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„Arbeitsloses Geld“ von Heinrich Baumgarten


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Interessanter Denkanstoß, aber die angeschnittenen Themenkreise sind einfach zu vielfältig und zu komplex, als dass in einem so kurzen Text nicht letztlich immer eine Art von Populismus herauskäme.
Es gälte erst mal sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass man Werte aus der einen Zeit in eine andere Zeit hinüber beamen könnte, indem man sie in Scheine oder Goldstücke verwandelt. An sich sind weder Geldscheine noch Goldbarren irgendwas wert, wenn man es irgendwann mal wirklich ganz dringend zum Überleben braucht. Dann bekommt man weder für das eine noch für das andere Reis oder Brennholz oder Sauerstoff oder Arznei.
Diese Symbole von Wert - wie Geld oder Gold - können immer nur das wert sein, was die Weltwirtschaft zu genau der einen (und eben nicht 40 Jahre vorher oder danach) Zeit leistet. Die US-Wirtschaft leistet schon seit Jahrzehnten nicht mehr wirklich das, was an Dollars in der Welt ist. Aber das Vertrauen ist noch da, dass man seine Dollar-Papiere in 20 Jahren noch mit Gewinn verkaufen kann. Ist das mal weg, ist der Dollar tot. Und mit ihm die Weltwirtschaft, also auch wir.
"Lass dein Geld statt dir arbeiten" bezeichnet exakt, was der Kapitalist immer schon macht. Genauer gesagt, der Rentier. Er tut nichts, er leistet nichts, aber er hat Geld, das er anderen gibt, die davon Fabriken bauen, mit denen sie Dinge erzeugen, die sie mit Profil verkaufen können. Wenn sie den haben, zahlen sie dir die Zinsen zurück. Während der Unternehmer noch was leistet, leistet du gar nichts. Du hast nur. Nämlich Geld gehabt. Dasselbe macht ein Vermieter, er leistet nichts, er hat nur, ein Haus, ein Grundstück, eine Garage. Das sind Rentiers.
Es ist klar, warum du als Sparer Geld kriegen musst, wenn es gleichzeitig große Rentiers gibt, die Geld damit verdienen, dass sie große Summen für große Investitionen geben. Wenn es aber viel zu viel Geld gibt, wie wir das schon lange haben auf dieser Welt, dann muss der Preis von diesem Geld sinken, also die Zinsen. Das ist der Markt, das ist logisch. Wenn nun die, die die Milliarden haben, sie gar nicht mehr dafür ausgeben, Fabriken zu bauen, sondern lieber dafür Papiere zu kaufen, mit denen man noch mehr Papiere verdienen kann, also immer mehr Wert zu schaffen, der an sich gar nichts wert ist, dann kann man die Zinsen nicht erhöhen, sondern man muss sie erst Null, dann negativ machen.
Das ist nun eben so und es killt natürlich immer erst die Kleinen, bevor es irgendwen sonst killt.
Also muss der Deutsche endlich lernen: Man spart kein Geld auf dem Sparkonto. Man kauft entweder Immobilien davon. Oder man kauft Aktien davon. Oder man gibt es aus, solange man noch irgendwas dafür kriegen kann. Denn der Tag kommt, an dem es komplett wertlos sein wird. (Auch Gold würde ich nicht kaufen Gold ist nur eine andere Art von Geld. Es ist für sich selber nichts wert. Und es kostet viel zu viel, wenn Krieg ist, also jetzt. Es wird später mit Verlust verkauft.

Heinrich Baumgarten (15.03.2022):
Lieber Klaus! Hab Dank für Deinen ausführlichen Kommentar zu meinem Elaboratchen! Natürlich ist die Thematik viel zu komplex als daß sie in dieser Kürze hätte behandelt werden sollen. Ein Denkanstoß, wie Du schreibst, für Leute mit meiner vergleichbaren "Kompetenz". Es gibt soviel, was heute unbegreifbar ist für den Normalo; aber trotzdem versucht ein jeder, sich einen kleinen Handlauf zu basteln, mittels dessen er sich diese Spirelen hinauf- oder hinunterbewegen kann. Das einzig Beständige war schon immer der Wechsel... Ich wünsche Dir - wie uns allen - einen gelungenen Kurs durch unsere irritierenden Strömungen! Lieben Gruß, Hein

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