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Egbert Schmitt (30.08.2022):
Hallo Hans, endlich komme ich zum Beantworten, da ich
gerade erst (10 Uhr morgens) in die Firma drive mit Rad – U-
Bahn – Rad – Bus - Rad. Bekommen heute nachher eine
Werkstudentin für meine bald entbindende Kollegin). Habe
somit gerade Zeit. Wie im ersten Teil beschrieben dauert es
meistens - ewig am Morgen -, da meine Frau meint ich
könne doch - auf dem Weg liegend – noch am Hauptbahnhof
ihre Übergangsjacke (ein Wort das es nur in Deutschland
gibt, wie Kreiswehrersatzamt oder Legeware) bei der
Reinigung vorbeibringen. Noch dies oder jenes – mal schnell
– besorgen. Irgendwohin - ohne zusätzlichen Eil-Auftrag von
der Ehe-Regierung – ist in meiner Heiratsstufe nicht drin.
Meistens Abend noch am Heimweg: ICH BRAUCHE NOCH
aus der Stadt, kurz vor Ladenschluss noch einkaufen soll.
Meistens vorher anrufen muss, weil der Metzger um 17 Uhr
zu macht und DU (also WIR) bereits Vormittags vorbestellen
musst, wenn DU sechs Bratwürste (nicht SEX auf Kraut)
geordert erwerben willst. Oder Kosmetika. Aber nur von
DORT oder nur von DEM. Oft besteht die größte Angst des
Mannes darin, dass man die Richtige (Frau) findet. Wen ja
dann host der’s. (sagt Gerry Seidel, als Österreicher) Die
ghört der etz. Griegt mer oft immer schwer weg. Nun meiner-
einer ist ja durch die Gnade der späten Geburt vom Krieg
verschont geblieben. Kann also vom Krieg nichts erzählen.
Dafür habe ich gedacht heiratest dafür als Ausgleich, damit
du nach 30 Jahren – mitreden kannst -. Dummerweise ist die
Lebenserwartung orbitant gestiegen, als Verschärfung.
Hatte gestern frei um meine greise Mutter zu besuchen. War
schon am Samstag mit mitgekochtem Essen bei ihr. Vorher
noch mit dem Rad zum Friedhof die Ahnen bewässern und
dann in der Hitze - zu Muttern - damit sie sprachlich nicht
verlottert, wie sie sagt. Sie Ansprache benötigt. Hat mit 86
kaum noch Ansprache in ihrem zwangsweisen geräumigen
Austragsstüberl-Homeoffice. Ihre Aktivitäten eben sehr
eingeschränkt sind, da Sie mit der VAG-Straßenbahn und
dem Stock unterwegs um einen Sitzplatz betteln muss, in
der Südstadt, wo besagte Klientel überaltert und Sitzplätze
nicht freiwillig - von Osteuropäern - geräumt werden. Freue
mich jedes Mal über das Internet-Video wo im rigorosen
Frankreich, eine 40 Jährige impertinente Frau nicht
aufstehen wollte im Eingangsbereich, der in Paris für ältere
Menschen – von allen - freigehalten wird. Hier sieht man wie
ein Jüngling aufsteht und den
Indentitätshandtaschenkrempel - der Zumpfl – beim
nächsten Stationshalt unter umstehenden frenetischen
Beifall aller Mitreisenden durch die geöffnete Wagontüre auf
den Bahnsteig pfeffert, damit die Besitzerin aufspringt und
ihrer Daseinsberechtigung nachhechtet. Jedenfalls bin ich
nach den ehelichen Einkauf-Wochenendaktivitäten (alles mit
Rad) dann am freien Montag dermaßen fertig, das ich (das
Buberl) bei Muttern am Chanapé wegdöst, für über drei
Stunden, anstatt mit ihr Konversation zu betreiben. Was eh
schwierig ist. Ich erlebe nichts, wie auch Sie, außer VAG &
GUS-Deppen im Nahverkehr und Netto-Supermarkt. Und Sie
hat mir ja bereits alles berichtet WO ICH als Kind zugegen
war. Ein Großereignis ist schon, wenn meine relativ junge
Mutter (nur zwanzig Jahre jünger als ich) mit den
verbliebenen Uralt-Kartl-Freundinnen sich im Kulturverein
Stadtpark trifft (mit der Straßenbahn hin) und nach 4
Stunden Karten-Klopfen dann nach 5 Monaten Hitzewelle in
einen – Kittl-Wascher (=fränkisch=heftigster
Dauerregenguss) gerät. Wobei alle Damen KEINEN
SCHIRM dabei hatten. Tropfnass in die Straßenbahn
gezwängt werden, wo selbst Stehplätze rar sind, weil Mütter
mit Kinderwägen ihre Brut verteilen, die jedweden Alters die
Sitzplätze verbarrikadieren. Andere stehen AUCH NICHT
AUF. Würde gerne mal Maskenverweigerern und
Sitzplatzlümmeln (meistens tätowiert angesoffene Männer
und sprachlich auf unverständlich machend) an die
Haltekonsole mit Handschellen festarretieren. Ihne den
Schlüssel in den Mund werfen und mit Strong-Panzerband
selbigen zukleben, wo er solange verweilen muss, bis ER
den verschluckten Schlüssel wieder aussch … eidet. Gruß
vom Egbert, bis Freitag.
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