auch etwas von einer Kurzgeschichte oder Reportage hat, vielleicht einem Vorschlag in einer guten Talkshow. Das meiste könnte ein Ansatz sein. Die Nachbarländer sollten eine Option sein, Afghanistan könnte sich teilen und die Taliban müssten - naja - befriedet werden oder, sagen wir, umzingelt von Wohlmeinenden, die ihnen nicht viel Gelegenheit für ihre islamistischen Spielchen lassen. Ob's dann klappt, muss die Zeit zeigen.

LG und immer wieder gut, was Du zu sagen hast. Karl-Konrad

Brigitte Waldner (25.08.2021):
Lieber Karl-Konrad, danke für Deinen lobenden Kommentar und fürs Lesen. Wie man Afghanistan teilt, müsste man verhandeln. Die Grenze zu China ist tatsächlich sehr kurz. Es wird sehr spannend, wie es jetzt weitergeht, wer in das Machtvakuum, das die Amerikaner hinterlassen, stoßen wird und wie er es handhaben wird. Es würde mich wundern, wenn es nicht vorrangig China wäre, das Land zu stabilisieren, da China ja den Taliban als politische Macht anerkennt und nicht als Terror sieht und wirtschaftliche Interessen an den Bodenschätzen Afghanistans haben könnte. Mit lieben Grüße Brigitte

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